einen Ring von einer ähnlichen Substanz, woran die Fangarme befestigt sind, ein hornartiges, dem Schnabel des Papageyen ähnliches Gebiss, cartilagi- nöse Säulen zu beyden Seiten der Leber, und einen grossen Rückenknochen von einer muschelartigen Substanz.
Das Gehirn liegt bey diesem Geschlechte zwi- schen den Augen über dem Schlunde in einem fet- ten Schleime. Es gleicht einem Kegel, dessen Spitze und Grundfläche abgerundet sind. Die Basis hat einen ringförmigen Fortsatz, der dem Schlunde zum Durchgange dienet, und ruhet auf zwey Hü- geln (Sehehügeln?), von denen die beyden Ge- sichtsnerven ausgehen, die vor ihrer Vertheilung in den Augen zu grossen Ganglien anschwellen. Un- ter diesen Hügeln zu beyden Seiten neben dem Aus- tritte des Schlundes entspringen die Gehörnerven; ferner ein Nervenpaar, das zur Leber geht; ein anderes, das einen grossen Plexus bildet und sich in den Eingeweiden des Unterleibs vertheilt; und ein viertes, welches die äussern Theile des Unterleibs versorgt, nachdem es vorher ein grosses Ganglion gebildet hat. Aus dem obern Theile des Gehirnke- gels, über den Augennerven, entstehen drey Ner- venpaare, die zu den Fangarmen und den Fress- werkzeugen gehen. Das eine derselben schwellet zu einem grossen Knoten an, aus welchem die Ner- ven der Fangarme in strahlenförmiger Gestalt ent-
sprin-
U 3
einen Ring von einer ähnlichen Substanz, woran die Fangarme befestigt sind, ein hornartiges, dem Schnabel des Papageyen ähnliches Gebiſs, cartilagi- nöse Säulen zu beyden Seiten der Leber, und einen groſsen Rückenknochen von einer muschelartigen Substanz.
Das Gehirn liegt bey diesem Geschlechte zwi- schen den Augen über dem Schlunde in einem fet- ten Schleime. Es gleicht einem Kegel, dessen Spitze und Grundfläche abgerundet sind. Die Basis hat einen ringförmigen Fortsatz, der dem Schlunde zum Durchgange dienet, und ruhet auf zwey Hü- geln (Sehehügeln?), von denen die beyden Ge- sichtsnerven ausgehen, die vor ihrer Vertheilung in den Augen zu groſsen Ganglien anschwellen. Un- ter diesen Hügeln zu beyden Seiten neben dem Aus- tritte des Schlundes entspringen die Gehörnerven; ferner ein Nervenpaar, das zur Leber geht; ein anderes, das einen groſsen Plexus bildet und sich in den Eingeweiden des Unterleibs vertheilt; und ein viertes, welches die äussern Theile des Unterleibs versorgt, nachdem es vorher ein groſses Ganglion gebildet hat. Aus dem obern Theile des Gehirnke- gels, über den Augennerven, entstehen drey Ner- venpaare, die zu den Fangarmen und den Freſs- werkzeugen gehen. Das eine derselben schwellet zu einem groſsen Knoten an, aus welchem die Ner- ven der Fangarme in strahlenförmiger Gestalt ent-
sprin-
U 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0329"n="309"/>
einen Ring von einer ähnlichen Substanz, woran<lb/>
die Fangarme befestigt sind, ein hornartiges, dem<lb/>
Schnabel des Papageyen ähnliches Gebiſs, cartilagi-<lb/>
nöse Säulen zu beyden Seiten der Leber, und einen<lb/>
groſsen Rückenknochen von einer muschelartigen<lb/>
Substanz.</p><lb/><p>Das Gehirn liegt bey diesem Geschlechte zwi-<lb/>
schen den Augen über dem Schlunde in einem fet-<lb/>
ten Schleime. Es gleicht einem Kegel, dessen<lb/>
Spitze und Grundfläche abgerundet sind. Die Basis<lb/>
hat einen ringförmigen Fortsatz, der dem Schlunde<lb/>
zum Durchgange dienet, und ruhet auf zwey Hü-<lb/>
geln (Sehehügeln?), von denen die beyden Ge-<lb/>
sichtsnerven ausgehen, die vor ihrer Vertheilung in<lb/>
den Augen zu groſsen Ganglien anschwellen. Un-<lb/>
ter diesen Hügeln zu beyden Seiten neben dem Aus-<lb/>
tritte des Schlundes entspringen die Gehörnerven;<lb/>
ferner ein Nervenpaar, das zur Leber geht; ein<lb/>
anderes, das einen groſsen Plexus bildet und sich in<lb/>
den Eingeweiden des Unterleibs vertheilt; und ein<lb/>
viertes, welches die äussern Theile des Unterleibs<lb/>
versorgt, nachdem es vorher ein groſses Ganglion<lb/>
gebildet hat. Aus dem obern Theile des Gehirnke-<lb/>
gels, über den Augennerven, entstehen drey Ner-<lb/>
venpaare, die zu den Fangarmen und den Freſs-<lb/>
werkzeugen gehen. Das eine derselben schwellet<lb/>
zu einem groſsen Knoten an, aus welchem die Ner-<lb/>
ven der Fangarme in strahlenförmiger Gestalt ent-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">U 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">sprin-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[309/0329]
einen Ring von einer ähnlichen Substanz, woran
die Fangarme befestigt sind, ein hornartiges, dem
Schnabel des Papageyen ähnliches Gebiſs, cartilagi-
nöse Säulen zu beyden Seiten der Leber, und einen
groſsen Rückenknochen von einer muschelartigen
Substanz.
Das Gehirn liegt bey diesem Geschlechte zwi-
schen den Augen über dem Schlunde in einem fet-
ten Schleime. Es gleicht einem Kegel, dessen
Spitze und Grundfläche abgerundet sind. Die Basis
hat einen ringförmigen Fortsatz, der dem Schlunde
zum Durchgange dienet, und ruhet auf zwey Hü-
geln (Sehehügeln?), von denen die beyden Ge-
sichtsnerven ausgehen, die vor ihrer Vertheilung in
den Augen zu groſsen Ganglien anschwellen. Un-
ter diesen Hügeln zu beyden Seiten neben dem Aus-
tritte des Schlundes entspringen die Gehörnerven;
ferner ein Nervenpaar, das zur Leber geht; ein
anderes, das einen groſsen Plexus bildet und sich in
den Eingeweiden des Unterleibs vertheilt; und ein
viertes, welches die äussern Theile des Unterleibs
versorgt, nachdem es vorher ein groſses Ganglion
gebildet hat. Aus dem obern Theile des Gehirnke-
gels, über den Augennerven, entstehen drey Ner-
venpaare, die zu den Fangarmen und den Freſs-
werkzeugen gehen. Das eine derselben schwellet
zu einem groſsen Knoten an, aus welchem die Ner-
ven der Fangarme in strahlenförmiger Gestalt ent-
sprin-
U 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/329>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.