Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

dess fand Berthollet, der mit dem genauesten
eudiometrischen Werkzeug, das wir besitzen, mit
dem Voltaischen Eudiometer, experimentirte,
ebenfalls kein Verschwinden dieser Gasart bey der
Respiration der Säugthiere, wohl aber eine ge-
ringe Absorbtion von Sauerstoffgas z). Es ist
also zu vermuthen, dass das Stickgas von diesen
Thieren nicht unter allen Umständen verzehrt
wird.

Im Allgemeinen ergeben sich ähnliche Resul-
tate aus den bisherigen Versuchen über das Athem-
holen der Amphibien und Fische. Priestley a)
fand, als er die Luft aus einer Quantität Wasser,
worin Fische gelebt hatten, durch Kochen ausge-
trieben hatte, dass sie einen kleinern Raum als
vorher einnahm und ein Licht auslöschte, indem
die Luft, die er aus einer ähnlichen Menge Was-
ser, worin sich keine Fische befunden hatten, er-
hielt, der atmosphärischen gleich war. An den-
selben Thieren, und zugleich an Fröschen, wurde
die nehmliche Beobachtung auch von Sylvester b)
und Corradori c) gemacht. Doch erhielt der

letzte-
z) Mem. de la Societe d' Arcueil. T. 2. p. 454.
a) Vers. u. Beobacht. über versch. Gattungen der Luft.
Th. 3.
b) Bulletin des sc. de la Soc. philomath. Vol. 1. p. 17.
c) Scherer's Journal der Chemie. B. 2. S. 669. 676.
M 3

deſs fand Berthollet, der mit dem genauesten
eudiometrischen Werkzeug, das wir besitzen, mit
dem Voltaischen Eudiometer, experimentirte,
ebenfalls kein Verschwinden dieser Gasart bey der
Respiration der Säugthiere, wohl aber eine ge-
ringe Absorbtion von Sauerstoffgas z). Es ist
also zu vermuthen, daſs das Stickgas von diesen
Thieren nicht unter allen Umständen verzehrt
wird.

Im Allgemeinen ergeben sich ähnliche Resul-
tate aus den bisherigen Versuchen über das Athem-
holen der Amphibien und Fische. Priestley a)
fand, als er die Luft aus einer Quantität Wasser,
worin Fische gelebt hatten, durch Kochen ausge-
trieben hatte, daſs sie einen kleinern Raum als
vorher einnahm und ein Licht auslöschte, indem
die Luft, die er aus einer ähnlichen Menge Was-
ser, worin sich keine Fische befunden hatten, er-
hielt, der atmosphärischen gleich war. An den-
selben Thieren, und zugleich an Fröschen, wurde
die nehmliche Beobachtung auch von Sylvester b)
und Corradori c) gemacht. Doch erhielt der

letzte-
z) Mém. de la Société d’ Arcueil. T. 2. p. 454.
a) Vers. u. Beobacht. über versch. Gattungen der Luft.
Th. 3.
b) Bulletin des sc. de la Soc. philomath. Vol. 1. p. 17.
c) Scherer’s Journal der Chemie. B. 2. S. 669. 676.
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0197" n="181"/>
de&#x017F;s fand <hi rendition="#k">Berthollet</hi>, der mit dem genauesten<lb/>
eudiometrischen Werkzeug, das wir besitzen, mit<lb/>
dem <hi rendition="#k">Volta</hi>ischen Eudiometer, experimentirte,<lb/>
ebenfalls kein Verschwinden dieser Gasart bey der<lb/>
Respiration der Säugthiere, wohl aber eine ge-<lb/>
ringe Absorbtion von Sauerstoffgas <note place="foot" n="z)">Mém. de la Société d&#x2019; Arcueil. T. 2. p. 454.</note>. Es ist<lb/>
also zu vermuthen, da&#x017F;s das Stickgas von diesen<lb/>
Thieren nicht unter allen Umständen verzehrt<lb/>
wird.</p><lb/>
                <p>Im Allgemeinen ergeben sich ähnliche Resul-<lb/>
tate aus den bisherigen Versuchen über das Athem-<lb/>
holen der Amphibien und Fische. <hi rendition="#k">Priestley</hi> <note place="foot" n="a)">Vers. u. Beobacht. über versch. Gattungen der Luft.<lb/>
Th. 3.</note><lb/>
fand, als er die Luft aus einer Quantität Wasser,<lb/>
worin Fische gelebt hatten, durch Kochen ausge-<lb/>
trieben hatte, da&#x017F;s sie einen kleinern Raum als<lb/>
vorher einnahm und ein Licht auslöschte, indem<lb/>
die Luft, die er aus einer ähnlichen Menge Was-<lb/>
ser, worin sich keine Fische befunden hatten, er-<lb/>
hielt, der atmosphärischen gleich war. An den-<lb/>
selben Thieren, und zugleich an Fröschen, wurde<lb/>
die nehmliche Beobachtung auch von <hi rendition="#k">Sylvester</hi> <note place="foot" n="b)">Bulletin des sc. de la Soc. philomath. Vol. 1. p. 17.</note><lb/>
und <hi rendition="#k">Corradori</hi> <note place="foot" n="c)"><hi rendition="#k">Scherer</hi>&#x2019;s Journal der Chemie. B. 2. S. 669. 676.</note> gemacht. Doch erhielt der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">letzte-</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 3</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0197] deſs fand Berthollet, der mit dem genauesten eudiometrischen Werkzeug, das wir besitzen, mit dem Voltaischen Eudiometer, experimentirte, ebenfalls kein Verschwinden dieser Gasart bey der Respiration der Säugthiere, wohl aber eine ge- ringe Absorbtion von Sauerstoffgas z). Es ist also zu vermuthen, daſs das Stickgas von diesen Thieren nicht unter allen Umständen verzehrt wird. Im Allgemeinen ergeben sich ähnliche Resul- tate aus den bisherigen Versuchen über das Athem- holen der Amphibien und Fische. Priestley a) fand, als er die Luft aus einer Quantität Wasser, worin Fische gelebt hatten, durch Kochen ausge- trieben hatte, daſs sie einen kleinern Raum als vorher einnahm und ein Licht auslöschte, indem die Luft, die er aus einer ähnlichen Menge Was- ser, worin sich keine Fische befunden hatten, er- hielt, der atmosphärischen gleich war. An den- selben Thieren, und zugleich an Fröschen, wurde die nehmliche Beobachtung auch von Sylvester b) und Corradori c) gemacht. Doch erhielt der letzte- z) Mém. de la Société d’ Arcueil. T. 2. p. 454. a) Vers. u. Beobacht. über versch. Gattungen der Luft. Th. 3. b) Bulletin des sc. de la Soc. philomath. Vol. 1. p. 17. c) Scherer’s Journal der Chemie. B. 2. S. 669. 676. M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/197
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/197>, abgerufen am 05.05.2024.