Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

ghini aus Aalen, nehmlich nur eine Unze von hun-
dert Individuen (e). Bey den Mollusken und Wür-
mern ist es, wegen der grossen Menge Schleimes,
womit der Körper dieser Thiere bedeckt und ange-
füllt ist, unmöglich, das Blut unvermischt zu er-
halten, und die Menge desselben zu schätzen. Bey
den Insekten aber erhellet die Richtigkeit des obi-
gen Satzes schon daraus, weil bey ihnen die ganze
Blutmasse blos in einem einzigen Canale von mässi-
ger Weite und Länge eingeschlossen ist.

Dieser Satz führt uns auf eine andere wichtige
Bemerkung. In eben dem Verhältnisse, wie die
Quantität des Bluts bey den verschiedenen Thier-
classen abnimmt, vermindert sich auch die Grösse
ihres Herzens in Vergleichung mit der Grösse ihres
übrigen Körpers. Ein grosses Herz haben die Säug-
thiere und Vögel, ein sehr kleines die Amphibien
und Fische, besonders die letztern, bey welchen es
nach Robinson's (f), Haller's (g) und Brousso-
net
's (h) Untersuchungen acht bis neunmal kleiner

ist,
(e) Haller El. Phys. T. II. L. V. S. 1. §. 3. p. 6. Brous-
sonet
, Mem. de l'Acad. des sc. a Paris. 1785. p. 187.
(f) On the food and discharges of human bodies. p. 107.
Idem on the animal oeconomy. T. II. p. 408.
(g) L. c. T. I. L. IV. S. 4. §. 28.
(h) A. a. O. S. 177. Nach Broussonet's Untersuchun-
gen steht auch, bey übrigens gleichen Umständen,
die
Gg 2

ghini aus Aalen, nehmlich nur eine Unze von hun-
dert Individuen (e). Bey den Mollusken und Wür-
mern ist es, wegen der groſsen Menge Schleimes,
womit der Körper dieser Thiere bedeckt und ange-
füllt ist, unmöglich, das Blut unvermischt zu er-
halten, und die Menge desselben zu schätzen. Bey
den Insekten aber erhellet die Richtigkeit des obi-
gen Satzes schon daraus, weil bey ihnen die ganze
Blutmasse blos in einem einzigen Canale von mäſsi-
ger Weite und Länge eingeschlossen ist.

Dieser Satz führt uns auf eine andere wichtige
Bemerkung. In eben dem Verhältnisse, wie die
Quantität des Bluts bey den verschiedenen Thier-
classen abnimmt, vermindert sich auch die Gröſse
ihres Herzens in Vergleichung mit der Gröſse ihres
übrigen Körpers. Ein groſses Herz haben die Säug-
thiere und Vögel, ein sehr kleines die Amphibien
und Fische, besonders die letztern, bey welchen es
nach Robinson’s (f), Haller’s (g) und Brousso-
net
’s (h) Untersuchungen acht bis neunmal kleiner

