Wie das kohlensaure Gas, so ist ohne Zweifel auch das Wasser, welches bey der Respiration ausgeleert wird, schon vor der Ausscheidung im Körper vorhanden. Wir finden eine ganz ähnliche Flüssigkeit auch in Höhlen, zu welchen die at- mosphärische Luft gar keinen Zutritt hat, z. B. in den Hirnhöhlen und in dem Zwischenraum zwischen den Lungen und dem Brustfell.
Was übrigens von dem bey dem Athemholen entstehenden kohlensauren Gas und Wasser ge- sagt ist, gilt auch von dem, welches bey der Hautausdünstung ausgeleert wird.
Nach dieser Theorie muss also das venöse Blut reicher an kohlensaurem Gas als das arte- rielle seyn. Hiermit stimmen auch Luzuriaga's Beobachtungen überein, nach welchen Sauerstoff- gas, das mit venösem Blut gesperrt gewesen war, Kalkwasser mehr trübte, als Sauerstoffgas, wel- ches mit arteriellem Blut in Berührung gestan- den hatte b). Doch folgt hieraus nicht, dass das
venöse
suche in einer geheitzten Darre angestellt wurden, das aus dem Blute entweichende kohlensaure Gas aber bey den kaltblütigen Thieren selbst in einer Temperatur noch ausgehaucht wird, die nur um wenige Grade die des gefrierenden Wassers übersteigt.
b)Luzuriaga von der wechselseitigen Thätigkeit des Blut- und Nervensystems. Uebers. von Winkel- mann. S. 41.
Wie das kohlensaure Gas, so ist ohne Zweifel auch das Wasser, welches bey der Respiration ausgeleert wird, schon vor der Ausscheidung im Körper vorhanden. Wir finden eine ganz ähnliche Flüssigkeit auch in Höhlen, zu welchen die at- mosphärische Luft gar keinen Zutritt hat, z. B. in den Hirnhöhlen und in dem Zwischenraum zwischen den Lungen und dem Brustfell.
Was übrigens von dem bey dem Athemholen entstehenden kohlensauren Gas und Wasser ge- sagt ist, gilt auch von dem, welches bey der Hautausdünstung ausgeleert wird.
Nach dieser Theorie muſs also das venöse Blut reicher an kohlensaurem Gas als das arte- rielle seyn. Hiermit stimmen auch Luzuriaga’s Beobachtungen überein, nach welchen Sauerstoff- gas, das mit venösem Blut gesperrt gewesen war, Kalkwasser mehr trübte, als Sauerstoffgas, wel- ches mit arteriellem Blut in Berührung gestan- den hatte b). Doch folgt hieraus nicht, daſs das
venöse
suche in einer geheitzten Darre angestellt wurden, das aus dem Blute entweichende kohlensaure Gas aber bey den kaltblütigen Thieren selbst in einer Temperatur noch ausgehaucht wird, die nur um wenige Grade die des gefrierenden Wassers übersteigt.
b)Luzuriaga von der wechselseitigen Thätigkeit des Blut- und Nervensystems. Uebers. von Winkel- mann. S. 41.
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Wie das kohlensaure Gas, so ist ohne Zweifel
auch das Wasser, welches bey der Respiration
ausgeleert wird, schon vor der Ausscheidung im
Körper vorhanden. Wir finden eine ganz ähnliche
Flüssigkeit auch in Höhlen, zu welchen die at-
mosphärische Luft gar keinen Zutritt hat, z. B.
in den Hirnhöhlen und in dem Zwischenraum
zwischen den Lungen und dem Brustfell.
Was übrigens von dem bey dem Athemholen
entstehenden kohlensauren Gas und Wasser ge-
sagt ist, gilt auch von dem, welches bey der
Hautausdünstung ausgeleert wird.
Nach dieser Theorie muſs also das venöse
Blut reicher an kohlensaurem Gas als das arte-
rielle seyn. Hiermit stimmen auch Luzuriaga’s
Beobachtungen überein, nach welchen Sauerstoff-
gas, das mit venösem Blut gesperrt gewesen war,
Kalkwasser mehr trübte, als Sauerstoffgas, wel-
ches mit arteriellem Blut in Berührung gestan-
den hatte b). Doch folgt hieraus nicht, daſs das
venöse
a)
b) Luzuriaga von der wechselseitigen Thätigkeit des
Blut- und Nervensystems. Uebers. von Winkel-
mann. S. 41.
a) suche in einer geheitzten Darre angestellt wurden,
das aus dem Blute entweichende kohlensaure Gas
aber bey den kaltblütigen Thieren selbst in einer
Temperatur noch ausgehaucht wird, die nur um
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/226>, abgerufen am 24.11.2024.
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