Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

wenig verschieden ist. Ausserdem zeichnen sie
sich noch durch folgende Merkmale aus: durch
Knochen, die in ihrem Innern blos Zellen, aber
keine grössere Höhlen und kein Mark haben; ein
laxes Zellgewebe; wenig blutreiche und daher blasse
Muskeln; ein Gehirn, welches die Schädelhöhle
niemals ganz ausfüllt; die Abwesenheit des Lebens-
baums im kleinen Gehirne; die Kleinheit der den
gestreiften Körpern analogen Theile (p); den Man-
gel des runden Lochs und der Schnecke im Innern
des Ohrs (q).

Die Amphibien haben überdies wahre Lungen,
hingegen die Fische statt dieser Organe Kiemen.

Weit weniger gemeinschaftliche positive Cha-
raktere, als bey dieser ersten Abtheilung der Thiere,
finden wir bey der zweyten, welche diejenigen ent-
hält, die weisses Blut und entweder ein inneres,
aber unartikulirtes Skelett, oder ein artikulirtes,
aber äusseres, oder auch gar keine Knochen haben.
Die Fühlfäden und Fühlhörner sind die einzigen Or-
gane, die noch am weitesten unter ihnen verbreitet
sind. Indess giebt es vier Classen unter ihnen, de-
ren Geschlechter in mehrern wichtigen Punkten
übereinkommen.

Es
(p) Cuvier a. a. O.
(q) Scarpa a. a. O.

wenig verschieden ist. Ausserdem zeichnen sie
sich noch durch folgende Merkmale aus: durch
Knochen, die in ihrem Innern blos Zellen, aber
keine gröſsere Höhlen und kein Mark haben; ein
laxes Zellgewebe; wenig blutreiche und daher blasse
Muskeln; ein Gehirn, welches die Schädelhöhle
niemals ganz ausfüllt; die Abwesenheit des Lebens-
baums im kleinen Gehirne; die Kleinheit der den
gestreiften Körpern analogen Theile (p); den Man-
gel des runden Lochs und der Schnecke im Innern
des Ohrs (q).

Die Amphibien haben überdies wahre Lungen,
hingegen die Fische statt dieser Organe Kiemen.

Weit weniger gemeinschaftliche positive Cha-
raktere, als bey dieser ersten Abtheilung der Thiere,
finden wir bey der zweyten, welche diejenigen ent-
hält, die weisses Blut und entweder ein inneres,
aber unartikulirtes Skelett, oder ein artikulirtes,
aber äusseres, oder auch gar keine Knochen haben.
Die Fühlfäden und Fühlhörner sind die einzigen Or-
gane, die noch am weitesten unter ihnen verbreitet
sind. Indeſs giebt es vier Classen unter ihnen, de-
ren Geschlechter in mehrern wichtigen Punkten
übereinkommen.

Es
(p) Cuvier a. a. O.
(q) Scarpa a. a. O.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0202" n="182"/>
wenig verschieden ist. Ausserdem zeichnen sie<lb/>
sich noch durch folgende Merkmale aus: durch<lb/>
Knochen, die in ihrem Innern blos Zellen, aber<lb/>
keine grö&#x017F;sere Höhlen und kein Mark haben; ein<lb/>
laxes Zellgewebe; wenig blutreiche und daher blasse<lb/>
Muskeln; ein Gehirn, welches die Schädelhöhle<lb/>
niemals ganz ausfüllt; die Abwesenheit des Lebens-<lb/>
baums im kleinen Gehirne; die Kleinheit der den<lb/>
gestreiften Körpern analogen Theile <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#k">Cuvier</hi> a. a. O.</note>; den Man-<lb/>
gel des runden Lochs und der Schnecke im Innern<lb/>
des Ohrs <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#k">Scarpa</hi> a. a. O.</note>.</p><lb/>
              <p>Die Amphibien haben überdies wahre Lungen,<lb/>
hingegen die Fische statt dieser Organe Kiemen.</p><lb/>
              <p>Weit weniger gemeinschaftliche positive Cha-<lb/>
raktere, als bey dieser ersten Abtheilung der Thiere,<lb/>
finden wir bey der zweyten, welche diejenigen ent-<lb/>
hält, die weisses Blut und entweder ein inneres,<lb/>
aber unartikulirtes Skelett, oder ein artikulirtes,<lb/>
aber äusseres, oder auch gar keine Knochen haben.<lb/>
Die Fühlfäden und Fühlhörner sind die einzigen Or-<lb/>
gane, die noch am weitesten unter ihnen verbreitet<lb/>
sind. Inde&#x017F;s giebt es vier Classen unter ihnen, de-<lb/>
ren Geschlechter in mehrern wichtigen Punkten<lb/>
übereinkommen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0202] wenig verschieden ist. Ausserdem zeichnen sie sich noch durch folgende Merkmale aus: durch Knochen, die in ihrem Innern blos Zellen, aber keine gröſsere Höhlen und kein Mark haben; ein laxes Zellgewebe; wenig blutreiche und daher blasse Muskeln; ein Gehirn, welches die Schädelhöhle niemals ganz ausfüllt; die Abwesenheit des Lebens- baums im kleinen Gehirne; die Kleinheit der den gestreiften Körpern analogen Theile (p); den Man- gel des runden Lochs und der Schnecke im Innern des Ohrs (q). Die Amphibien haben überdies wahre Lungen, hingegen die Fische statt dieser Organe Kiemen. Weit weniger gemeinschaftliche positive Cha- raktere, als bey dieser ersten Abtheilung der Thiere, finden wir bey der zweyten, welche diejenigen ent- hält, die weisses Blut und entweder ein inneres, aber unartikulirtes Skelett, oder ein artikulirtes, aber äusseres, oder auch gar keine Knochen haben. Die Fühlfäden und Fühlhörner sind die einzigen Or- gane, die noch am weitesten unter ihnen verbreitet sind. Indeſs giebt es vier Classen unter ihnen, de- ren Geschlechter in mehrern wichtigen Punkten übereinkommen. Es (p) Cuvier a. a. O. (q) Scarpa a. a. O.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/202
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/202>, abgerufen am 04.12.2024.