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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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nung a) richtig ist, nach welcher die Luftbehälter
ursprünglich Zellgewebe enthalten, das nur bis
zu einer gewissen Periode mit dem übrigen Or-
ganismus in Wechselwirkung steht, nach dieser
Periode aber verschwindet.

In der Art, wie das Zellgewebe, die Fasern
und die grossen Gefässe im Pflanzenkörper ver-
theilt und unter einander verbunden sind, fin-
den bey mancher Gleichförmigkeit doch auch
mehrere Verschiedenheiten in den verschiedenen
Classen und Familien des Gewächsreiches statt.
Gemeinschaftliche Charaktere der Pflanzen in Be-
treff jener Vertheilung sind: dass unmittelbar
unter der Oberhaut immer Zellgewebe liegt, und
dass nach diesem erst Fasern und grosse Ge-
fässe folgen; dass die Bildung des Zellgewebes
sich desto mehr der ursprünglichen, blasenför-
migen nähert, je näher es der Oberhaut ist;
dass die grossen Gefässe immer von Fasern und
einem cylindrischen, in vertikalen Reihen ge-
ordneten Zellgewebe umgeben sind, und dass
sie mit diesen Theilen Bündel bilden, die in
dem Stamm, der Wurzel und den Aesten der
Länge nach herabsteigen. Eine Hauptverschie-
denheit findet im innern Bau zwischen den Mo-
nocotyledonen und Dicotyledonen statt. Bey je-
nen laufen die Bündel von grossen Gefässen und

Fasern
a) A. a. O. S. 167. 170.

nung a) richtig ist, nach welcher die Luftbehälter
ursprünglich Zellgewebe enthalten, das nur bis
zu einer gewissen Periode mit dem übrigen Or-
ganismus in Wechselwirkung steht, nach dieser
Periode aber verschwindet.

In der Art, wie das Zellgewebe, die Fasern
und die groſsen Gefäſse im Pflanzenkörper ver-
theilt und unter einander verbunden sind, fin-
den bey mancher Gleichförmigkeit doch auch
mehrere Verschiedenheiten in den verschiedenen
Classen und Familien des Gewächsreiches statt.
Gemeinschaftliche Charaktere der Pflanzen in Be-
treff jener Vertheilung sind: daſs unmittelbar
unter der Oberhaut immer Zellgewebe liegt, und
daſs nach diesem erst Fasern und groſse Ge-
fäſse folgen; daſs die Bildung des Zellgewebes
sich desto mehr der ursprünglichen, blasenför-
migen nähert, je näher es der Oberhaut ist;
daſs die groſsen Gefäſse immer von Fasern und
einem cylindrischen, in vertikalen Reihen ge-
ordneten Zellgewebe umgeben sind, und daſs
sie mit diesen Theilen Bündel bilden, die in
dem Stamm, der Wurzel und den Aesten der
Länge nach herabsteigen. Eine Hauptverschie-
denheit findet im innern Bau zwischen den Mo-
nocotyledonen und Dicotyledonen statt. Bey je-
nen laufen die Bündel von groſsen Gefäſsen und

Fasern
a) A. a. O. S. 167. 170.
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[26/0042] nung a) richtig ist, nach welcher die Luftbehälter ursprünglich Zellgewebe enthalten, das nur bis zu einer gewissen Periode mit dem übrigen Or- ganismus in Wechselwirkung steht, nach dieser Periode aber verschwindet. In der Art, wie das Zellgewebe, die Fasern und die groſsen Gefäſse im Pflanzenkörper ver- theilt und unter einander verbunden sind, fin- den bey mancher Gleichförmigkeit doch auch mehrere Verschiedenheiten in den verschiedenen Classen und Familien des Gewächsreiches statt. Gemeinschaftliche Charaktere der Pflanzen in Be- treff jener Vertheilung sind: daſs unmittelbar unter der Oberhaut immer Zellgewebe liegt, und daſs nach diesem erst Fasern und groſse Ge- fäſse folgen; daſs die Bildung des Zellgewebes sich desto mehr der ursprünglichen, blasenför- migen nähert, je näher es der Oberhaut ist; daſs die groſsen Gefäſse immer von Fasern und einem cylindrischen, in vertikalen Reihen ge- ordneten Zellgewebe umgeben sind, und daſs sie mit diesen Theilen Bündel bilden, die in dem Stamm, der Wurzel und den Aesten der Länge nach herabsteigen. Eine Hauptverschie- denheit findet im innern Bau zwischen den Mo- nocotyledonen und Dicotyledonen statt. Bey je- nen laufen die Bündel von groſsen Gefäſsen und Fasern a) A. a. O. S. 167. 170.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/42>, abgerufen am 26.04.2024.