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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Die Amphibien aus der Familie der Frösche
trinken nicht. Dagegen besitzt ihre Haut ein de-
sto stärkeres Absorbtionsvermögen. Sie magern
im Trocknen sehr schnell ab, erhalten aber in
einem feuchten Medium eben so bald ihr voriges
Volumen wieder. Oft saugen sie eben so viel
Wasser ein, wie ihr ganzes Gewicht beträgt, und
zwar geschieht diese Absorbtion blos mit der un-
tern Fläche des Körpers c).

Eine Helix nemoralis L., die man unter Was-
ser ersticken lässt, saugt während ihrem Aufent-
halt in diesem Element eine beträchtliche Menge
desselben ein. Sie verliert dasselbe aber nach
zwölf bis funfzehn Stunden, und kömmt zu ih-
rem vorigen Gewichte zurück, wenn man sie der
Luft aussetzt d).

Viele Eingeweidewürmer ziehen, wenn man
sie aus ihrem Wohnort unmittelbar ins Wasser
bringt, eine so grosse Menge Flüssigkeit durch die
Oberfläche ihres Körpers ein, dass ihre Runzeln
sich entfalten und dass sie oft bis zum Platzen
ausgedehnt werden e).

Es
c) Townson Observ. physiol. de amphib. P. 2. p. 21.
d) Spallanzani Mem. sur la respirat. p. 137. §. 13.
e) Zeder's Anleitung zur Nat. Gesch, der Eingeweide-
würmer. §. 20. 47.
IV. Bd. T

Die Amphibien aus der Familie der Frösche
trinken nicht. Dagegen besitzt ihre Haut ein de-
sto stärkeres Absorbtionsvermögen. Sie magern
im Trocknen sehr schnell ab, erhalten aber in
einem feuchten Medium eben so bald ihr voriges
Volumen wieder. Oft saugen sie eben so viel
Wasser ein, wie ihr ganzes Gewicht beträgt, und
zwar geschieht diese Absorbtion blos mit der un-
tern Fläche des Körpers c).

Eine Helix nemoralis L., die man unter Was-
ser ersticken läſst, saugt während ihrem Aufent-
halt in diesem Element eine beträchtliche Menge
desselben ein. Sie verliert dasselbe aber nach
zwölf bis funfzehn Stunden, und kömmt zu ih-
rem vorigen Gewichte zurück, wenn man sie der
Luft aussetzt d).

Viele Eingeweidewürmer ziehen, wenn man
sie aus ihrem Wohnort unmittelbar ins Wasser
bringt, eine so groſse Menge Flüssigkeit durch die
Oberfläche ihres Körpers ein, daſs ihre Runzeln
sich entfalten und daſs sie oft bis zum Platzen
ausgedehnt werden e).

Es
c) Townson Observ. physiol. de amphib. P. 2. p. 21.
d) Spallanzani Mém. sur la respirat. p. 137. §. 13.
e) Zeder’s Anleitung zur Nat. Gesch, der Eingeweide-
würmer. §. 20. 47.
IV. Bd. T
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[289/0305] Die Amphibien aus der Familie der Frösche trinken nicht. Dagegen besitzt ihre Haut ein de- sto stärkeres Absorbtionsvermögen. Sie magern im Trocknen sehr schnell ab, erhalten aber in einem feuchten Medium eben so bald ihr voriges Volumen wieder. Oft saugen sie eben so viel Wasser ein, wie ihr ganzes Gewicht beträgt, und zwar geschieht diese Absorbtion blos mit der un- tern Fläche des Körpers c). Eine Helix nemoralis L., die man unter Was- ser ersticken läſst, saugt während ihrem Aufent- halt in diesem Element eine beträchtliche Menge desselben ein. Sie verliert dasselbe aber nach zwölf bis funfzehn Stunden, und kömmt zu ih- rem vorigen Gewichte zurück, wenn man sie der Luft aussetzt d). Viele Eingeweidewürmer ziehen, wenn man sie aus ihrem Wohnort unmittelbar ins Wasser bringt, eine so groſse Menge Flüssigkeit durch die Oberfläche ihres Körpers ein, daſs ihre Runzeln sich entfalten und daſs sie oft bis zum Platzen ausgedehnt werden e). Es c) Townson Observ. physiol. de amphib. P. 2. p. 21. d) Spallanzani Mém. sur la respirat. p. 137. §. 13. e) Zeder’s Anleitung zur Nat. Gesch, der Eingeweide- würmer. §. 20. 47. IV. Bd. T

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/305>, abgerufen am 21.05.2024.