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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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zeigt sich an dem Schnabelthiere (Ornithorynchus
paradoxus), in welchem nicht nur der Schnabel der
Enten, sondern sogar die innere Struktur der Am-
phibien mit der äussern Gestalt der Säugthiere ver-
einigt ist (m).

Hier finden wir also einen neuen Beweis un-
sers im ersten Abschnitte dieses Buchs (S. 24. 25)
aufgestellten Satzes, dass die Natur innerhalb gewis-
ser Gränzen aller Orten ähnliche lebende Wesen her-
vorgebracht hat. Wir sehen zugleich, dass jene Bild-
nerin da, wo sie nicht im Stande ist, den Charak-
ter jeder Familie, oder jedes Geschlechts in einer
eigenen Gattung auszudrücken, die Charaktere
mehrerer Familien oder Geschlechter in einer ein-
zigen Art vereinigt, und so diesem Gesetze der
Aehnlichkeit dennoch treu zu bleiben sucht.

Einen nicht so fremdartigen Bau, als die Säug-
thiere, haben die Vögel und Amphibien in Neu-
holland. In Ansehung der Vögel zeichnet sich aber
dieses Land auf eine andere merkwürdige Art aus.
Es ist nicht das nahe Ostindien, sondern das ent-
fernte, aber mit Neuholland unter gleichen Graden
der Breite liegende Chili, womit diese Insel in Be-
treff dieser Thiere manches gemein hat. Man fin-
det hier nicht den Asiatischen Casuar, wohl aber

eine
(m) Blumenbach in Voigt's Mag. für den neuesten
Zustand der Naturkunde.

zeigt sich an dem Schnabelthiere (Ornithorynchus
paradoxus), in welchem nicht nur der Schnabel der
Enten, sondern sogar die innere Struktur der Am-
phibien mit der äussern Gestalt der Säugthiere ver-
einigt ist (m).

Hier finden wir also einen neuen Beweis un-
sers im ersten Abschnitte dieses Buchs (S. 24. 25)
aufgestellten Satzes, daſs die Natur innerhalb gewis-
ser Gränzen aller Orten ähnliche lebende Wesen her-
vorgebracht hat. Wir sehen zugleich, daſs jene Bild-
nerin da, wo sie nicht im Stande ist, den Charak-
ter jeder Familie, oder jedes Geschlechts in einer
eigenen Gattung auszudrücken, die Charaktere
mehrerer Familien oder Geschlechter in einer ein-
zigen Art vereinigt, und so diesem Gesetze der
Aehnlichkeit dennoch treu zu bleiben sucht.

Einen nicht so fremdartigen Bau, als die Säug-
thiere, haben die Vögel und Amphibien in Neu-
holland. In Ansehung der Vögel zeichnet sich aber
dieses Land auf eine andere merkwürdige Art aus.
Es ist nicht das nahe Ostindien, sondern das ent-
fernte, aber mit Neuholland unter gleichen Graden
der Breite liegende Chili, womit diese Insel in Be-
treff dieser Thiere manches gemein hat. Man fin-
det hier nicht den Asiatischen Casuar, wohl aber

eine
(m) Blumenbach in Voigt’s Mag. für den neuesten
Zustand der Naturkunde.
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[242/0252] zeigt sich an dem Schnabelthiere (Ornithorynchus paradoxus), in welchem nicht nur der Schnabel der Enten, sondern sogar die innere Struktur der Am- phibien mit der äussern Gestalt der Säugthiere ver- einigt ist (m). Hier finden wir also einen neuen Beweis un- sers im ersten Abschnitte dieses Buchs (S. 24. 25) aufgestellten Satzes, daſs die Natur innerhalb gewis- ser Gränzen aller Orten ähnliche lebende Wesen her- vorgebracht hat. Wir sehen zugleich, daſs jene Bild- nerin da, wo sie nicht im Stande ist, den Charak- ter jeder Familie, oder jedes Geschlechts in einer eigenen Gattung auszudrücken, die Charaktere mehrerer Familien oder Geschlechter in einer ein- zigen Art vereinigt, und so diesem Gesetze der Aehnlichkeit dennoch treu zu bleiben sucht. Einen nicht so fremdartigen Bau, als die Säug- thiere, haben die Vögel und Amphibien in Neu- holland. In Ansehung der Vögel zeichnet sich aber dieses Land auf eine andere merkwürdige Art aus. Es ist nicht das nahe Ostindien, sondern das ent- fernte, aber mit Neuholland unter gleichen Graden der Breite liegende Chili, womit diese Insel in Be- treff dieser Thiere manches gemein hat. Man fin- det hier nicht den Asiatischen Casuar, wohl aber eine (m) Blumenbach in Voigt’s Mag. für den neuesten Zustand der Naturkunde.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/252>, abgerufen am 22.11.2024.