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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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Die bisher angeführten Eingeweide liegen in ei-
ner Höhle, welche von muskulösen Decken gebil-
det wird. Verschieden von jener Cavität ist dieje-
nige, worin sich das Herz befindet. Diese ist in
dem hintern Theile des Rumpfs enthalten, und von
jener durch die Bauchdecken und durch eine eigene
Haut abgesondert. Das von einem Herzbeutel
umgebene Herz ist oval, muskulös und hat nur Ei-
nen Ventrikel, aber eine bis zwey Vorkammern,
welche den Ventrikel um Vieles an Weite übertref-
fen. Bey einigen, z. B. Arca Noae, finden sich, wie
bey den Sepien, zwey Herzen, eines an jeder Seite
des Thiers. Bey manchen, z. B. dem Geschlechte
Pinna, entspringet die absteigende Aorta aus zwey
Anhängen des Herzens, welche Vorkammern ähn-
lich sind, und diesem Organe das Ansehn eines
Herzens mit vier Herzohren geben. Die Gefässe,
welche unmittelbar zum Herzen gehören, sind
zwey grössere Arterien und zwey Venen. Von je-
nen entspringt die eine aus dem obern Ende des
Herzens, und geht vorzüglich zum Herzen selber,
zum Herzbeutel und zum Mantel. Die andere,
welche aus dem untern Ende des Herzens entsteht,
vertheilt sich in den Verdauungsorganen, im Eyer-
stocke, im Fusse, und in den Kiemen. Beyde Aor-
ten umfassen, wie schon oben bemerkt ist, den
Mastdarm. Uebrigens hat das Gefässsystem dieser
Mollusken, nach Poli's Beobachtung, noch das Ei-
gene, dass sich weder die Venen durch die Arterien,

noch

Die bisher angeführten Eingeweide liegen in ei-
ner Höhle, welche von muskulösen Decken gebil-
det wird. Verschieden von jener Cavität ist dieje-
nige, worin sich das Herz befindet. Diese ist in
dem hintern Theile des Rumpfs enthalten, und von
jener durch die Bauchdecken und durch eine eigene
Haut abgesondert. Das von einem Herzbeutel
umgebene Herz ist oval, muskulös und hat nur Ei-
nen Ventrikel, aber eine bis zwey Vorkammern,
welche den Ventrikel um Vieles an Weite übertref-
fen. Bey einigen, z. B. Arca Noae, finden sich, wie
bey den Sepien, zwey Herzen, eines an jeder Seite
des Thiers. Bey manchen, z. B. dem Geschlechte
Pinna, entspringet die absteigende Aorta aus zwey
Anhängen des Herzens, welche Vorkammern ähn-
lich sind, und diesem Organe das Ansehn eines
Herzens mit vier Herzohren geben. Die Gefäſse,
welche unmittelbar zum Herzen gehören, sind
zwey gröſsere Arterien und zwey Venen. Von je-
nen entspringt die eine aus dem obern Ende des
Herzens, und geht vorzüglich zum Herzen selber,
zum Herzbeutel und zum Mantel. Die andere,
welche aus dem untern Ende des Herzens entsteht,
vertheilt sich in den Verdauungsorganen, im Eyer-
stocke, im Fuſse, und in den Kiemen. Beyde Aor-
ten umfassen, wie schon oben bemerkt ist, den
Mastdarm. Uebrigens hat das Gefäſssystem dieser
Mollusken, nach Poli’s Beobachtung, noch das Ei-
gene, daſs sich weder die Venen durch die Arterien,

noch
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[330/0350] Die bisher angeführten Eingeweide liegen in ei- ner Höhle, welche von muskulösen Decken gebil- det wird. Verschieden von jener Cavität ist dieje- nige, worin sich das Herz befindet. Diese ist in dem hintern Theile des Rumpfs enthalten, und von jener durch die Bauchdecken und durch eine eigene Haut abgesondert. Das von einem Herzbeutel umgebene Herz ist oval, muskulös und hat nur Ei- nen Ventrikel, aber eine bis zwey Vorkammern, welche den Ventrikel um Vieles an Weite übertref- fen. Bey einigen, z. B. Arca Noae, finden sich, wie bey den Sepien, zwey Herzen, eines an jeder Seite des Thiers. Bey manchen, z. B. dem Geschlechte Pinna, entspringet die absteigende Aorta aus zwey Anhängen des Herzens, welche Vorkammern ähn- lich sind, und diesem Organe das Ansehn eines Herzens mit vier Herzohren geben. Die Gefäſse, welche unmittelbar zum Herzen gehören, sind zwey gröſsere Arterien und zwey Venen. Von je- nen entspringt die eine aus dem obern Ende des Herzens, und geht vorzüglich zum Herzen selber, zum Herzbeutel und zum Mantel. Die andere, welche aus dem untern Ende des Herzens entsteht, vertheilt sich in den Verdauungsorganen, im Eyer- stocke, im Fuſse, und in den Kiemen. Beyde Aor- ten umfassen, wie schon oben bemerkt ist, den Mastdarm. Uebrigens hat das Gefäſssystem dieser Mollusken, nach Poli’s Beobachtung, noch das Ei- gene, daſs sich weder die Venen durch die Arterien, noch

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/350>, abgerufen am 22.11.2024.