Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

Bey den Garten- und Waldschnecken findet
sich ebenfalls eine hierhergehörige Erscheinung.
Gegen die Paarungszeit erzeugt sich bey diesen
in einer Oeffnung am Halse ein Pfeil von kalkar-
tiger Substanz, den die eine der andern vor der
Begattung entgegenwirft, und wahrscheinlich im
folgenden Jahre reproducirt (a).

Am stärksten zeigt sich die natürliche Repro-
duktion unter den fünf obern Thierclassen bey
den Crustaceen und Insekten. Fast alle diese
Thiere haben mit den Vögeln und Amphibien die
Reproduktion neuer Bedeckungen gemein (b). Der
Krebs wechselt jährlich im Anfange des Sommers
seine Schaale (c), und die Raupe häutet sich zu
wiederhohlten malen vor ihrer Verwandelung,
Der Krebs aber erzeugt mit der neuen Schaale
zugleich neue Häute des Magens, und die Raupe
mit ihrer Haut neue Zähne, Kinnladen, Bron-
chien, Luftlöcher, Gedärme, einen neuen Schlund,
Schädel, und eine neue Hornhaut (d).

Die
(a) O. F. Müller in den Schriften der Berlin. Ge-
sellsch. B. V. S. 394.
(b) Haller l. c. L. XXIX. S. II. §. 33. p. 168.
(c) Collinson, Philosoph. Transact. Vol. XLVII. p. 40.
Reaumur, Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. 1712.
Ed. 8. p. 295. Leipziger oekonomisch-physikalische
Abhandl. T. VI. 1753. S. 333.
(d) Haller l. c.

Bey den Garten- und Waldschnecken findet
sich ebenfalls eine hierhergehörige Erscheinung.
Gegen die Paarungszeit erzeugt sich bey diesen
in einer Oeffnung am Halse ein Pfeil von kalkar-
tiger Substanz, den die eine der andern vor der
Begattung entgegenwirft, und wahrscheinlich im
folgenden Jahre reproducirt (a).

Am stärksten zeigt sich die natürliche Repro-
duktion unter den fünf obern Thierclassen bey
den Crustaceen und Insekten. Fast alle diese
Thiere haben mit den Vögeln und Amphibien die
Reproduktion neuer Bedeckungen gemein (b). Der
Krebs wechselt jährlich im Anfange des Sommers
seine Schaale (c), und die Raupe häutet sich zu
wiederhohlten malen vor ihrer Verwandelung,
Der Krebs aber erzeugt mit der neuen Schaale
zugleich neue Häute des Magens, und die Raupe
mit ihrer Haut neue Zähne, Kinnladen, Bron-
chien, Luftlöcher, Gedärme, einen neuen Schlund,
Schädel, und eine neue Hornhaut (d).

Die
(a) O. F. Müller in den Schriften der Berlin. Ge-
sellsch. B. V. S. 394.
(b) Haller l. c. L. XXIX. S. II. §. 33. p. 168.
(c) Collinson, Philosoph. Transact. Vol. XLVII. p. 40.
Reaumur, Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1712.
Ed. 8. p. 295. Leipziger oekonomisch-physikalische
Abhandl. T. VI. 1753. S. 333.
(d) Haller l. c.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0494" n="484"/>
            <p>Bey den Garten- und Waldschnecken findet<lb/>
sich ebenfalls eine hierhergehörige Erscheinung.<lb/>
Gegen die Paarungszeit erzeugt sich bey diesen<lb/>
in einer Oeffnung am Halse ein Pfeil von kalkar-<lb/>
tiger Substanz, den die eine der andern vor der<lb/>
Begattung entgegenwirft, und wahrscheinlich im<lb/>
folgenden Jahre reproducirt <note place="foot" n="(a)">O. F. <hi rendition="#k">Müller</hi> in den Schriften der Berlin. Ge-<lb/>
sellsch. B. V. S. 394.</note>.</p><lb/>
            <p>Am stärksten zeigt sich die natürliche Repro-<lb/>
duktion unter den fünf obern Thierclassen bey<lb/>
den Crustaceen und Insekten. Fast alle diese<lb/>
Thiere haben mit den Vögeln und Amphibien die<lb/>
Reproduktion neuer Bedeckungen gemein <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#k">Haller</hi> l. c. L. XXIX. S. II. §. 33. p. 168.</note>. Der<lb/>
Krebs wechselt jährlich im Anfange des Sommers<lb/>
seine Schaale <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#k">Collinson</hi>, Philosoph. Transact. Vol. XLVII. p. 40.<lb/><hi rendition="#k">Reaumur</hi>, Mém. de l&#x2019;Acad. des sc. de Paris. 1712.<lb/>
Ed. 8. p. 295. Leipziger oekonomisch-physikalische<lb/>
Abhandl. T. VI. 1753. S. 333.</note>, und die Raupe häutet sich zu<lb/>
wiederhohlten malen vor ihrer Verwandelung,<lb/>
Der Krebs aber erzeugt mit der neuen Schaale<lb/>
zugleich neue Häute des Magens, und die Raupe<lb/>
mit ihrer Haut neue Zähne, Kinnladen, Bron-<lb/>
chien, Luftlöcher, Gedärme, einen neuen Schlund,<lb/>
Schädel, und eine neue Hornhaut <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#k">Haller</hi> l. c.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[484/0494] Bey den Garten- und Waldschnecken findet sich ebenfalls eine hierhergehörige Erscheinung. Gegen die Paarungszeit erzeugt sich bey diesen in einer Oeffnung am Halse ein Pfeil von kalkar- tiger Substanz, den die eine der andern vor der Begattung entgegenwirft, und wahrscheinlich im folgenden Jahre reproducirt (a). Am stärksten zeigt sich die natürliche Repro- duktion unter den fünf obern Thierclassen bey den Crustaceen und Insekten. Fast alle diese Thiere haben mit den Vögeln und Amphibien die Reproduktion neuer Bedeckungen gemein (b). Der Krebs wechselt jährlich im Anfange des Sommers seine Schaale (c), und die Raupe häutet sich zu wiederhohlten malen vor ihrer Verwandelung, Der Krebs aber erzeugt mit der neuen Schaale zugleich neue Häute des Magens, und die Raupe mit ihrer Haut neue Zähne, Kinnladen, Bron- chien, Luftlöcher, Gedärme, einen neuen Schlund, Schädel, und eine neue Hornhaut (d). Die (a) O. F. Müller in den Schriften der Berlin. Ge- sellsch. B. V. S. 394. (b) Haller l. c. L. XXIX. S. II. §. 33. p. 168. (c) Collinson, Philosoph. Transact. Vol. XLVII. p. 40. Reaumur, Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1712. Ed. 8. p. 295. Leipziger oekonomisch-physikalische Abhandl. T. VI. 1753. S. 333. (d) Haller l. c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/494
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/494>, abgerufen am 18.05.2024.