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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Thieren erstrecken sich von dem untern und hin-
tern Rande der beyden Lappen, woraus die Leber
besteht, über die convexe Oberfläche derselben
bis zum untern Ende des Brustbeins, zwey Mus-
keln, die bey ihrer Zusammenziehung die Leber
niederdrücken, und dadurch den Raum der Brust-
höhle erweitern v). Bey den übrigen Amphibien
geht das Athemholen auch dann noch, wenn die
Brust- und Bauchhöhle geöffnet, und die Lungen
gänzlich entblösst sind, also unabhängig von den
Bewegungen des Thorax von statten. Nach Mor-
gagni
's w), Herholdt's x) und Townson's y)
Untersuchungen ist es hier die Höhle des Mun-
des, durch deren Erweiterung und Verengerung
die Respiration hervorgebracht wird. Beym Ein-
athmen verschliessen jene Thiere den Mund, und
vergrössern den innern Raum desselben, indem
sie die in der Höhle der untern Kinnlade lie-
genden Muskeln und Membranen nach aussen
ziehen. Die äussere Luft dringt hierauf durch
die offenen Nasenlöcher in den Rachen. Jetzt

ver-
v) Geoffroy, Annales du Museum d'Hist. nat. T. 2.
p. 49.
w) Advers. anat. V. 29. p. 42.
x) Bulletin des sc. de la Soc. philom. A. VII. n. 30.
p. 42. Pfaff's u. Scheel's Nordisches Archiv für
Naturkunde u. s. w. Bd. 2. St. 1. S. 48.
y) Obs. physiol. de amphib. P. 1. p. 19 sq.

Thieren erstrecken sich von dem untern und hin-
tern Rande der beyden Lappen, woraus die Leber
besteht, über die convexe Oberfläche derselben
bis zum untern Ende des Brustbeins, zwey Mus-
keln, die bey ihrer Zusammenziehung die Leber
niederdrücken, und dadurch den Raum der Brust-
höhle erweitern v). Bey den übrigen Amphibien
geht das Athemholen auch dann noch, wenn die
Brust- und Bauchhöhle geöffnet, und die Lungen
gänzlich entblöſst sind, also unabhängig von den
Bewegungen des Thorax von statten. Nach Mor-
gagni
’s w), Herholdt’s x) und Townson’s y)
Untersuchungen ist es hier die Höhle des Mun-
des, durch deren Erweiterung und Verengerung
die Respiration hervorgebracht wird. Beym Ein-
athmen verschlieſsen jene Thiere den Mund, und
vergröſsern den innern Raum desselben, indem
sie die in der Höhle der untern Kinnlade lie-
genden Muskeln und Membranen nach aussen
ziehen. Die äussere Luft dringt hierauf durch
die offenen Nasenlöcher in den Rachen. Jetzt

ver-
v) Geoffroy, Annales du Muséum d’Hist. nat. T. 2.
p. 49.
w) Advers. anat. V. 29. p. 42.
x) Bulletin des sc. de la Soc. philom. A. VII. n. 30.
p. 42. Pfaff’s u. Scheel’s Nordisches Archiv für
Naturkunde u. s. w. Bd. 2. St. 1. S. 48.
y) Obs. physiol. de amphib. P. 1. p. 19 sq.
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[132/0148] Thieren erstrecken sich von dem untern und hin- tern Rande der beyden Lappen, woraus die Leber besteht, über die convexe Oberfläche derselben bis zum untern Ende des Brustbeins, zwey Mus- keln, die bey ihrer Zusammenziehung die Leber niederdrücken, und dadurch den Raum der Brust- höhle erweitern v). Bey den übrigen Amphibien geht das Athemholen auch dann noch, wenn die Brust- und Bauchhöhle geöffnet, und die Lungen gänzlich entblöſst sind, also unabhängig von den Bewegungen des Thorax von statten. Nach Mor- gagni’s w), Herholdt’s x) und Townson’s y) Untersuchungen ist es hier die Höhle des Mun- des, durch deren Erweiterung und Verengerung die Respiration hervorgebracht wird. Beym Ein- athmen verschlieſsen jene Thiere den Mund, und vergröſsern den innern Raum desselben, indem sie die in der Höhle der untern Kinnlade lie- genden Muskeln und Membranen nach aussen ziehen. Die äussere Luft dringt hierauf durch die offenen Nasenlöcher in den Rachen. Jetzt ver- v) Geoffroy, Annales du Muséum d’Hist. nat. T. 2. p. 49. w) Advers. anat. V. 29. p. 42. x) Bulletin des sc. de la Soc. philom. A. VII. n. 30. p. 42. Pfaff’s u. Scheel’s Nordisches Archiv für Naturkunde u. s. w. Bd. 2. St. 1. S. 48. y) Obs. physiol. de amphib. P. 1. p. 19 sq.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/148>, abgerufen am 03.05.2024.