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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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nach fallen die wärmern Zonen noch weit reicher,
und die kältern Länder fast noch ärmer an Vögeln
und Fischen, als an Säugthieren und Amphibien,
aus.

Es giebt kein ganzes Vögel-Geschlecht, wovon
sich mit Gewissheit behaupten liesse, dass es die
gemässigten und kalten Climate zum beständigen
Aufenthalte hätte; es giebt aber sehr viele, die nie,
oder nur selten, die heissen Zonen verlassen. Zu
diesen letztern gehören: Struthio, Casuarius, Pe-
nelope, Numida, Crax, Phasianus, Pipra, Todus,
Bucco, Trogon, Paradisea, Crotophaga, Bupha-
ga, Buceros, Ramphastos, Psophia, Parra, Can-
croma, Mycteria, Palamedea, Phoenicopterus,
Rynchops, Platalea, Plotus. Der einzige Vogel
aus diesen Geschlechtern, der sich im Zustande
der Wildheit ausserhalb den wärmern Zonen auf-
hält, ist der Amerikanische Casuar (Casuarius Rhea),
den Wallis in Patagonien und an der Magellanischen
Meerenge antraf (x).

Es giebt andere, sehr zahlreiche Vögel-Ge-
schlechter, wovon nur wenige Arten im Frühlinge
über den 35ten Grad der Breite hinauf nach Norden
oder Süden wandern, alle übrige aber sich in den
heissen Erdstrichen aufhalten. Solche Geschlech-
ter sind die der Colibri und Papageyen. Von den

er-
(x) Hawkesworth's Gesch. der Seereisen. Th. 1. S. 147.
154, 168.

nach fallen die wärmern Zonen noch weit reicher,
und die kältern Länder fast noch ärmer an Vögeln
und Fischen, als an Säugthieren und Amphibien,
aus.

Es giebt kein ganzes Vögel-Geschlecht, wovon
sich mit Gewiſsheit behaupten liesse, daſs es die
gemäſsigten und kalten Climate zum beständigen
Aufenthalte hätte; es giebt aber sehr viele, die nie,
oder nur selten, die heissen Zonen verlaſsen. Zu
diesen letztern gehören: Struthio, Casuarius, Pe-
nelope, Numida, Crax, Phasianus, Pipra, Todus,
Bucco, Trogon, Paradisea, Crotophaga, Bupha-
ga, Buceros, Ramphastos, Psophia, Parra, Can-
croma, Mycteria, Palamedea, Phoenicopterus,
Rynchops, Platalea, Plotus. Der einzige Vogel
aus diesen Geschlechtern, der sich im Zustande
der Wildheit ausserhalb den wärmern Zonen auf-
hält, ist der Amerikanische Casuar (Casuarius Rhea),
den Wallis in Patagonien und an der Magellanischen
Meerenge antraf (x).

Es giebt andere, sehr zahlreiche Vögel-Ge-
schlechter, wovon nur wenige Arten im Frühlinge
über den 35ten Grad der Breite hinauf nach Norden
oder Süden wandern, alle übrige aber sich in den
heissen Erdstrichen aufhalten. Solche Geschlech-
ter sind die der Colibri und Papageyen. Von den

er-
(x) Hawkesworth’s Gesch. der Seereisen. Th. 1. S. 147.
154, 168.
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[191/0201] nach fallen die wärmern Zonen noch weit reicher, und die kältern Länder fast noch ärmer an Vögeln und Fischen, als an Säugthieren und Amphibien, aus. Es giebt kein ganzes Vögel-Geschlecht, wovon sich mit Gewiſsheit behaupten liesse, daſs es die gemäſsigten und kalten Climate zum beständigen Aufenthalte hätte; es giebt aber sehr viele, die nie, oder nur selten, die heissen Zonen verlaſsen. Zu diesen letztern gehören: Struthio, Casuarius, Pe- nelope, Numida, Crax, Phasianus, Pipra, Todus, Bucco, Trogon, Paradisea, Crotophaga, Bupha- ga, Buceros, Ramphastos, Psophia, Parra, Can- croma, Mycteria, Palamedea, Phoenicopterus, Rynchops, Platalea, Plotus. Der einzige Vogel aus diesen Geschlechtern, der sich im Zustande der Wildheit ausserhalb den wärmern Zonen auf- hält, ist der Amerikanische Casuar (Casuarius Rhea), den Wallis in Patagonien und an der Magellanischen Meerenge antraf (x). Es giebt andere, sehr zahlreiche Vögel-Ge- schlechter, wovon nur wenige Arten im Frühlinge über den 35ten Grad der Breite hinauf nach Norden oder Süden wandern, alle übrige aber sich in den heissen Erdstrichen aufhalten. Solche Geschlech- ter sind die der Colibri und Papageyen. Von den er- (x) Hawkesworth’s Gesch. der Seereisen. Th. 1. S. 147. 154, 168.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/201>, abgerufen am 28.03.2024.