cher Fruchtbarkeit. Man sieht dies an dem Fusse des Aetna, wo der Weitzen in guten Jah- ren, die dort sehr gemein sind, heut zu Tage das sechszigste Korn abwirft, und ehemals, wo der Feldbau in jenen Gegenden emsiger betrieben wurde, gar das hundertste lieferte (v). Die ge- fallene Asche dieses Vulcans befördert so sehr die Vegetation, dass Erbsen, die in einem Teller voll solcher Asche gesäet wurden, schon am drit- ten Tage keimten, und besser fortwuchsen, als sonst in dem fruchtbarsten Boden (w). Auch der Meissner im Hessischen ist noch jetzt von ausgezeichneter Fruchtbarkeit (x). Indess gegen den vulcanischen Ursprung des Basalts und ande- rer verwandter Gebirgsarten der Flötztrappforma- tion lassen sich freylich noch Zweifel erheben, obgleich der Umstand, dass der Basalt, der doch auf dem nassen Wege nicht anders als im Meere erzeugt seyn kann, so höchst selten Versteine- rungen enthält, immer ein wichtiger, und noch von keinem Neptunisten widerlegter Grund für die vulcanische Entstehung desselben ist.
§. 15.
(v)Von Salis Beyträge zur Kenntniss beyder Si- cilien.
(w)Lichtenberg's physikal. u. mathemat. Schriften. B. 2. S. 302.
(x)Ries a. a. O. S. 70.
cher Fruchtbarkeit. Man sieht dies an dem Fuſse des Aetna, wo der Weitzen in guten Jah- ren, die dort sehr gemein sind, heut zu Tage das sechszigste Korn abwirft, und ehemals, wo der Feldbau in jenen Gegenden emsiger betrieben wurde, gar das hundertste lieferte (v). Die ge- fallene Asche dieses Vulcans befördert so sehr die Vegetation, daſs Erbsen, die in einem Teller voll solcher Asche gesäet wurden, schon am drit- ten Tage keimten, und besser fortwuchsen, als sonst in dem fruchtbarsten Boden (w). Auch der Meiſsner im Hessischen ist noch jetzt von ausgezeichneter Fruchtbarkeit (x). Indeſs gegen den vulcanischen Ursprung des Basalts und ande- rer verwandter Gebirgsarten der Flötztrappforma- tion lassen sich freylich noch Zweifel erheben, obgleich der Umstand, daſs der Basalt, der doch auf dem nassen Wege nicht anders als im Meere erzeugt seyn kann, so höchst selten Versteine- rungen enthält, immer ein wichtiger, und noch von keinem Neptunisten widerlegter Grund für die vulcanische Entstehung desselben ist.
§. 15.
(v)Von Salis Beyträge zur Kenntniſs beyder Si- cilien.
(w)Lichtenberg’s physikal. u. mathemat. Schriften. B. 2. S. 302.
(x)Ries a. a. O. S. 70.
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ren, die dort sehr gemein sind, heut zu Tage
das sechszigste Korn abwirft, und ehemals, wo
der Feldbau in jenen Gegenden emsiger betrieben
wurde, gar das hundertste lieferte (v). Die ge-
fallene Asche dieses Vulcans befördert so sehr die
Vegetation, daſs Erbsen, die in einem Teller
voll solcher Asche gesäet wurden, schon am drit-
ten Tage keimten, und besser fortwuchsen, als
sonst in dem fruchtbarsten Boden (w). Auch
der Meiſsner im Hessischen ist noch jetzt von
ausgezeichneter Fruchtbarkeit (x). Indeſs gegen
den vulcanischen Ursprung des Basalts und ande-
rer verwandter Gebirgsarten der Flötztrappforma-
tion lassen sich freylich noch Zweifel erheben,
obgleich der Umstand, daſs der Basalt, der doch
auf dem nassen Wege nicht anders als im Meere
erzeugt seyn kann, so höchst selten Versteine-
rungen enthält, immer ein wichtiger, und noch
von keinem Neptunisten widerlegter Grund für
die vulcanische Entstehung desselben ist.
§. 15.
(v) Von Salis Beyträge zur Kenntniſs beyder Si-
cilien.
(w) Lichtenberg’s physikal. u. mathemat. Schriften.
B. 2. S. 302.
(x) Ries a. a. O. S. 70.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/120>, abgerufen am 23.11.2024.
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