Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

Diese Familien enthalten die ersten Spuren der
vegetabilischen Organisation, wie die Infusions-
thiere und Gorgonien die der thierischen Bildung.

Die Pilze sind sowohl in ihrer Mischung, als
Textur den Muskeln der Thiere sehr ähnlich, und
lassen sich auch, gleich diesen, durch Salpetersäure
in eine fettartige Substanz verwandeln (f). In ih-
rer Struktur nähern sich fast alle irgend einer Thier-
pflanze. Die Eyer, oder Saamenkörner liegen ent-
weder ohne bemerkbare Ordnung in der ganzen
Masse zerstreut, oder in Löchern, Poren, Stacheln,
Warzen, Lamellen u. s. w. verborgen, oder auch
frey auf der Oberfläche.

Die Conferven sind einfache, oft gegliederte
Fäden, deren äussere Haut einen, oder mehrere,
der Länge nach fortgehende Canäle umschliesst, in
welchen frey liegende runde Körperchen (Eyer,
oder Saamenkörner) enthalten sind.

Bey den Tangen zeigen sich die ersten Spuren
der blätterartigen Struktur. Ihr Inneres besteht aus
blossen Fibern, die im Stamme und den Aesten pa-
rallel neben einander fortlaufen, in den Blättern sich
durchkreutzen. Die Saamenkörner liegen entweder

in
(f) Von Humboldt über die gereizte Muskel- und Ner-
venfaser. Th. 1. S. 177.
I. Bd. Dd

Diese Familien enthalten die ersten Spuren der
vegetabilischen Organisation, wie die Infusions-
thiere und Gorgonien die der thierischen Bildung.

Die Pilze sind sowohl in ihrer Mischung, als
Textur den Muskeln der Thiere sehr ähnlich, und
lassen sich auch, gleich diesen, durch Salpetersäure
in eine fettartige Substanz verwandeln (f). In ih-
rer Struktur nähern sich fast alle irgend einer Thier-
pflanze. Die Eyer, oder Saamenkörner liegen ent-
weder ohne bemerkbare Ordnung in der ganzen
Masse zerstreut, oder in Löchern, Poren, Stacheln,
Warzen, Lamellen u. s. w. verborgen, oder auch
frey auf der Oberfläche.

Die Conferven sind einfache, oft gegliederte
Fäden, deren äussere Haut einen, oder mehrere,
der Länge nach fortgehende Canäle umschlieſst, in
welchen frey liegende runde Körperchen (Eyer,
oder Saamenkörner) enthalten sind.

Bey den Tangen zeigen sich die ersten Spuren
der blätterartigen Struktur. Ihr Inneres besteht aus
bloſsen Fibern, die im Stamme und den Aesten pa-
rallel neben einander fortlaufen, in den Blättern sich
durchkreutzen. Die Saamenkörner liegen entweder

in
(f) Von Humboldt über die gereizte Muskel- und Ner-
venfaser. Th. 1. S. 177.
I. Bd. Dd
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0437" n="417"/>
              <p>Diese Familien enthalten die ersten Spuren der<lb/>
vegetabilischen Organisation, wie die Infusions-<lb/>
thiere und Gorgonien die der thierischen Bildung.</p><lb/>
              <p>Die Pilze sind sowohl in ihrer Mischung, als<lb/>
Textur den Muskeln der Thiere sehr ähnlich, und<lb/>
lassen sich auch, gleich diesen, durch Salpetersäure<lb/>
in eine fettartige Substanz verwandeln <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#k">Von Humboldt</hi> über die gereizte Muskel- und Ner-<lb/>
venfaser. Th. 1. S. 177.</note>. In ih-<lb/>
rer Struktur nähern sich fast alle irgend einer Thier-<lb/>
pflanze. Die Eyer, oder Saamenkörner liegen ent-<lb/>
weder ohne bemerkbare Ordnung in der ganzen<lb/>
Masse zerstreut, oder in Löchern, Poren, Stacheln,<lb/>
Warzen, Lamellen u. s. w. verborgen, oder auch<lb/>
frey auf der Oberfläche.</p><lb/>
              <p>Die Conferven sind einfache, oft gegliederte<lb/>
Fäden, deren äussere Haut einen, oder mehrere,<lb/>
der Länge nach fortgehende Canäle umschlie&#x017F;st, in<lb/>
welchen frey liegende runde Körperchen (Eyer,<lb/>
oder Saamenkörner) enthalten sind.</p><lb/>
              <p>Bey den Tangen zeigen sich die ersten Spuren<lb/>
der blätterartigen Struktur. Ihr Inneres besteht aus<lb/>
blo&#x017F;sen Fibern, die im Stamme und den Aesten pa-<lb/>
rallel neben einander fortlaufen, in den Blättern sich<lb/>
durchkreutzen. Die Saamenkörner liegen entweder<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">I. Bd.</hi><hi rendition="#g">Dd</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[417/0437] Diese Familien enthalten die ersten Spuren der vegetabilischen Organisation, wie die Infusions- thiere und Gorgonien die der thierischen Bildung. Die Pilze sind sowohl in ihrer Mischung, als Textur den Muskeln der Thiere sehr ähnlich, und lassen sich auch, gleich diesen, durch Salpetersäure in eine fettartige Substanz verwandeln (f). In ih- rer Struktur nähern sich fast alle irgend einer Thier- pflanze. Die Eyer, oder Saamenkörner liegen ent- weder ohne bemerkbare Ordnung in der ganzen Masse zerstreut, oder in Löchern, Poren, Stacheln, Warzen, Lamellen u. s. w. verborgen, oder auch frey auf der Oberfläche. Die Conferven sind einfache, oft gegliederte Fäden, deren äussere Haut einen, oder mehrere, der Länge nach fortgehende Canäle umschlieſst, in welchen frey liegende runde Körperchen (Eyer, oder Saamenkörner) enthalten sind. Bey den Tangen zeigen sich die ersten Spuren der blätterartigen Struktur. Ihr Inneres besteht aus bloſsen Fibern, die im Stamme und den Aesten pa- rallel neben einander fortlaufen, in den Blättern sich durchkreutzen. Die Saamenkörner liegen entweder in (f) Von Humboldt über die gereizte Muskel- und Ner- venfaser. Th. 1. S. 177. I. Bd. Dd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/437
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/437>, abgerufen am 25.11.2024.