keler wie gewöhnlich, obgleich die Lungen fort- fuhren sich zu bewegen und mit Luft angefüllt zu werden.
Die nehmlichen Zufälle, die nach der Durch- schneidung entstanden, besonders die Veränderun- gen der Farbe des Bluts, erfolgten noch schneller nach einem auf die Nerven angebrachten Druck. Doch verloren sich diese wieder, so wie der Druck nachliess. Ein zu heftiges Drücken zog aber den Tod, und zwar noch früher wie die Durchschneidung nach sich.
Bey Hunden stellten sich ausser den erwähn- ten Zufällen auch Verlust der Stimme und Erbre- chen ein. Der Tod erfolgte bey ihnen weit spä- ter, als bey Pferden.
Halle und Pinel, welche diese Versuche wiederholten, erhielten dieselben Resultate. Sie beobachteten zugleich noch, dass bey einem Pfer- de, dem beyde Stimmnerven durchschnitten wa- ren, die Carotis zwar anfangs ein schwarzrothes Blut gab, dass aber einige Minuten nachher ein weniger dunkeles, mit schwarzen Flecken durch- sprengtes und mehr lymphatisches Blut ausfloss, dass sich das Blut in jenen Versuchen bey Hun- den nicht so sehr wie bey Pferden veränderte, und dass die Lungen der nach dem Durchschnei- den der Stimmnerven gestorbenen Thiere gesund und im Zustande des Einathmens waren.
Dupuy-
keler wie gewöhnlich, obgleich die Lungen fort- fuhren sich zu bewegen und mit Luft angefüllt zu werden.
Die nehmlichen Zufälle, die nach der Durch- schneidung entstanden, besonders die Veränderun- gen der Farbe des Bluts, erfolgten noch schneller nach einem auf die Nerven angebrachten Druck. Doch verloren sich diese wieder, so wie der Druck nachlieſs. Ein zu heftiges Drücken zog aber den Tod, und zwar noch früher wie die Durchschneidung nach sich.
Bey Hunden stellten sich ausser den erwähn- ten Zufällen auch Verlust der Stimme und Erbre- chen ein. Der Tod erfolgte bey ihnen weit spä- ter, als bey Pferden.
Hallé und Pinel, welche diese Versuche wiederholten, erhielten dieselben Resultate. Sie beobachteten zugleich noch, daſs bey einem Pfer- de, dem beyde Stimmnerven durchschnitten wa- ren, die Carotis zwar anfangs ein schwarzrothes Blut gab, daſs aber einige Minuten nachher ein weniger dunkeles, mit schwarzen Flecken durch- sprengtes und mehr lymphatisches Blut ausfloſs, daſs sich das Blut in jenen Versuchen bey Hun- den nicht so sehr wie bey Pferden veränderte, und daſs die Lungen der nach dem Durchschnei- den der Stimmnerven gestorbenen Thiere gesund und im Zustande des Einathmens waren.
Dupuy-
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keler wie gewöhnlich, obgleich die Lungen fort-
fuhren sich zu bewegen und mit Luft angefüllt
zu werden.
Die nehmlichen Zufälle, die nach der Durch-
schneidung entstanden, besonders die Veränderun-
gen der Farbe des Bluts, erfolgten noch schneller
nach einem auf die Nerven angebrachten Druck.
Doch verloren sich diese wieder, so wie der
Druck nachlieſs. Ein zu heftiges Drücken zog
aber den Tod, und zwar noch früher wie die
Durchschneidung nach sich.
Bey Hunden stellten sich ausser den erwähn-
ten Zufällen auch Verlust der Stimme und Erbre-
chen ein. Der Tod erfolgte bey ihnen weit spä-
ter, als bey Pferden.
Hallé und Pinel, welche diese Versuche
wiederholten, erhielten dieselben Resultate. Sie
beobachteten zugleich noch, daſs bey einem Pfer-
de, dem beyde Stimmnerven durchschnitten wa-
ren, die Carotis zwar anfangs ein schwarzrothes
Blut gab, daſs aber einige Minuten nachher ein
weniger dunkeles, mit schwarzen Flecken durch-
sprengtes und mehr lymphatisches Blut ausfloſs,
daſs sich das Blut in jenen Versuchen bey Hun-
den nicht so sehr wie bey Pferden veränderte,
und daſs die Lungen der nach dem Durchschnei-
den der Stimmnerven gestorbenen Thiere gesund
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/235>, abgerufen am 28.11.2024.
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