ist,
(e) Haller El. Phys. T. II. L. V. S. 1. §. 3. p. 6. Brous-
sonet
, Mém. de l’Acad. des sc. à Paris. 1785. p. 187.
(f) On the food and discharges of human bodies. p. 107.
Idem on the animal oeconomy. T. II. p. 408.
(g) L. c. T. I. L. IV. S. 4. §. 28.
(h) A. a. O. S. 177. Nach Broussonet’s Untersuchun-
gen steht auch, bey übrigens gleichen Umständen,
die
Gg 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0487" n="467"/><hi rendition="#k">ghini</hi> aus Aalen, nehmlich nur eine Unze von hun-<lb/>
dert Individuen <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#k">Haller</hi> El. Phys. T. II. L. V. S. 1. §. 3. p. 6. <hi rendition="#k">Brous-<lb/>
sonet</hi>, Mém. de l&#x2019;Acad. des sc. à Paris. 1785. p. 187.</note>. Bey den Mollusken und Wür-<lb/>
mern ist es, wegen der gro&#x017F;sen Menge Schleimes,<lb/>
womit der Körper dieser Thiere bedeckt und ange-<lb/>
füllt ist, unmöglich, das Blut unvermischt zu er-<lb/>
halten, und die Menge desselben zu schätzen. Bey<lb/>
den Insekten aber erhellet die Richtigkeit des obi-<lb/>
gen Satzes schon daraus, weil bey ihnen die ganze<lb/>
Blutmasse blos in einem einzigen Canale von mä&#x017F;si-<lb/>
ger Weite und Länge eingeschlossen ist.</p><lb/>
            <p>Dieser Satz führt uns auf eine andere wichtige<lb/>
Bemerkung. In eben dem Verhältnisse, wie die<lb/>
Quantität des Bluts bey den verschiedenen Thier-<lb/>
classen abnimmt, vermindert sich auch die Grö&#x017F;se<lb/>
ihres Herzens in Vergleichung mit der Grö&#x017F;se ihres<lb/>
übrigen Körpers. Ein gro&#x017F;ses Herz haben die Säug-<lb/>
thiere und Vögel, ein sehr kleines die Amphibien<lb/>
und Fische, besonders die letztern, bey welchen es<lb/>
nach <hi rendition="#k">Robinson</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="(f)">On the food and discharges of human bodies. p. 107.<lb/>
Idem on the animal oeconomy. T. II. p. 408.</note>, <hi rendition="#k">Haller</hi>&#x2019;s <note place="foot" n="(g)">L. c. T. I. L. IV. S. 4. §. 28.</note> und <hi rendition="#k">Brousso-<lb/>
net</hi>&#x2019;s <note xml:id="seg2pn_13_1" next="#seg2pn_13_2" place="foot" n="(h)">A. a. O. S. 177. Nach <hi rendition="#k">Broussonet</hi>&#x2019;s Untersuchun-<lb/>
gen steht auch, bey übrigens gleichen Umständen,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw></note> Untersuchungen acht bis neunmal kleiner<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ist,</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Gg</hi> 2</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[467/0487] ghini aus Aalen, nehmlich nur eine Unze von hun- dert Individuen (e). Bey den Mollusken und Wür- mern ist es, wegen der groſsen Menge Schleimes, womit der Körper dieser Thiere bedeckt und ange- füllt ist, unmöglich, das Blut unvermischt zu er- halten, und die Menge desselben zu schätzen. Bey den Insekten aber erhellet die Richtigkeit des obi- gen Satzes schon daraus, weil bey ihnen die ganze Blutmasse blos in einem einzigen Canale von mäſsi- ger Weite und Länge eingeschlossen ist. Dieser Satz führt uns auf eine andere wichtige Bemerkung. In eben dem Verhältnisse, wie die Quantität des Bluts bey den verschiedenen Thier- classen abnimmt, vermindert sich auch die Gröſse ihres Herzens in Vergleichung mit der Gröſse ihres übrigen Körpers. Ein groſses Herz haben die Säug- thiere und Vögel, ein sehr kleines die Amphibien und Fische, besonders die letztern, bey welchen es nach Robinson’s (f), Haller’s (g) und Brousso- net’s (h) Untersuchungen acht bis neunmal kleiner ist, (e) Haller El. Phys. T. II. L. V. S. 1. §. 3. p. 6. Brous- sonet, Mém. de l’Acad. des sc. à Paris. 1785. p. 187. (f) On the food and discharges of human bodies. p. 107. Idem on the animal oeconomy. T. II. p. 408. (g) L. c. T. I. L. IV. S. 4. §. 28. (h) A. a. O. S. 177. Nach Broussonet’s Untersuchun- gen steht auch, bey übrigens gleichen Umständen, die Gg 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/487
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/487>, abgerufen am 23.11.2024.