viele Ausnahmen hat, und dass sich aus der Gleichheit der Nahrungsmittel keinesweges auf einerley Bildung des Magens schliessen lässt.
Fleischspeisen sind im Allgemeinen verdauli- cher als vegetabilische Nahrungsmittel. Von zwey Hühnern, wovon das eine mit Gerste, das andere mit Fleisch gefüttert wurde, behielt jenes das Fut- ter immer sechszehn bis zwanzig Stunden, dieses nur acht bis zehn Stunden im Kropfe, obgleich dieses jedesmal doppelt so viel als das erstere frass k). Die fleischfressenden Thiere haben da- her einen einfachern Magen, als die kräuterfres- senden Arten. Aber unter den vegetabilischen Sub- stanzen sind auch einige leichter, andere schwe- rer verdaulich. Zu jenen gehören die Baumfrüch- te, zu diesen die Gräser. Von jenen nähren sich unter andern das Eichhorn und die Meerkatzen. Diese haben daher einen Magen, der sich an Ein- fachheit dem der fleischfressenden Thiere nähert l). Die Gräser hingegen sind ganz unverdaulich schon für den Menschen, und noch mehr für die rein fleischfressenden Thiere. Bey den Wiederkäuern, deren Hauptnahrungsmittel Gräser sind, giebt es daher Verdauungsorgane von sehr zusammenge- setztem Bau.
Allein
k)Neergard's vergl. Anat. u. Physiol. der Ver- dauungswerkz. der Säugth. u. Vögel. S. 167.
l)Home, Philos. Transact. Y. 1807. P. 1. p. 170.
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viele Ausnahmen hat, und daſs sich aus der Gleichheit der Nahrungsmittel keinesweges auf einerley Bildung des Magens schlieſsen läſst.
Fleischspeisen sind im Allgemeinen verdauli- cher als vegetabilische Nahrungsmittel. Von zwey Hühnern, wovon das eine mit Gerste, das andere mit Fleisch gefüttert wurde, behielt jenes das Fut- ter immer sechszehn bis zwanzig Stunden, dieses nur acht bis zehn Stunden im Kropfe, obgleich dieses jedesmal doppelt so viel als das erstere fraſs k). Die fleischfressenden Thiere haben da- her einen einfachern Magen, als die kräuterfres- senden Arten. Aber unter den vegetabilischen Sub- stanzen sind auch einige leichter, andere schwe- rer verdaulich. Zu jenen gehören die Baumfrüch- te, zu diesen die Gräser. Von jenen nähren sich unter andern das Eichhorn und die Meerkatzen. Diese haben daher einen Magen, der sich an Ein- fachheit dem der fleischfressenden Thiere nähert l). Die Gräser hingegen sind ganz unverdaulich schon für den Menschen, und noch mehr für die rein fleischfressenden Thiere. Bey den Wiederkäuern, deren Hauptnahrungsmittel Gräser sind, giebt es daher Verdauungsorgane von sehr zusammenge- setztem Bau.
Allein
k)Neergard’s vergl. Anat. u. Physiol. der Ver- dauungswerkz. der Säugth. u. Vögel. S. 167.
l)Home, Philos. Transact. Y. 1807. P. 1. p. 170.
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viele Ausnahmen hat, und daſs sich aus der
Gleichheit der Nahrungsmittel keinesweges auf
einerley Bildung des Magens schlieſsen läſst.
Fleischspeisen sind im Allgemeinen verdauli-
cher als vegetabilische Nahrungsmittel. Von zwey
Hühnern, wovon das eine mit Gerste, das andere
mit Fleisch gefüttert wurde, behielt jenes das Fut-
ter immer sechszehn bis zwanzig Stunden, dieses
nur acht bis zehn Stunden im Kropfe, obgleich
dieses jedesmal doppelt so viel als das erstere
fraſs k). Die fleischfressenden Thiere haben da-
her einen einfachern Magen, als die kräuterfres-
senden Arten. Aber unter den vegetabilischen Sub-
stanzen sind auch einige leichter, andere schwe-
rer verdaulich. Zu jenen gehören die Baumfrüch-
te, zu diesen die Gräser. Von jenen nähren sich
unter andern das Eichhorn und die Meerkatzen.
Diese haben daher einen Magen, der sich an Ein-
fachheit dem der fleischfressenden Thiere nähert l).
Die Gräser hingegen sind ganz unverdaulich schon
für den Menschen, und noch mehr für die rein
fleischfressenden Thiere. Bey den Wiederkäuern,
deren Hauptnahrungsmittel Gräser sind, giebt es
daher Verdauungsorgane von sehr zusammenge-
setztem Bau.
Allein
k) Neergard’s vergl. Anat. u. Physiol. der Ver-
dauungswerkz. der Säugth. u. Vögel. S. 167.
l) Home, Philos. Transact. Y. 1807. P. 1. p. 170.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/409>, abgerufen am 23.11.2024.
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