schätzt sie nur auf 31,8 Kubikzoll, die eine Tem- peratur von 59° Fahr. haben. Aber diese Schät- zung ist auf Respirationsversuchen mit Wasser- stoffgas gebauet, die kein so genaues Resultat liefern konnten, als diejenigen, worauf Kite's und Goodwyn's Angaben beruhen. Das Athmen dieses Gas erregt ein unangenehmes Gefühl in der Brust, einen kurzen Verlust der Muskelkraft, und zuweilen einen vorübergehenden Schwindel. Es kann also schwerlich von demselben eine so grosse Quantität, wie von der atmosphärischen Luft, aufgenommen werden. Auch musste vor dem Einathmen des Wasserstoffgas von der vori- gen Respiration eine Quantität Luft in den Lun- gen übrig seyn, die Davy zwar durch ein ge- waltsames Ausathmen auszuleeren suchte, die sich aber dadurch gewiss nicht ganz wegschaffen liess, und die er willkürlich auf 7,8 Kubikzoll schätzt.
Ein ähnlicher Wechsel von Zusammenziehung und Erweiterung, wie beym Athemholen im Zwerchfell und den Brustmuskeln statt findet, geht bey dieser Funktion auch im Kehlkopf und in der Luftröhre vor sich. Beym Einathmen er- weitert sich die Stimmritze und wird rund; beym Ausathmen verengert sie sich wieder, indem sich die beckenförmigen Knorpel (Cartilagines arytae- noidei) einander nähern q). Die Luftröhre wird
beym
q)Le Gallois Experiences sur le principe de la vie. a Paris 1812. p. 241.
schätzt sie nur auf 31,8 Kubikzoll, die eine Tem- peratur von 59° Fahr. haben. Aber diese Schät- zung ist auf Respirationsversuchen mit Wasser- stoffgas gebauet, die kein so genaues Resultat liefern konnten, als diejenigen, worauf Kite’s und Goodwyn’s Angaben beruhen. Das Athmen dieses Gas erregt ein unangenehmes Gefühl in der Brust, einen kurzen Verlust der Muskelkraft, und zuweilen einen vorübergehenden Schwindel. Es kann also schwerlich von demselben eine so groſse Quantität, wie von der atmosphärischen Luft, aufgenommen werden. Auch muſste vor dem Einathmen des Wasserstoffgas von der vori- gen Respiration eine Quantität Luft in den Lun- gen übrig seyn, die Davy zwar durch ein ge- waltsames Ausathmen auszuleeren suchte, die sich aber dadurch gewiſs nicht ganz wegschaffen lieſs, und die er willkürlich auf 7,8 Kubikzoll schätzt.
Ein ähnlicher Wechsel von Zusammenziehung und Erweiterung, wie beym Athemholen im Zwerchfell und den Brustmuskeln statt findet, geht bey dieser Funktion auch im Kehlkopf und in der Luftröhre vor sich. Beym Einathmen er- weitert sich die Stimmritze und wird rund; beym Ausathmen verengert sie sich wieder, indem sich die beckenförmigen Knorpel (Cartilagines arytae- noidei) einander nähern q). Die Luftröhre wird
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q)Le Gallois Expériences sur le principe de la vie. à Paris 1812. p. 241.
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schätzt sie nur auf 31,8 Kubikzoll, die eine Tem-
peratur von 59° Fahr. haben. Aber diese Schät-
zung ist auf Respirationsversuchen mit Wasser-
stoffgas gebauet, die kein so genaues Resultat
liefern konnten, als diejenigen, worauf Kite’s
und Goodwyn’s Angaben beruhen. Das Athmen
dieses Gas erregt ein unangenehmes Gefühl in
der Brust, einen kurzen Verlust der Muskelkraft,
und zuweilen einen vorübergehenden Schwindel.
Es kann also schwerlich von demselben eine so
groſse Quantität, wie von der atmosphärischen
Luft, aufgenommen werden. Auch muſste vor
dem Einathmen des Wasserstoffgas von der vori-
gen Respiration eine Quantität Luft in den Lun-
gen übrig seyn, die Davy zwar durch ein ge-
waltsames Ausathmen auszuleeren suchte, die sich
aber dadurch gewiſs nicht ganz wegschaffen lieſs,
und die er willkürlich auf 7,8 Kubikzoll schätzt.
Ein ähnlicher Wechsel von Zusammenziehung
und Erweiterung, wie beym Athemholen im
Zwerchfell und den Brustmuskeln statt findet,
geht bey dieser Funktion auch im Kehlkopf und
in der Luftröhre vor sich. Beym Einathmen er-
weitert sich die Stimmritze und wird rund; beym
Ausathmen verengert sie sich wieder, indem sich
die beckenförmigen Knorpel (Cartilagines arytae-
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q) Le Gallois Expériences sur le principe de la vie.
à Paris 1812. p. 241.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/146>, abgerufen am 23.11.2024.
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