Krallen versehenen Schaafe, von einem Men- schen mit drey Brüsten, von einem andern mit zwey Nasen, von Eidechsen mit zwey, drey bis vier Schwänzen, von einer Fledermaus mit vier Ohren, von Antilopen mit drey (n), Widdern mit vier, fünf, oder sechs (o), und einem Ochsen mit drey Hörnern, von einem Hirsche mit vier Geweihen, und von einem Krebse mit doppelten Zangen. Selbst die wichtigsten Organe erleiden eine Verdoppelung. Es sind Fälle beobachtet, wo zwey männliche Glieder, drey Hoden, zwey Harnblasen, ein doppelter Uterus, zwey Mutter- scheiden, oder eine doppelte weibliche Schaam vorhanden waren. Ja Borelli, Rudbeck, De- nis und Littre fanden bey Menschen zwey und drey Herzen (p). Eine ähnliche Erscheinung bey den Pflanzen ist die Vermehrung der Staubfäden, Nectarien, Blumen - und Kelchblätter, und bey denen, die eine bestimmte Zahl von Blättern an jedem Stengel haben, z. B. beym Klee, auch die der Stengelblätter (q).
Verwandt diesen Fällen sind diejenigen, wo Thiere, die in der Regel getrennten Geschlechts
sind,
(n)Pallas Spicil. zoolog. Fasc. XII. p. 35
(o) Ibid. Fasc. XI. p. 71.
(p)Haller l. c. p. 27. C. IX.
(q) Ibid. p. 126 sq.
III. Bd. E e
Krallen versehenen Schaafe, von einem Men- schen mit drey Brüsten, von einem andern mit zwey Nasen, von Eidechsen mit zwey, drey bis vier Schwänzen, von einer Fledermaus mit vier Ohren, von Antilopen mit drey (n), Widdern mit vier, fünf, oder sechs (o), und einem Ochsen mit drey Hörnern, von einem Hirsche mit vier Geweihen, und von einem Krebse mit doppelten Zangen. Selbst die wichtigsten Organe erleiden eine Verdoppelung. Es sind Fälle beobachtet, wo zwey männliche Glieder, drey Hoden, zwey Harnblasen, ein doppelter Uterus, zwey Mutter- scheiden, oder eine doppelte weibliche Schaam vorhanden waren. Ja Borelli, Rudbeck, De- nis und Littre fanden bey Menschen zwey und drey Herzen (p). Eine ähnliche Erscheinung bey den Pflanzen ist die Vermehrung der Staubfäden, Nectarien, Blumen - und Kelchblätter, und bey denen, die eine bestimmte Zahl von Blättern an jedem Stengel haben, z. B. beym Klee, auch die der Stengelblätter (q).
Verwandt diesen Fällen sind diejenigen, wo Thiere, die in der Regel getrennten Geschlechts
sind,
(n)Pallas Spicil. zoolog. Fasc. XII. p. 35
(o) Ibid. Fasc. XI. p. 71.
(p)Haller l. c. p. 27. C. IX.
(q) Ibid. p. 126 sq.
III. Bd. E e
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0443"n="433"/>
Krallen versehenen Schaafe, von einem Men-<lb/>
schen mit drey Brüsten, von einem andern mit<lb/>
zwey Nasen, von Eidechsen mit zwey, drey bis<lb/>
vier Schwänzen, von einer Fledermaus mit vier<lb/>
Ohren, von Antilopen mit drey <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#k">Pallas</hi> Spicil. zoolog. Fasc. XII. p. 35</note>, Widdern mit<lb/>
vier, fünf, oder sechs <noteplace="foot"n="(o)">Ibid. Fasc. XI. p. 71.</note>, und einem Ochsen<lb/>
mit drey Hörnern, von einem Hirsche mit vier<lb/>
Geweihen, und von einem Krebse mit doppelten<lb/>
Zangen. Selbst die wichtigsten Organe erleiden<lb/>
eine Verdoppelung. Es sind Fälle beobachtet,<lb/>
wo zwey männliche Glieder, drey Hoden, zwey<lb/>
Harnblasen, ein doppelter Uterus, zwey Mutter-<lb/>
scheiden, oder eine doppelte weibliche Schaam<lb/>
vorhanden waren. Ja <hirendition="#k">Borelli, Rudbeck, De-<lb/>
nis</hi> und <hirendition="#k">Littre</hi> fanden bey Menschen zwey und<lb/>
drey Herzen <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#k">Haller</hi> l. c. p. 27. C. IX.</note>. Eine ähnliche Erscheinung bey<lb/>
den Pflanzen ist die Vermehrung der Staubfäden,<lb/>
Nectarien, Blumen - und Kelchblätter, und bey<lb/>
denen, die eine bestimmte Zahl von Blättern an<lb/>
jedem Stengel haben, z. B. beym Klee, auch<lb/>
die der Stengelblätter <noteplace="foot"n="(q)">Ibid. p. 126 sq.</note>.</p><lb/><p>Verwandt diesen Fällen sind diejenigen, wo<lb/>
Thiere, die in der Regel getrennten Geschlechts<lb/><fwplace="bottom"type="catch">sind,</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#i">III. Bd.</hi> E e</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[433/0443]
Krallen versehenen Schaafe, von einem Men-
schen mit drey Brüsten, von einem andern mit
zwey Nasen, von Eidechsen mit zwey, drey bis
vier Schwänzen, von einer Fledermaus mit vier
Ohren, von Antilopen mit drey (n), Widdern mit
vier, fünf, oder sechs (o), und einem Ochsen
mit drey Hörnern, von einem Hirsche mit vier
Geweihen, und von einem Krebse mit doppelten
Zangen. Selbst die wichtigsten Organe erleiden
eine Verdoppelung. Es sind Fälle beobachtet,
wo zwey männliche Glieder, drey Hoden, zwey
Harnblasen, ein doppelter Uterus, zwey Mutter-
scheiden, oder eine doppelte weibliche Schaam
vorhanden waren. Ja Borelli, Rudbeck, De-
nis und Littre fanden bey Menschen zwey und
drey Herzen (p). Eine ähnliche Erscheinung bey
den Pflanzen ist die Vermehrung der Staubfäden,
Nectarien, Blumen - und Kelchblätter, und bey
denen, die eine bestimmte Zahl von Blättern an
jedem Stengel haben, z. B. beym Klee, auch
die der Stengelblätter (q).
Verwandt diesen Fällen sind diejenigen, wo
Thiere, die in der Regel getrennten Geschlechts
sind,
(n) Pallas Spicil. zoolog. Fasc. XII. p. 35
(o) Ibid. Fasc. XI. p. 71.
(p) Haller l. c. p. 27. C. IX.
(q) Ibid. p. 126 sq.
III. Bd. E e
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/443>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.