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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Die mittlere Gattung (Palaeotherium medium
Cuv.) scheint die Statur eines gewöhnlichen
Schweins gehabt zu haben. Ihr Rüssel kann
nicht so zusammengesetzt gewesen seyn, wie
beym Elephanten, sondern muss blos in einer
häutigen Verlängerung des Nasencanals bestanden
haben, wie beym Tapir: denn die Zwischen-
kieferbeine sind nicht so gestaltet, wie beym
Elephanten, und die Oeffnung, durch welche der
zum Rüssel gehende obere Maxillar-Nerve dringt,
ist eben so klein und hat eben die Lage, wie
beym Tapir, da sie beym Elephanten ausseror-
dentlich gross ist. Die Gelenkfläche der obern
Kinnlade, in welcher sich der Condylus des Un-
terkiefers bewegt, kömmt mit keiner eines heu-
tigen Thiers überein. Am meisten noch nähert
sie sich der des Tapirs. Bey einem der Exem-
plare dieses Thiers, das Cuvier untersuchte,
war die innere Höhlung des Schädels mit Gyps
angefüllt, und der Schädel selber so mürbe,
dass er sich von diesem Abgusse, welcher die
Form der obern Flächen beyder Halbkugeln des
grossen Gehirns aufs genaueste darstellte, ab-
sondern liess. Hiernach war das Gehirn von
verhältnissmässig geringem Volumen und horizon-
tal abgeplattet; statt der Windungen fand sich
auf jeder Halbkugel blos eine der Länge nach
fortgehende, schwache Vertiefung (p).

Die
(p) Cuvier a. a. O. T. III. p. 275.

Die mittlere Gattung (Palaeotherium medium
Cuv.) scheint die Statur eines gewöhnlichen
Schweins gehabt zu haben. Ihr Rüssel kann
nicht so zusammengesetzt gewesen seyn, wie
beym Elephanten, sondern muſs blos in einer
häutigen Verlängerung des Nasencanals bestanden
haben, wie beym Tapir: denn die Zwischen-
kieferbeine sind nicht so gestaltet, wie beym
Elephanten, und die Oeffnung, durch welche der
zum Rüssel gehende obere Maxillar-Nerve dringt,
ist eben so klein und hat eben die Lage, wie
beym Tapir, da sie beym Elephanten ausseror-
dentlich groſs ist. Die Gelenkfläche der obern
Kinnlade, in welcher sich der Condylus des Un-
terkiefers bewegt, kömmt mit keiner eines heu-
tigen Thiers überein. Am meisten noch nähert
sie sich der des Tapirs. Bey einem der Exem-
plare dieses Thiers, das Cuvier untersuchte,
war die innere Höhlung des Schädels mit Gyps
angefüllt, und der Schädel selber so mürbe,
daſs er sich von diesem Abgusse, welcher die
Form der obern Flächen beyder Halbkugeln des
groſsen Gehirns aufs genaueste darstellte, ab-
sondern lieſs. Hiernach war das Gehirn von
verhältniſsmäſsig geringem Volumen und horizon-
tal abgeplattet; statt der Windungen fand sich
auf jeder Halbkugel blos eine der Länge nach
fortgehende, schwache Vertiefung (p).

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(p) Cuvier a. a. O. T. III. p. 275.
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[142/0152] Die mittlere Gattung (Palaeotherium medium Cuv.) scheint die Statur eines gewöhnlichen Schweins gehabt zu haben. Ihr Rüssel kann nicht so zusammengesetzt gewesen seyn, wie beym Elephanten, sondern muſs blos in einer häutigen Verlängerung des Nasencanals bestanden haben, wie beym Tapir: denn die Zwischen- kieferbeine sind nicht so gestaltet, wie beym Elephanten, und die Oeffnung, durch welche der zum Rüssel gehende obere Maxillar-Nerve dringt, ist eben so klein und hat eben die Lage, wie beym Tapir, da sie beym Elephanten ausseror- dentlich groſs ist. Die Gelenkfläche der obern Kinnlade, in welcher sich der Condylus des Un- terkiefers bewegt, kömmt mit keiner eines heu- tigen Thiers überein. Am meisten noch nähert sie sich der des Tapirs. Bey einem der Exem- plare dieses Thiers, das Cuvier untersuchte, war die innere Höhlung des Schädels mit Gyps angefüllt, und der Schädel selber so mürbe, daſs er sich von diesem Abgusse, welcher die Form der obern Flächen beyder Halbkugeln des groſsen Gehirns aufs genaueste darstellte, ab- sondern lieſs. Hiernach war das Gehirn von verhältniſsmäſsig geringem Volumen und horizon- tal abgeplattet; statt der Windungen fand sich auf jeder Halbkugel blos eine der Länge nach fortgehende, schwache Vertiefung (p). Die (p) Cuvier a. a. O. T. III. p. 275.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/152>, abgerufen am 23.11.2024.