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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Sandstein, der Flötzkalk, die Kreide, der Gyps,
das Steinsalz, die Steinkohlen und der Flötztrapp;
zu den letztern der Thon, Sand, Kalktuff, die
Braunkohlen und der Torf.

Alle diese Substanzen tragen die deutlichsten
Merkmale der Entstehung durch Niederschläge an
sich. Ihre Schichten sind unter einander parallel,
aber nicht nach ihrer specifiquen Schwere geord-
net. Oft liegen sie horizontal, oft aber sind sie
auch unter jedem andern Winkel gegen den Ho-
rizont geneigt. Die ältesten, welche aus Kalk-
stein bestehen, der unmittelbar auf den ursprüng-
lichen folget, enthalten Versteinerungen von Po-
lypen und Schaalthieren, doch nur erst in sehr
geringer Menge (m). Zwischen ihnen findet sich
diejenige, von den uranfänglichen merklich ver-
schiedene Art von Thonschiefer, die wir oben
mit dem Namen des Grauwackenschiefers belegt
haben. Hier fangen nicht nur ebenfalls Ueber-
bleibsel von Thierpflanzen und Mollusken, son-
dern auch von Farrnkräutern und andern Phyto-
zoen an, sich zu zeigen. Die Zahl dieser Orga-
nismen mehrt sich in den Gebirgsarten der Flötz-
formation, doch auch hier nur erst stufenweise.
Der älteste Flötzkalk, welcher entweder unmit-

tel-
(m) Ferber, Mem, de l'Acad. des sc. de Berlin. 1790
et 91. p. 155 sv.
C 2

Sandstein, der Flötzkalk, die Kreide, der Gyps,
das Steinsalz, die Steinkohlen und der Flötztrapp;
zu den letztern der Thon, Sand, Kalktuff, die
Braunkohlen und der Torf.

Alle diese Substanzen tragen die deutlichsten
Merkmale der Entstehung durch Niederschläge an
sich. Ihre Schichten sind unter einander parallel,
aber nicht nach ihrer specifiquen Schwere geord-
net. Oft liegen sie horizontal, oft aber sind sie
auch unter jedem andern Winkel gegen den Ho-
rizont geneigt. Die ältesten, welche aus Kalk-
stein bestehen, der unmittelbar auf den ursprüng-
lichen folget, enthalten Versteinerungen von Po-
lypen und Schaalthieren, doch nur erst in sehr
geringer Menge (m). Zwischen ihnen findet sich
diejenige, von den uranfänglichen merklich ver-
schiedene Art von Thonschiefer, die wir oben
mit dem Namen des Grauwackenschiefers belegt
haben. Hier fangen nicht nur ebenfalls Ueber-
bleibsel von Thierpflanzen und Mollusken, son-
dern auch von Farrnkräutern und andern Phyto-
zoen an, sich zu zeigen. Die Zahl dieser Orga-
nismen mehrt sich in den Gebirgsarten der Flötz-
formation, doch auch hier nur erst stufenweise.
Der älteste Flötzkalk, welcher entweder unmit-

tel-
(m) Ferber, Mém, de l’Acad. des sc. de Berlin. 1790
et 91. p. 155 sv.
C 2
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[35/0045] Sandstein, der Flötzkalk, die Kreide, der Gyps, das Steinsalz, die Steinkohlen und der Flötztrapp; zu den letztern der Thon, Sand, Kalktuff, die Braunkohlen und der Torf. Alle diese Substanzen tragen die deutlichsten Merkmale der Entstehung durch Niederschläge an sich. Ihre Schichten sind unter einander parallel, aber nicht nach ihrer specifiquen Schwere geord- net. Oft liegen sie horizontal, oft aber sind sie auch unter jedem andern Winkel gegen den Ho- rizont geneigt. Die ältesten, welche aus Kalk- stein bestehen, der unmittelbar auf den ursprüng- lichen folget, enthalten Versteinerungen von Po- lypen und Schaalthieren, doch nur erst in sehr geringer Menge (m). Zwischen ihnen findet sich diejenige, von den uranfänglichen merklich ver- schiedene Art von Thonschiefer, die wir oben mit dem Namen des Grauwackenschiefers belegt haben. Hier fangen nicht nur ebenfalls Ueber- bleibsel von Thierpflanzen und Mollusken, son- dern auch von Farrnkräutern und andern Phyto- zoen an, sich zu zeigen. Die Zahl dieser Orga- nismen mehrt sich in den Gebirgsarten der Flötz- formation, doch auch hier nur erst stufenweise. Der älteste Flötzkalk, welcher entweder unmit- tel- (m) Ferber, Mém, de l’Acad. des sc. de Berlin. 1790 et 91. p. 155 sv. C 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/45>, abgerufen am 19.04.2024.