pelmagens hatte, wieder derselbe Geruch nach sauren Molken, den die Materien des Vormagens aushauchten. In der Kälte löste sich die erwähnte braune Wolke wieder auf; die Flüssigkeit be- deckte sich dabey mit einer Haut, gelatinirte aber nicht. Es war also auch hier keine Gallerte vor- handen. Jene Haut aber deutete auf Stärkemehl.
Die andere Hälfte b der vom Eyweissstoff ge- reinigten Flüssigkeit B vermischte ich mit einer gleichen Menge ätzender Kalilauge, liess die Mi- schung gelinde aufkochen, und setzte nach dem Erkalten geistigen Galläpfelaufguss hinzu. Es entstand hierauf ein starkes, körniges, braunes Präcipitat. Dieses musste von einer thierischen Substanz herrühren. Das ätzende Kali fället zwar auch den blossen Gerbestoff aus seiner Auflösung. Aber dieser Niederschlag erscheint als eine braune oder gelbliche Wolke, nicht als eine körnige Ma- terie. Ein ganz ähnliches Präcipitat erhielt ich dagegen, als ich eine durchgeseihete Auflösung von Nasenschleim in verdünnter Salpetersäure mit ätzendem Kali und Galläpfeltinktur vermischte. Der Gerbestoff scheint hier, verbunden mit thie- rischem Schleim, durch das Kali gefällt zu wer- den. Diese Versuche beweisen also, dass ein Theil der Flüssigkeit des dünnen Darms aus thierischem Schleim bestand. Es frägt sich indess, ob dieser Schleim verähnlichter Nahrungssaft, oder blos
Darm-
pelmagens hatte, wieder derselbe Geruch nach sauren Molken, den die Materien des Vormagens aushauchten. In der Kälte löste sich die erwähnte braune Wolke wieder auf; die Flüssigkeit be- deckte sich dabey mit einer Haut, gelatinirte aber nicht. Es war also auch hier keine Gallerte vor- handen. Jene Haut aber deutete auf Stärkemehl.
Die andere Hälfte b der vom Eyweiſsstoff ge- reinigten Flüssigkeit B vermischte ich mit einer gleichen Menge ätzender Kalilauge, lieſs die Mi- schung gelinde aufkochen, und setzte nach dem Erkalten geistigen Galläpfelaufguſs hinzu. Es entstand hierauf ein starkes, körniges, braunes Präcipitat. Dieses muſste von einer thierischen Substanz herrühren. Das ätzende Kali fället zwar auch den bloſsen Gerbestoff aus seiner Auflösung. Aber dieser Niederschlag erscheint als eine braune oder gelbliche Wolke, nicht als eine körnige Ma- terie. Ein ganz ähnliches Präcipitat erhielt ich dagegen, als ich eine durchgeseihete Auflösung von Nasenschleim in verdünnter Salpetersäure mit ätzendem Kali und Galläpfeltinktur vermischte. Der Gerbestoff scheint hier, verbunden mit thie- rischem Schleim, durch das Kali gefällt zu wer- den. Diese Versuche beweisen also, daſs ein Theil der Flüssigkeit des dünnen Darms aus thierischem Schleim bestand. Es frägt sich indeſs, ob dieser Schleim verähnlichter Nahrungssaft, oder blos
Darm-
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pelmagens hatte, wieder derselbe Geruch nach
sauren Molken, den die Materien des Vormagens
aushauchten. In der Kälte löste sich die erwähnte
braune Wolke wieder auf; die Flüssigkeit be-
deckte sich dabey mit einer Haut, gelatinirte aber
nicht. Es war also auch hier keine Gallerte vor-
handen. Jene Haut aber deutete auf Stärkemehl.
Die andere Hälfte b der vom Eyweiſsstoff ge-
reinigten Flüssigkeit B vermischte ich mit einer
gleichen Menge ätzender Kalilauge, lieſs die Mi-
schung gelinde aufkochen, und setzte nach dem
Erkalten geistigen Galläpfelaufguſs hinzu. Es
entstand hierauf ein starkes, körniges, braunes
Präcipitat. Dieses muſste von einer thierischen
Substanz herrühren. Das ätzende Kali fället zwar
auch den bloſsen Gerbestoff aus seiner Auflösung.
Aber dieser Niederschlag erscheint als eine braune
oder gelbliche Wolke, nicht als eine körnige Ma-
terie. Ein ganz ähnliches Präcipitat erhielt ich
dagegen, als ich eine durchgeseihete Auflösung
von Nasenschleim in verdünnter Salpetersäure mit
ätzendem Kali und Galläpfeltinktur vermischte.
Der Gerbestoff scheint hier, verbunden mit thie-
rischem Schleim, durch das Kali gefällt zu wer-
den. Diese Versuche beweisen also, daſs ein Theil
der Flüssigkeit des dünnen Darms aus thierischem
Schleim bestand. Es frägt sich indeſs, ob dieser
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/388>, abgerufen am 23.11.2024.
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