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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Aus dieser Tafel ergiebt sich Folgendes:
Von der Geburth an bis zum 13ten Jahre findet
eine schnelle Abnahme der Mortalität statt; doch
steigt sie während dieser Abnahme etwas vom
Ende des 5ten bis zum 8ten und im 11ten Jahre.
Vom 14ten bis zum 37ten Jahre nimmt die Sterb-
lichkeit wieder ununterbrochen, doch mit lang-
samen Schritten, zu. Im 38ten Jahre bemerkt man
wieder eine Abnahme derselben. Jenseits dieser
Periode steigt sie wieder bis zum 47ten Jahre,
aber so langsam, dass sie erst im 45ten Jahre um
etwas grösser wird, als sie im 37ten war.
Während dem Zeitraume vom 38ten bis zum 47ten
Jahre findet also ein Stillstand der Mortalität
statt. Nach dem 47ten Jahre erfolgt wieder ein
ununterbrochenes Wachsthum der Sterblichkeit
bis zum 70ten Jahre, und zwar nimmt dieses
von Jahre zu Jahre zu. Vom 70ten bis zum
97ten Jahre tritt ein abwechselndes Steigen und
Fallen der Sterblichkeit ein, doch so, dass das
folgende Steigen das vorhergehende Fallen nicht
nur immer übertrifft, sondern auch um so mehr
übertrifft, je näher man in der Scale der Morta-
lität dem 97ten Jahre kömmt.

Das Minimum der Sterblichkeit fällt in die
Zeit vom 12ten bis zum 20ten Jahre. Hier ist
also die Periode des höchsten Lebens. Aber
eben diese Zeit ist zugleich die der Mannbarkeit.

Die

Aus dieser Tafel ergiebt sich Folgendes:
Von der Geburth an bis zum 13ten Jahre findet
eine schnelle Abnahme der Mortalität statt; doch
steigt sie während dieser Abnahme etwas vom
Ende des 5ten bis zum 8ten und im 11ten Jahre.
Vom 14ten bis zum 37ten Jahre nimmt die Sterb-
lichkeit wieder ununterbrochen, doch mit lang-
samen Schritten, zu. Im 38ten Jahre bemerkt man
wieder eine Abnahme derselben. Jenseits dieser
Periode steigt sie wieder bis zum 47ten Jahre,
aber so langsam, daſs sie erst im 45ten Jahre um
etwas gröſser wird, als sie im 37ten war.
Während dem Zeitraume vom 38ten bis zum 47ten
Jahre findet also ein Stillstand der Mortalität
statt. Nach dem 47ten Jahre erfolgt wieder ein
ununterbrochenes Wachsthum der Sterblichkeit
bis zum 70ten Jahre, und zwar nimmt dieses
von Jahre zu Jahre zu. Vom 70ten bis zum
97ten Jahre tritt ein abwechselndes Steigen und
Fallen der Sterblichkeit ein, doch so, daſs das
folgende Steigen das vorhergehende Fallen nicht
nur immer übertrifft, sondern auch um so mehr
übertrifft, je näher man in der Scale der Morta-
lität dem 97ten Jahre kömmt.

Das Minimum der Sterblichkeit fällt in die
Zeit vom 12ten bis zum 20ten Jahre. Hier ist
also die Periode des höchsten Lebens. Aber
eben diese Zeit ist zugleich die der Mannbarkeit.

Die
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[536/0546] Aus dieser Tafel ergiebt sich Folgendes: Von der Geburth an bis zum 13ten Jahre findet eine schnelle Abnahme der Mortalität statt; doch steigt sie während dieser Abnahme etwas vom Ende des 5ten bis zum 8ten und im 11ten Jahre. Vom 14ten bis zum 37ten Jahre nimmt die Sterb- lichkeit wieder ununterbrochen, doch mit lang- samen Schritten, zu. Im 38ten Jahre bemerkt man wieder eine Abnahme derselben. Jenseits dieser Periode steigt sie wieder bis zum 47ten Jahre, aber so langsam, daſs sie erst im 45ten Jahre um etwas gröſser wird, als sie im 37ten war. Während dem Zeitraume vom 38ten bis zum 47ten Jahre findet also ein Stillstand der Mortalität statt. Nach dem 47ten Jahre erfolgt wieder ein ununterbrochenes Wachsthum der Sterblichkeit bis zum 70ten Jahre, und zwar nimmt dieses von Jahre zu Jahre zu. Vom 70ten bis zum 97ten Jahre tritt ein abwechselndes Steigen und Fallen der Sterblichkeit ein, doch so, daſs das folgende Steigen das vorhergehende Fallen nicht nur immer übertrifft, sondern auch um so mehr übertrifft, je näher man in der Scale der Morta- lität dem 97ten Jahre kömmt. Das Minimum der Sterblichkeit fällt in die Zeit vom 12ten bis zum 20ten Jahre. Hier ist also die Periode des höchsten Lebens. Aber eben diese Zeit ist zugleich die der Mannbarkeit. Die

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/546>, abgerufen am 22.11.2024.