obern Fortsätzen der Wirbelbeine. Der innere Ca- nal des Rückgrats ist mit einer gelatinösen Masse angefüllt.
Das ganze Nervensystem der Fische hat das Ei- gene, dass blos der Geruchsnerve, und auch dieser nicht bey allen, zu einem grossen Knoten anschwillt, keiner der übrigen Nerven aber Ganglien hat. Da, wo jener Knoten am Geruchsnerven fehlt, ist dieser Nerve weit dicker und härter, als bey denen, wel- che mit dem erstern versehen sind (x).
Die Sehenerven der Fische haben mehrere Ei- genheiten in ihrem Laufe und ihrer Struktur. Bey verschiedenen Fischen mit Gräten gehen diese Ner- ven nur über einander hin, ohne sich zu durch- kreutzen; hingegen bey mehrern Knorpelfischen spaltet sich der Nerve des linken Auges und lässt durch diese Spalte den Nerven des rechten Auges durchgehen (y). In dem Sehenerven mehrerer grösseren Fische, unter andern des Schwerdt- und Thunfisches, ist das Mark in lauter wurmförmige, mit der weichen Hirnhaut bekleidete Fortsätze ver- einigt, welche bald parallel mit der Axe des Nerven
gehen,
(x)Scarpa de auditu et olf. p. 67. §. 9, 10.
(y)Haller, Mem. de l'Acad. des sc. a Paris. 1762. p. 76. Camper's kl. Schriften. B. 2. S. 14. Sömmering in den Hessischen Beyträgen. 1781. St. 2.
obern Fortsätzen der Wirbelbeine. Der innere Ca- nal des Rückgrats ist mit einer gelatinösen Masse angefüllt.
Das ganze Nervensystem der Fische hat das Ei- gene, daſs blos der Geruchsnerve, und auch dieser nicht bey allen, zu einem groſsen Knoten anschwillt, keiner der übrigen Nerven aber Ganglien hat. Da, wo jener Knoten am Geruchsnerven fehlt, ist dieser Nerve weit dicker und härter, als bey denen, wel- che mit dem erstern versehen sind (x).
Die Sehenerven der Fische haben mehrere Ei- genheiten in ihrem Laufe und ihrer Struktur. Bey verschiedenen Fischen mit Gräten gehen diese Ner- ven nur über einander hin, ohne sich zu durch- kreutzen; hingegen bey mehrern Knorpelfischen spaltet sich der Nerve des linken Auges und läſst durch diese Spalte den Nerven des rechten Auges durchgehen (y). In dem Sehenerven mehrerer gröſseren Fische, unter andern des Schwerdt- und Thunfisches, ist das Mark in lauter wurmförmige, mit der weichen Hirnhaut bekleidete Fortsätze ver- einigt, welche bald parallel mit der Axe des Nerven
gehen,
(x)Scarpa de auditu et olf. p. 67. §. 9, 10.
(y)Haller, Mém. de l’Acad. des sc. à Paris. 1762. p. 76. Camper’s kl. Schriften. B. 2. S. 14. Sömmering in den Hessischen Beyträgen. 1781. St. 2.
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obern Fortsätzen der Wirbelbeine. Der innere Ca-
nal des Rückgrats ist mit einer gelatinösen Masse
angefüllt.
Das ganze Nervensystem der Fische hat das Ei-
gene, daſs blos der Geruchsnerve, und auch dieser
nicht bey allen, zu einem groſsen Knoten anschwillt,
keiner der übrigen Nerven aber Ganglien hat. Da,
wo jener Knoten am Geruchsnerven fehlt, ist dieser
Nerve weit dicker und härter, als bey denen, wel-
che mit dem erstern versehen sind (x).
Die Sehenerven der Fische haben mehrere Ei-
genheiten in ihrem Laufe und ihrer Struktur. Bey
verschiedenen Fischen mit Gräten gehen diese Ner-
ven nur über einander hin, ohne sich zu durch-
kreutzen; hingegen bey mehrern Knorpelfischen
spaltet sich der Nerve des linken Auges und läſst
durch diese Spalte den Nerven des rechten Auges
durchgehen (y). In dem Sehenerven mehrerer
gröſseren Fische, unter andern des Schwerdt- und
Thunfisches, ist das Mark in lauter wurmförmige,
mit der weichen Hirnhaut bekleidete Fortsätze ver-
einigt, welche bald parallel mit der Axe des Nerven
gehen,
(x) Scarpa de auditu et olf. p. 67. §. 9, 10.
(y) Haller, Mém. de l’Acad. des sc. à Paris. 1762. p. 76.
Camper’s kl. Schriften. B. 2. S. 14. Sömmering in
den Hessischen Beyträgen. 1781. St. 2.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/290>, abgerufen am 22.11.2024.
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