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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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haltenden lebenden Körper, und das süsse Wasser.
Blos in dem Geschlechte der Onisken giebt es eini-
ge Meerthiere. Indess ist es noch zweifelhaft, ob
diese nicht zu den Crustaceen gerechnet werden
müssen. Der grösste Theil der übrigen Insekten
hält sich auf Pflanzen auf. Es giebt sehr wenige
Gewächse, ausser dem Taxus und einigen andern
Nadelhölzern, die nicht irgend ein Insekt beherr-
bergten. Dagegen giebt es viele Pflanzenthiere,
worauf keine Insekten wohnen. Nie trifft man
Farrnkräuter, Laubmoose, Lebermoose und Flech-
ten an, die von Insekten angefressen wären. Ei-
ner kleinern Anzahl Insekten dient der thierische
Körper zum Aufenthalte. Unter denen, die den
vegetabilischen oder animalischen Körper nicht zum
beständigen Wohnplatze haben, schwärmen einige
frey in den Lüften umher; andere halten sich unter
der Erde auf, und zwar manche in weit grössern
Tiefen, als die übrigen unterirdischen Thiere (u);
noch andere sind Wasserthiere; und manche be-
wohnen mehrere Elemente zugleich, wie die Was-
serkäfer, die an warmen Sommerabenden weite und
hohe Züge unternehmen (v).

So
(u) Die Cicada septemdecim soll in Amerika bis auf 30
Fuss tief in der Erde gefunden seyn. Schöpf's Reise.
Th. 1. S. 321.
(v) Schmid in Illicer's Mag. für die Insektenkunde.
B. 1. S. 218. 219.
L 2

haltenden lebenden Körper, und das süſse Wasser.
Blos in dem Geschlechte der Onisken giebt es eini-
ge Meerthiere. Indeſs ist es noch zweifelhaft, ob
diese nicht zu den Crustaceen gerechnet werden
müssen. Der gröſste Theil der übrigen Insekten
hält sich auf Pflanzen auf. Es giebt sehr wenige
Gewächse, ausser dem Taxus und einigen andern
Nadelhölzern, die nicht irgend ein Insekt beherr-
bergten. Dagegen giebt es viele Pflanzenthiere,
worauf keine Insekten wohnen. Nie trifft man
Farrnkräuter, Laubmoose, Lebermoose und Flech-
ten an, die von Insekten angefressen wären. Ei-
ner kleinern Anzahl Insekten dient der thierische
Körper zum Aufenthalte. Unter denen, die den
vegetabilischen oder animalischen Körper nicht zum
beständigen Wohnplatze haben, schwärmen einige
frey in den Lüften umher; andere halten sich unter
der Erde auf, und zwar manche in weit gröſsern
Tiefen, als die übrigen unterirdischen Thiere (u);
noch andere sind Wasserthiere; und manche be-
wohnen mehrere Elemente zugleich, wie die Was-
serkäfer, die an warmen Sommerabenden weite und
hohe Züge unternehmen (v).

So
(u) Die Cicada septemdecim soll in Amerika bis auf 30
Fuſs tief in der Erde gefunden seyn. Schöpf’s Reise.
Th. 1. S. 321.
(v) Schmid in Illicer’s Mag. für die Insektenkunde.
B. 1. S. 218. 219.
L 2
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[163/0173] haltenden lebenden Körper, und das süſse Wasser. Blos in dem Geschlechte der Onisken giebt es eini- ge Meerthiere. Indeſs ist es noch zweifelhaft, ob diese nicht zu den Crustaceen gerechnet werden müssen. Der gröſste Theil der übrigen Insekten hält sich auf Pflanzen auf. Es giebt sehr wenige Gewächse, ausser dem Taxus und einigen andern Nadelhölzern, die nicht irgend ein Insekt beherr- bergten. Dagegen giebt es viele Pflanzenthiere, worauf keine Insekten wohnen. Nie trifft man Farrnkräuter, Laubmoose, Lebermoose und Flech- ten an, die von Insekten angefressen wären. Ei- ner kleinern Anzahl Insekten dient der thierische Körper zum Aufenthalte. Unter denen, die den vegetabilischen oder animalischen Körper nicht zum beständigen Wohnplatze haben, schwärmen einige frey in den Lüften umher; andere halten sich unter der Erde auf, und zwar manche in weit gröſsern Tiefen, als die übrigen unterirdischen Thiere (u); noch andere sind Wasserthiere; und manche be- wohnen mehrere Elemente zugleich, wie die Was- serkäfer, die an warmen Sommerabenden weite und hohe Züge unternehmen (v). So (u) Die Cicada septemdecim soll in Amerika bis auf 30 Fuſs tief in der Erde gefunden seyn. Schöpf’s Reise. Th. 1. S. 321. (v) Schmid in Illicer’s Mag. für die Insektenkunde. B. 1. S. 218. 219. L 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/173>, abgerufen am 24.04.2024.