ein, wie Waläus durch Vivisektionen hat ausma- chen können, dass die Verdauung am Tage schnel- ler als in der Nacht vor sich geht. Doch das Hauptresultat jener Beobachtungen, dass der Ma- gen das Vermögen besitzt, die schwerer verdau- liche Speise zurück zu halten, indem er die leich- ter verdauliche, schon aufgelöste, dem Darmcanal übergiebt, lässt sich nicht in Zweifel ziehen, da mit dieser sowohl andere ältere, schon von Hal- lerw) gesammelte Erfahrungen, als die Versuche von Gosse übereinstimmen. Gosse besass das Vermögen, sich durch verschluckte Luft Erbre- chen zu erregen. Indem er dieses Mittel einige male nach dem Mittagsessen anwandte, erhielt er folgende Resultate. Eine halbe Stunde nach der Mahlzeit war das Essen fast noch ohne alle Ver- änderung; es hatte noch den vorigen Geschmack, beynahe noch das vorige Gewicht, und nur eine geringe Zumischung von Magensaft. Ein ähnli- ches Essen, nach einer Stunde ausgebrochen, war in Brey verwandelt, und mit einer grossen Menge Magensaft vermischt. Der Geschmack aber hatte sich noch wenig verändert. Zwey Stunden nach einer ähnlichen Mahlzeit waren die Nahrungsmit- tel ganz in dem nehmlichen Zustande, wie in dem vorigen Versuch. Aber es wurde jetzt nur die Hälfte des Genossenen ausgebrochen x).
§. 12.
w) L. c. §. 11. p. 279.
x)Spallanzani a. a. O. S. 396 ff.
ein, wie Waläus durch Vivisektionen hat ausma- chen können, daſs die Verdauung am Tage schnel- ler als in der Nacht vor sich geht. Doch das Hauptresultat jener Beobachtungen, daſs der Ma- gen das Vermögen besitzt, die schwerer verdau- liche Speise zurück zu halten, indem er die leich- ter verdauliche, schon aufgelöste, dem Darmcanal übergiebt, läſst sich nicht in Zweifel ziehen, da mit dieser sowohl andere ältere, schon von Hal- lerw) gesammelte Erfahrungen, als die Versuche von Gosse übereinstimmen. Gosse besaſs das Vermögen, sich durch verschluckte Luft Erbre- chen zu erregen. Indem er dieses Mittel einige male nach dem Mittagsessen anwandte, erhielt er folgende Resultate. Eine halbe Stunde nach der Mahlzeit war das Essen fast noch ohne alle Ver- änderung; es hatte noch den vorigen Geschmack, beynahe noch das vorige Gewicht, und nur eine geringe Zumischung von Magensaft. Ein ähnli- ches Essen, nach einer Stunde ausgebrochen, war in Brey verwandelt, und mit einer groſsen Menge Magensaft vermischt. Der Geschmack aber hatte sich noch wenig verändert. Zwey Stunden nach einer ähnlichen Mahlzeit waren die Nahrungsmit- tel ganz in dem nehmlichen Zustande, wie in dem vorigen Versuch. Aber es wurde jetzt nur die Hälfte des Genossenen ausgebrochen x).
§. 12.
w) L. c. §. 11. p. 279.
x)Spallanzani a. a. O. S. 396 ff.
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ein, wie Waläus durch Vivisektionen hat ausma-
chen können, daſs die Verdauung am Tage schnel-
ler als in der Nacht vor sich geht. Doch das
Hauptresultat jener Beobachtungen, daſs der Ma-
gen das Vermögen besitzt, die schwerer verdau-
liche Speise zurück zu halten, indem er die leich-
ter verdauliche, schon aufgelöste, dem Darmcanal
übergiebt, läſst sich nicht in Zweifel ziehen, da
mit dieser sowohl andere ältere, schon von Hal-
ler w) gesammelte Erfahrungen, als die Versuche
von Gosse übereinstimmen. Gosse besaſs das
Vermögen, sich durch verschluckte Luft Erbre-
chen zu erregen. Indem er dieses Mittel einige
male nach dem Mittagsessen anwandte, erhielt er
folgende Resultate. Eine halbe Stunde nach der
Mahlzeit war das Essen fast noch ohne alle Ver-
änderung; es hatte noch den vorigen Geschmack,
beynahe noch das vorige Gewicht, und nur eine
geringe Zumischung von Magensaft. Ein ähnli-
ches Essen, nach einer Stunde ausgebrochen, war
in Brey verwandelt, und mit einer groſsen Menge
Magensaft vermischt. Der Geschmack aber hatte
sich noch wenig verändert. Zwey Stunden nach
einer ähnlichen Mahlzeit waren die Nahrungsmit-
tel ganz in dem nehmlichen Zustande, wie in
dem vorigen Versuch. Aber es wurde jetzt nur
die Hälfte des Genossenen ausgebrochen x).
§. 12.
w) L. c. §. 11. p. 279.
x) Spallanzani a. a. O. S. 396 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/416>, abgerufen am 23.11.2024.
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