Degeneration ist. Und hieraus scheint uns zu folgen, dass es nicht, wie man gewöhnlich an- nimmt, die grossen Catastrophen der Erde sind, was die Thiere der Vorwelt vertilgt hat, sondern dass viele diese überlebt haben, und dass sie vielmehr deswegen aus der jetzigen Natur ver- schwunden sind, weil die Arten, zu welchen sie gehörten, den Kreislauf ihres Daseyns vollendet haben und in andere Gattungen übergegangen sind.
So ist alles auf Erden flüchtig und vor- übergehend, die Art wie das Individuum, und das Geschlecht wie die Art. Selbst der Mensch wird vielleicht einst vergehen und verwandelt werden. Aber regelmässig war von jeher der Gang der Natur bey allen ihren Veränderungen; regelmässig wird er bleiben bis ans Ende der Zeiten, und nicht ohne Grund lässt sich vermu- then, dass die Natur noch nicht die höchste Stufe der Organisation in dem Menschen erreicht hat, sondern in ihrer Ausbildung noch weiter fortschreiten und noch erhabenere Wesen, noch edlere Gestalten einst hervorbringen wird.
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Degeneration ist. Und hieraus scheint uns zu folgen, daſs es nicht, wie man gewöhnlich an- nimmt, die groſsen Catastrophen der Erde sind, was die Thiere der Vorwelt vertilgt hat, sondern daſs viele diese überlebt haben, und daſs sie vielmehr deswegen aus der jetzigen Natur ver- schwunden sind, weil die Arten, zu welchen sie gehörten, den Kreislauf ihres Daseyns vollendet haben und in andere Gattungen übergegangen sind.
So ist alles auf Erden flüchtig und vor- übergehend, die Art wie das Individuum, und das Geschlecht wie die Art. Selbst der Mensch wird vielleicht einst vergehen und verwandelt werden. Aber regelmäſsig war von jeher der Gang der Natur bey allen ihren Veränderungen; regelmäſsig wird er bleiben bis ans Ende der Zeiten, und nicht ohne Grund läſst sich vermu- then, daſs die Natur noch nicht die höchste Stufe der Organisation in dem Menschen erreicht hat, sondern in ihrer Ausbildung noch weiter fortschreiten und noch erhabenere Wesen, noch edlere Gestalten einst hervorbringen wird.
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Degeneration ist. Und hieraus scheint uns zu
folgen, daſs es nicht, wie man gewöhnlich an-
nimmt, die groſsen Catastrophen der Erde sind,
was die Thiere der Vorwelt vertilgt hat, sondern
daſs viele diese überlebt haben, und daſs sie
vielmehr deswegen aus der jetzigen Natur ver-
schwunden sind, weil die Arten, zu welchen sie
gehörten, den Kreislauf ihres Daseyns vollendet
haben und in andere Gattungen übergegangen
sind.
So ist alles auf Erden flüchtig und vor-
übergehend, die Art wie das Individuum, und
das Geschlecht wie die Art. Selbst der Mensch
wird vielleicht einst vergehen und verwandelt
werden. Aber regelmäſsig war von jeher der
Gang der Natur bey allen ihren Veränderungen;
regelmäſsig wird er bleiben bis ans Ende der
Zeiten, und nicht ohne Grund läſst sich vermu-
then, daſs die Natur noch nicht die höchste
Stufe der Organisation in dem Menschen erreicht
hat, sondern in ihrer Ausbildung noch weiter
fortschreiten und noch erhabenere Wesen, noch
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/236>, abgerufen am 25.11.2024.
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