Die Verschiedenheit der Ammonshörner von den neuern Meeresprodukten hat de Lamanon durch eine umständliche Vergleichung beyder dargethan (d). Diese lässt sich aber noch auf einem andern Wege beweisen. Man ist allgemein darüber einverstanden, dass es unter den jetzigen Mollusken keine Lituiten mehr giebt. Nun aber findet kein anderer Unterschied zwischen den Ammoniten und Lituiten, als nur dieser, statt, dass bey den erstern die ganze Röhre spiralför- mig gewunden, bey den letztern hingegen der weitere Theil derselben gerade ausgestreckt ist. Und dass dieser Unterschied blos zufällig ist, beweiset die oben erwähnte Beobachtung von Bolten, nach welcher die Ammonshörner Ue- berbleibsel des gegliederten Panzers eines Thiers sind, welches seinen Körper ausstrecken und spi- ralförmig zusammenlegen konnte. Die Lituiten sind daher ausgestreckte Ammonshörner, so wie diese zusammengelegte Lituiten. Da also kein Lituit in der lebenden Natur mehr existirt, so müssen auch die Ammonshörner zu den unter- gegangenen Thieren gehören.
Eben dieses Resultat ergiebt sich, wenn man die Dentaliten, Echiniten, Madreporiten u. s. w.
der
(d)La Perouse's Entdeckungsreise. B. 2. S. 346. der Uebersetzung von Sprencel u. Forster.
Die Verschiedenheit der Ammonshörner von den neuern Meeresprodukten hat de Lamanon durch eine umständliche Vergleichung beyder dargethan (d). Diese läſst sich aber noch auf einem andern Wege beweisen. Man ist allgemein darüber einverstanden, daſs es unter den jetzigen Mollusken keine Lituiten mehr giebt. Nun aber findet kein anderer Unterschied zwischen den Ammoniten und Lituiten, als nur dieser, statt, daſs bey den erstern die ganze Röhre spiralför- mig gewunden, bey den letztern hingegen der weitere Theil derselben gerade ausgestreckt ist. Und daſs dieser Unterschied blos zufällig ist, beweiset die oben erwähnte Beobachtung von Bolten, nach welcher die Ammonshörner Ue- berbleibsel des gegliederten Panzers eines Thiers sind, welches seinen Körper ausstrecken und spi- ralförmig zusammenlegen konnte. Die Lituiten sind daher ausgestreckte Ammonshörner, so wie diese zusammengelegte Lituiten. Da also kein Lituit in der lebenden Natur mehr existirt, so müssen auch die Ammonshörner zu den unter- gegangenen Thieren gehören.
Eben dieses Resultat ergiebt sich, wenn man die Dentaliten, Echiniten, Madreporiten u. s. w.
der
(d)La Perouse’s Entdeckungsreise. B. 2. S. 346. der Uebersetzung von Sprencel u. Forster.
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Die Verschiedenheit der Ammonshörner von
den neuern Meeresprodukten hat de Lamanon
durch eine umständliche Vergleichung beyder
dargethan (d). Diese läſst sich aber noch auf
einem andern Wege beweisen. Man ist allgemein
darüber einverstanden, daſs es unter den jetzigen
Mollusken keine Lituiten mehr giebt. Nun aber
findet kein anderer Unterschied zwischen den
Ammoniten und Lituiten, als nur dieser, statt,
daſs bey den erstern die ganze Röhre spiralför-
mig gewunden, bey den letztern hingegen der
weitere Theil derselben gerade ausgestreckt ist.
Und daſs dieser Unterschied blos zufällig ist,
beweiset die oben erwähnte Beobachtung von
Bolten, nach welcher die Ammonshörner Ue-
berbleibsel des gegliederten Panzers eines Thiers
sind, welches seinen Körper ausstrecken und spi-
ralförmig zusammenlegen konnte. Die Lituiten
sind daher ausgestreckte Ammonshörner, so wie
diese zusammengelegte Lituiten. Da also kein
Lituit in der lebenden Natur mehr existirt, so
müssen auch die Ammonshörner zu den unter-
gegangenen Thieren gehören.
Eben dieses Resultat ergiebt sich, wenn man
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(d) La Perouse’s Entdeckungsreise. B. 2. S. 346. der
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/71>, abgerufen am 22.11.2024.
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