Stücks aus den Oeffnungen jener Adern Luft- blasen hervor.
In den Zwischenräumen der Oberhaut grüner Pflanzentheile, besonders der Blätter, findet man bey den meisten Pflanzen kreisförmige, oder läng- lichrunde Stellen, in welchen die Gefässe der Oberhaut häufig zusammenlaufen, und die in der Mitte eine, mit einer dunkeln Einfassung umge- bene Spalte zu haben scheinen. Dies sind die Spaltöffnungen oder Poren der Oberhaut. Moldenhawern) hat das Verdienst, die Struk- tur dieser Theile an einigen Pflanzen näher be- stimmt und manche irrige Vorstellungen seiner Vorgänger in Betreff derselben berichtigt zu ha- ben. Nach seinen Beobachtungen werden die Spaltöffnungen von eignen Zellen gebildet, die sich durch die Beschaffenheit ihrer Haut, ihre Form und die Farbe des in ihnen befindlichen Safts von den übrigen Zellen unterscheiden und so zusammengefugt sind, dass sie oben und un- ten an einander schliessen, in der Mitte aber von einander abstehen. Die zwischen ihnen befind- liche Oeffnung führt zu einer verhältnissmässig grossen Höhle, welche mit den Intercellulargän- gen des Blatts Gemeinschaft hat. Meine Beobach- tungen stimmen mit diesen in so fern überein, dass die Oeffnungen der Poren blos Zwischen- räume zwischen Zellen von einer eigenen Struk-
tur
n) A. a. O. S. 92 ff.
Stücks aus den Oeffnungen jener Adern Luft- blasen hervor.
In den Zwischenräumen der Oberhaut grüner Pflanzentheile, besonders der Blätter, findet man bey den meisten Pflanzen kreisförmige, oder läng- lichrunde Stellen, in welchen die Gefäſse der Oberhaut häufig zusammenlaufen, und die in der Mitte eine, mit einer dunkeln Einfassung umge- bene Spalte zu haben scheinen. Dies sind die Spaltöffnungen oder Poren der Oberhaut. Moldenhawern) hat das Verdienst, die Struk- tur dieser Theile an einigen Pflanzen näher be- stimmt und manche irrige Vorstellungen seiner Vorgänger in Betreff derselben berichtigt zu ha- ben. Nach seinen Beobachtungen werden die Spaltöffnungen von eignen Zellen gebildet, die sich durch die Beschaffenheit ihrer Haut, ihre Form und die Farbe des in ihnen befindlichen Safts von den übrigen Zellen unterscheiden und so zusammengefugt sind, daſs sie oben und un- ten an einander schliessen, in der Mitte aber von einander abstehen. Die zwischen ihnen befind- liche Oeffnung führt zu einer verhältniſsmäſsig groſsen Höhle, welche mit den Intercellulargän- gen des Blatts Gemeinschaft hat. Meine Beobach- tungen stimmen mit diesen in so fern überein, daſs die Oeffnungen der Poren blos Zwischen- räume zwischen Zellen von einer eigenen Struk-
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n) A. a. O. S. 92 ff.
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[15/0031]
Stücks aus den Oeffnungen jener Adern Luft-
blasen hervor.
In den Zwischenräumen der Oberhaut grüner
Pflanzentheile, besonders der Blätter, findet man
bey den meisten Pflanzen kreisförmige, oder läng-
lichrunde Stellen, in welchen die Gefäſse der
Oberhaut häufig zusammenlaufen, und die in der
Mitte eine, mit einer dunkeln Einfassung umge-
bene Spalte zu haben scheinen. Dies sind die
Spaltöffnungen oder Poren der Oberhaut.
Moldenhawer n) hat das Verdienst, die Struk-
tur dieser Theile an einigen Pflanzen näher be-
stimmt und manche irrige Vorstellungen seiner
Vorgänger in Betreff derselben berichtigt zu ha-
ben. Nach seinen Beobachtungen werden die
Spaltöffnungen von eignen Zellen gebildet, die
sich durch die Beschaffenheit ihrer Haut, ihre
Form und die Farbe des in ihnen befindlichen
Safts von den übrigen Zellen unterscheiden und
so zusammengefugt sind, daſs sie oben und un-
ten an einander schliessen, in der Mitte aber von
einander abstehen. Die zwischen ihnen befind-
liche Oeffnung führt zu einer verhältniſsmäſsig
groſsen Höhle, welche mit den Intercellulargän-
gen des Blatts Gemeinschaft hat. Meine Beobach-
tungen stimmen mit diesen in so fern überein,
daſs die Oeffnungen der Poren blos Zwischen-
räume zwischen Zellen von einer eigenen Struk-
tur
n) A. a. O. S. 92 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/31>, abgerufen am 09.11.2024.
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