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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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jenigen Theile desselben eigen, welcher aus der
flockenartigen Substanz des Eys entsteht. Sein
anderer, durch die Flocken des Uterus gebildeter
Theil ist mehr von schwammichter Textur. In
diesem fand man oft eine milchartige Feuchtig-
keit (s). Bey den Thieren aus der Familie der
Rinder bilden sich in jeder Schwangerschaft sehr
viele kleinere Mutterkuchen; die übrigen Säug-
thiere aber haben deren meist nur einen einzi-
gen grössern (t).

Das Verbindungsorgan zwischen dem Mut-
terkuchen und der Frucht ist die Nabelschnur,
ein Strang, welcher aus mehrern, neben einan-
der fortgehenden, schraubenförmig gewundenen
Blutgefässen besteht, die mit einer elastischen,
fast knorpelartigen, aus dem Amnion entstehen-
den Scheide, und innerhalb dieser Bedeckung
mit einem Zellgewebe, das eine gallertartige
Flüssigkeit enthält, überzogen sind. Jener Ge-
fässe giebt es drey bey dem Menschen, zwey
dünnere Arterien, (die Nabelarterien) deren jede
ein Fortsatz der Beckenschlagader (arteria hypo-
gastrica) des Foetus ist, und eine dickere Vene,
(die Nabelvene) welche theils in der Leber des
Embryo aus der Pfortader, theils durch einen
kleinern Ast (ductus venosus) aus der Hohlader

des-
(s) Haller l. c. p. 220. §. 15.
(t) Haller l. c. p. 251. §. 30.

jenigen Theile desselben eigen, welcher aus der
flockenartigen Substanz des Eys entsteht. Sein
anderer, durch die Flocken des Uterus gebildeter
Theil ist mehr von schwammichter Textur. In
diesem fand man oft eine milchartige Feuchtig-
keit (s). Bey den Thieren aus der Familie der
Rinder bilden sich in jeder Schwangerschaft sehr
viele kleinere Mutterkuchen; die übrigen Säug-
thiere aber haben deren meist nur einen einzi-
gen gröſsern (t).

Das Verbindungsorgan zwischen dem Mut-
terkuchen und der Frucht ist die Nabelschnur,
ein Strang, welcher aus mehrern, neben einan-
der fortgehenden, schraubenförmig gewundenen
Blutgefäſsen besteht, die mit einer elastischen,
fast knorpelartigen, aus dem Amnion entstehen-
den Scheide, und innerhalb dieser Bedeckung
mit einem Zellgewebe, das eine gallertartige
Flüssigkeit enthält, überzogen sind. Jener Ge-
fäſse giebt es drey bey dem Menschen, zwey
dünnere Arterien, (die Nabelarterien) deren jede
ein Fortsatz der Beckenschlagader (arteria hypo-
gastrica) des Foetus ist, und eine dickere Vene,
(die Nabelvene) welche theils in der Leber des
Embryo aus der Pfortader, theils durch einen
kleinern Ast (ductus venosus) aus der Hohlader

des-
(s) Haller l. c. p. 220. §. 15.
(t) Haller l. c. p. 251. §. 30.
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[240/0250] jenigen Theile desselben eigen, welcher aus der flockenartigen Substanz des Eys entsteht. Sein anderer, durch die Flocken des Uterus gebildeter Theil ist mehr von schwammichter Textur. In diesem fand man oft eine milchartige Feuchtig- keit (s). Bey den Thieren aus der Familie der Rinder bilden sich in jeder Schwangerschaft sehr viele kleinere Mutterkuchen; die übrigen Säug- thiere aber haben deren meist nur einen einzi- gen gröſsern (t). Das Verbindungsorgan zwischen dem Mut- terkuchen und der Frucht ist die Nabelschnur, ein Strang, welcher aus mehrern, neben einan- der fortgehenden, schraubenförmig gewundenen Blutgefäſsen besteht, die mit einer elastischen, fast knorpelartigen, aus dem Amnion entstehen- den Scheide, und innerhalb dieser Bedeckung mit einem Zellgewebe, das eine gallertartige Flüssigkeit enthält, überzogen sind. Jener Ge- fäſse giebt es drey bey dem Menschen, zwey dünnere Arterien, (die Nabelarterien) deren jede ein Fortsatz der Beckenschlagader (arteria hypo- gastrica) des Foetus ist, und eine dickere Vene, (die Nabelvene) welche theils in der Leber des Embryo aus der Pfortader, theils durch einen kleinern Ast (ductus venosus) aus der Hohlader des- (s) Haller l. c. p. 220. §. 15. (t) Haller l. c. p. 251. §. 30.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/250>, abgerufen am 04.05.2024.