Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite
Sed teneamus oportet, tum officium
suum explevisse intus contenta ge-
nitalia, antea vero etiam istos flo-
res magis ad capituli formam acces-
sisse
.
3) Bey den Laubmoosen haben die vermein-
ten männlichen Genitalien fast einerley Bil-
dung mit den ersten Anfängen der weibli-
chen Zeugungstheile (f). Diese haben eben-
falls eine cylindrische, oder ovale Form, und
eine blasichte Textur; sie öffnen sich auch
zuweilen an ihrer Spitze, und geben eine
körnichte Materie von sich (g); sie haben,
gleich jenen, neben sich gewisse artikulirte
saftige Fäden (h). Hat man also nicht mehr
Grund,
(f) Ante actum ipsius (genitalis foeminei), sagt Hed-
wig
selber (l. c. p. 136), seu plenariam adaptatio-
nem suscipiendi vim masculam, ratione coloris nec
non structurae styli aliquo modo convenire viden-
tur cum genitalibus masculis. Cf. ejusd. Tab. XI.
XIII. fig. 3.
(g) Hedwig l. c. p. 137. Ejusd. fundam. hist. nat.
muscor. frondos. Tom. I. Tab. X. fig. 6.
(h) Hedwig theor. generat. et fructif. etc. p. 135.
137. -- Diese Fäden sind indess nichts anders, als
zarte Haare. Ich finde einen ganz ähnlichen Bau
in den Haaren, womit die Blätter und Blattstiele
der Stachelbeeren (Ribes grossularia) besetzt sind.
Sed teneamus oportet, tum officium
suum explevisse intus contenta ge-
nitalia, antea vero etiam istos flo-
res magis ad capituli formam acces-
sisse
.
3) Bey den Laubmoosen haben die vermein-
ten männlichen Genitalien fast einerley Bil-
dung mit den ersten Anfängen der weibli-
chen Zeugungstheile (f). Diese haben eben-
falls eine cylindrische, oder ovale Form, und
eine blasichte Textur; sie öffnen sich auch
zuweilen an ihrer Spitze, und geben eine
körnichte Materie von sich (g); sie haben,
gleich jenen, neben sich gewisse artikulirte
saftige Fäden (h). Hat man also nicht mehr
Grund,
(f) Ante actum ipsius (genitalis foeminei), sagt Hed-
wig
selber (l. c. p. 136), seu plenariam adaptatio-
nem suscipiendi vim masculam, ratione coloris nec
non structurae styli aliquo modo convenire viden-
tur cum genitalibus masculis. Cf. ejusd. Tab. XI.
XIII. fig. 3.
(g) Hedwig l. c. p. 137. Ejusd. fundam. hist. nat.
muscor. frondos. Tom. I. Tab. X. fig. 6.
(h) Hedwig theor. generat. et fructif. etc. p. 135.
137. — Diese Fäden sind indeſs nichts anders, als
zarte Haare. Ich finde einen ganz ähnlichen Bau
in den Haaren, womit die Blätter und Blattstiele
der Stachelbeeren (Ribes grossularia) besetzt sind.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0340" n="330"/>
Sed teneamus oportet, <hi rendition="#g">tum officium<lb/>
suum explevisse intus contenta ge-<lb/>
nitalia, antea vero etiam istos flo-<lb/>
res magis ad capituli formam acces-<lb/>
sisse</hi>.</item><lb/>
                <item>3) Bey den Laubmoosen haben die vermein-<lb/>
ten männlichen Genitalien fast einerley Bil-<lb/>
dung mit den ersten Anfängen der weibli-<lb/>
chen Zeugungstheile <note place="foot" n="(f)">Ante actum ipsius (genitalis foeminei), sagt <hi rendition="#k">Hed-<lb/>
wig</hi> selber (l. c. p. 136), seu plenariam adaptatio-<lb/>
nem suscipiendi vim masculam, ratione coloris nec<lb/>
non structurae styli aliquo modo convenire viden-<lb/>
tur cum genitalibus masculis. Cf. ejusd. Tab. XI.<lb/>
XIII. fig. 3.</note>. Diese haben eben-<lb/>
falls eine cylindrische, oder ovale Form, und<lb/>
eine blasichte Textur; sie öffnen sich auch<lb/>
zuweilen an ihrer Spitze, und geben eine<lb/>
körnichte Materie von sich <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#k">Hedwig</hi> l. c. p. 137. Ejusd. fundam. hist. nat.<lb/>
muscor. frondos. Tom. I. Tab. X. fig. 6.</note>; sie haben,<lb/>
gleich jenen, neben sich gewisse artikulirte<lb/>
saftige Fäden <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#k">Hedwig</hi> theor. generat. et fructif. etc. p. 135.<lb/>
137. &#x2014; Diese Fäden sind inde&#x017F;s nichts anders, als<lb/>
zarte Haare. Ich finde einen ganz ähnlichen Bau<lb/>
in den Haaren, womit die Blätter und Blattstiele<lb/>
der Stachelbeeren (Ribes grossularia) besetzt sind.</note>. Hat man also nicht mehr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Grund,</fw><lb/></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0340] Sed teneamus oportet, tum officium suum explevisse intus contenta ge- nitalia, antea vero etiam istos flo- res magis ad capituli formam acces- sisse. 3) Bey den Laubmoosen haben die vermein- ten männlichen Genitalien fast einerley Bil- dung mit den ersten Anfängen der weibli- chen Zeugungstheile (f). Diese haben eben- falls eine cylindrische, oder ovale Form, und eine blasichte Textur; sie öffnen sich auch zuweilen an ihrer Spitze, und geben eine körnichte Materie von sich (g); sie haben, gleich jenen, neben sich gewisse artikulirte saftige Fäden (h). Hat man also nicht mehr Grund, (f) Ante actum ipsius (genitalis foeminei), sagt Hed- wig selber (l. c. p. 136), seu plenariam adaptatio- nem suscipiendi vim masculam, ratione coloris nec non structurae styli aliquo modo convenire viden- tur cum genitalibus masculis. Cf. ejusd. Tab. XI. XIII. fig. 3. (g) Hedwig l. c. p. 137. Ejusd. fundam. hist. nat. muscor. frondos. Tom. I. Tab. X. fig. 6. (h) Hedwig theor. generat. et fructif. etc. p. 135. 137. — Diese Fäden sind indeſs nichts anders, als zarte Haare. Ich finde einen ganz ähnlichen Bau in den Haaren, womit die Blätter und Blattstiele der Stachelbeeren (Ribes grossularia) besetzt sind.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/340
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/340>, abgerufen am 18.05.2024.