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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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von beträchtlicher Grösse. Die Gedärme sind klein,
und Blinddärme häufig gar nicht vorhanden. Die
Leber und Gallenblase sind, wie der Magen, von
beträchtlicher Grösse, hingegen die Nieren nach
Verhältniss kleiner, wie bey den übrigen Vögeln.

Mehr in der äussern Form, als in der innern
Struktur unterscheidet sich von den Habichten die
Familie der Reiher, woran jene durch den Falco
serpentarius gränzen. Auch hier findet sich ein mit-
telmässiger Darmcanal mit kurzen Blinddärmen.
Aber ihr Schnabel ist nicht, wie bey jenen ge-
krümmt, eckig und spitz, sondern mehr gerade, cy-
lindrisch und stumpf, die Zunge nicht knorpelartig,
sondern fleischig, und der Magen muskulöser, wie
der der Habichte, aber nicht so fleischig, wie der
der Hühner.

Bey mehrern Geschlechtern aus der Reiherfa-
milie sind die Zehen durch Schwimmhäute verbun-
den, und vorzüglich durch diese Geschlechter ist
jene Ordnung mit der der Enten verwandt, bey
welchen Schwimmfüsse ein allgemeiner Charakter
sind. Die letztern haben ausserdem, wie jene, ei-
nen stumpfen Schnabel und eine fleischige Zunge;
aber der Schnabel ist nicht cylindrisch, sondern breit
und platt, und die obere Kinnlade endigt sich meist
in ein niederwärts gekrümmtes Häckchen. Alle sind
sehr federreich; aber die Federn sind meist nur

kurz,

von beträchtlicher Gröſse. Die Gedärme sind klein,
und Blinddärme häufig gar nicht vorhanden. Die
Leber und Gallenblase sind, wie der Magen, von
beträchtlicher Gröſse, hingegen die Nieren nach
Verhältniſs kleiner, wie bey den übrigen Vögeln.

Mehr in der äussern Form, als in der innern
Struktur unterscheidet sich von den Habichten die
Familie der Reiher, woran jene durch den Falco
serpentarius gränzen. Auch hier findet sich ein mit-
telmäſsiger Darmcanal mit kurzen Blinddärmen.
Aber ihr Schnabel ist nicht, wie bey jenen ge-
krümmt, eckig und spitz, sondern mehr gerade, cy-
lindrisch und stumpf, die Zunge nicht knorpelartig,
sondern fleischig, und der Magen muskulöser, wie
der der Habichte, aber nicht so fleischig, wie der
der Hühner.

Bey mehrern Geschlechtern aus der Reiherfa-
milie sind die Zehen durch Schwimmhäute verbun-
den, und vorzüglich durch diese Geschlechter ist
jene Ordnung mit der der Enten verwandt, bey
welchen Schwimmfüſse ein allgemeiner Charakter
sind. Die letztern haben ausserdem, wie jene, ei-
nen stumpfen Schnabel und eine fleischige Zunge;
aber der Schnabel ist nicht cylindrisch, sondern breit
und platt, und die obere Kinnlade endigt sich meist
in ein niederwärts gekrümmtes Häckchen. Alle sind
sehr federreich; aber die Federn sind meist nur

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[238/0258] von beträchtlicher Gröſse. Die Gedärme sind klein, und Blinddärme häufig gar nicht vorhanden. Die Leber und Gallenblase sind, wie der Magen, von beträchtlicher Gröſse, hingegen die Nieren nach Verhältniſs kleiner, wie bey den übrigen Vögeln. Mehr in der äussern Form, als in der innern Struktur unterscheidet sich von den Habichten die Familie der Reiher, woran jene durch den Falco serpentarius gränzen. Auch hier findet sich ein mit- telmäſsiger Darmcanal mit kurzen Blinddärmen. Aber ihr Schnabel ist nicht, wie bey jenen ge- krümmt, eckig und spitz, sondern mehr gerade, cy- lindrisch und stumpf, die Zunge nicht knorpelartig, sondern fleischig, und der Magen muskulöser, wie der der Habichte, aber nicht so fleischig, wie der der Hühner. Bey mehrern Geschlechtern aus der Reiherfa- milie sind die Zehen durch Schwimmhäute verbun- den, und vorzüglich durch diese Geschlechter ist jene Ordnung mit der der Enten verwandt, bey welchen Schwimmfüſse ein allgemeiner Charakter sind. Die letztern haben ausserdem, wie jene, ei- nen stumpfen Schnabel und eine fleischige Zunge; aber der Schnabel ist nicht cylindrisch, sondern breit und platt, und die obere Kinnlade endigt sich meist in ein niederwärts gekrümmtes Häckchen. Alle sind sehr federreich; aber die Federn sind meist nur kurz,

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/258>, abgerufen am 23.11.2024.