durchsichtigen Haut umgeben, inwendig aber, gleich dem Magen der Hühner, mit einer festen, fast sehnichten Membran bedeckt sind, und enthält drey Reihen von knorplichten Zähnen.
Ueber dem Schlunde liegt das Gehirn, wie bey allen übrigen Mollusken, in der Form zweyer Halb- kugeln, welche die Speiseröhre mit einem ringför- migen Fortsatze umfassen. Die unmittelbar aus ihm entspringenden Nerven schwellen an mehrern Stellen zu grossen Knoten an, die sich, wie bey den Sepien, in strahlenförmiger Gestalt ausbreiten.
Nach dem zweyten Magen folgt der Darmcanal, der, gleich dem ersten Magen, häutig ist, und mit mehrern Krümmungen durch die Leber zum After geht.
Die Leber, welche alle Krümmungen des Darm- canals begleitet, besteht fast aus eben so vielen grössern Lappen, als dieser Canal Krümmungen macht, und ist von einem so grossen Umfange, dass sie der Grösse aller übrigen Eingeweide zusammen- genommen gleich kömmt. Sie hat aber keine Gal- lenblase.
In einerley Höhle mit den Verdauungsorganen befinden sich die männlichen und weiblichen Ge- burtstheile, welche hier, wie überhaupt bey den Schnecken und Lernäen, die sich wechselseitig be- gatten, ohne sich jedoch wechselseitig zu befruch-
ten,
durchsichtigen Haut umgeben, inwendig aber, gleich dem Magen der Hühner, mit einer festen, fast sehnichten Membran bedeckt sind, und enthält drey Reihen von knorplichten Zähnen.
Ueber dem Schlunde liegt das Gehirn, wie bey allen übrigen Mollusken, in der Form zweyer Halb- kugeln, welche die Speiseröhre mit einem ringför- migen Fortsatze umfassen. Die unmittelbar aus ihm entspringenden Nerven schwellen an mehrern Stellen zu groſsen Knoten an, die sich, wie bey den Sepien, in strahlenförmiger Gestalt ausbreiten.
Nach dem zweyten Magen folgt der Darmcanal, der, gleich dem ersten Magen, häutig ist, und mit mehrern Krümmungen durch die Leber zum After geht.
Die Leber, welche alle Krümmungen des Darm- canals begleitet, besteht fast aus eben so vielen gröſsern Lappen, als dieser Canal Krümmungen macht, und ist von einem so groſsen Umfange, daſs sie der Gröſse aller übrigen Eingeweide zusammen- genommen gleich kömmt. Sie hat aber keine Gal- lenblase.
In einerley Höhle mit den Verdauungsorganen befinden sich die männlichen und weiblichen Ge- burtstheile, welche hier, wie überhaupt bey den Schnecken und Lernäen, die sich wechselseitig be- gatten, ohne sich jedoch wechselseitig zu befruch-
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durchsichtigen Haut umgeben, inwendig aber,
gleich dem Magen der Hühner, mit einer festen,
fast sehnichten Membran bedeckt sind, und enthält
drey Reihen von knorplichten Zähnen.
Ueber dem Schlunde liegt das Gehirn, wie bey
allen übrigen Mollusken, in der Form zweyer Halb-
kugeln, welche die Speiseröhre mit einem ringför-
migen Fortsatze umfassen. Die unmittelbar aus
ihm entspringenden Nerven schwellen an mehrern
Stellen zu groſsen Knoten an, die sich, wie bey den
Sepien, in strahlenförmiger Gestalt ausbreiten.
Nach dem zweyten Magen folgt der Darmcanal,
der, gleich dem ersten Magen, häutig ist, und mit
mehrern Krümmungen durch die Leber zum After
geht.
Die Leber, welche alle Krümmungen des Darm-
canals begleitet, besteht fast aus eben so vielen
gröſsern Lappen, als dieser Canal Krümmungen
macht, und ist von einem so groſsen Umfange, daſs
sie der Gröſse aller übrigen Eingeweide zusammen-
genommen gleich kömmt. Sie hat aber keine Gal-
lenblase.
In einerley Höhle mit den Verdauungsorganen
befinden sich die männlichen und weiblichen Ge-
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Schnecken und Lernäen, die sich wechselseitig be-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/336>, abgerufen am 22.11.2024.
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