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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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libert (a), Sue (b) und Knackstedt (c) be-
schriebenen, beyfügen lassen.

Es giebt aber überhaupt nicht ein einziges
Organ, das nicht zuweilen gefehlt hätte. Oft
fehlten einige oder alle Finger oder Zehen,
oder einzelne Glieder derselben. Bey vielen
Missgeburthen fehlten auch die Arme oder die
Beine entweder ganz, oder doch zum Theil.
Andere hatten keine Nase, oder keine Scheide-
wand der Nase, keine Geruchsnerven (d), keine
Ohren, keine Augen oder Augenlieder, keine
obere oder untere Kinnlade (e), keine Zunge,
keine Gaumenknochen und keinen weichen Gau-
men (f), keinen Kehlkopf und keinen Pharynx.
Man hat Fälle beobachtet, wo die Schulterblätter
fehlten, wo keine Schlüsselbeine vorhanden wa-
ren, wo der schwerdtförmige Knorpel vermisst
wurde, wo keine Bedeckungen des Thorax oder
keine Bauchmuskeln zu finden waren. Sogar

das
(a) Adversaria medico-practica.
(b) Physiologische Untersuchungen u. Erfahrungen
über die Vitalität. Uebers. von Harless. S. 7.
(c) Anatomische Beschreibung einer Missgeburth, wel-
che ohne Gehirn und Hirnschädel lebendig gebohren
wurde. Petersburg. 1791.
(d) Sömmering a. a. O. S. 26.
(e) Ebendas. S. 27.
(f) Flachsland observ. pathologico-anatomicae.

libert (a), Sue (b) und Knackstedt (c) be-
schriebenen, beyfügen lassen.

Es giebt aber überhaupt nicht ein einziges
Organ, das nicht zuweilen gefehlt hätte. Oft
fehlten einige oder alle Finger oder Zehen,
oder einzelne Glieder derselben. Bey vielen
Miſsgeburthen fehlten auch die Arme oder die
Beine entweder ganz, oder doch zum Theil.
Andere hatten keine Nase, oder keine Scheide-
wand der Nase, keine Geruchsnerven (d), keine
Ohren, keine Augen oder Augenlieder, keine
obere oder untere Kinnlade (e), keine Zunge,
keine Gaumenknochen und keinen weichen Gau-
men (f), keinen Kehlkopf und keinen Pharynx.
Man hat Fälle beobachtet, wo die Schulterblätter
fehlten, wo keine Schlüsselbeine vorhanden wa-
ren, wo der schwerdtförmige Knorpel vermiſst
wurde, wo keine Bedeckungen des Thorax oder
keine Bauchmuskeln zu finden waren. Sogar

das
(a) Adversaria medico-practica.
(b) Physiologische Untersuchungen u. Erfahrungen
über die Vitalität. Uebers. von Harless. S. 7.
(c) Anatomische Beschreibung einer Miſsgeburth, wel-
che ohne Gehirn und Hirnschädel lebendig gebohren
wurde. Petersburg. 1791.
(d) Sömmering a. a. O. S. 26.
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[430/0440] libert (a), Sue (b) und Knackstedt (c) be- schriebenen, beyfügen lassen. Es giebt aber überhaupt nicht ein einziges Organ, das nicht zuweilen gefehlt hätte. Oft fehlten einige oder alle Finger oder Zehen, oder einzelne Glieder derselben. Bey vielen Miſsgeburthen fehlten auch die Arme oder die Beine entweder ganz, oder doch zum Theil. Andere hatten keine Nase, oder keine Scheide- wand der Nase, keine Geruchsnerven (d), keine Ohren, keine Augen oder Augenlieder, keine obere oder untere Kinnlade (e), keine Zunge, keine Gaumenknochen und keinen weichen Gau- men (f), keinen Kehlkopf und keinen Pharynx. Man hat Fälle beobachtet, wo die Schulterblätter fehlten, wo keine Schlüsselbeine vorhanden wa- ren, wo der schwerdtförmige Knorpel vermiſst wurde, wo keine Bedeckungen des Thorax oder keine Bauchmuskeln zu finden waren. Sogar das (a) Adversaria medico-practica. (b) Physiologische Untersuchungen u. Erfahrungen über die Vitalität. Uebers. von Harless. S. 7. (c) Anatomische Beschreibung einer Miſsgeburth, wel- che ohne Gehirn und Hirnschädel lebendig gebohren wurde. Petersburg. 1791. (d) Sömmering a. a. O. S. 26. (e) Ebendas. S. 27. (f) Flachsland observ. pathologico-anatomicae.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/440>, abgerufen am 22.11.2024.