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Traun, Julius von der [d. i. Alexander Julius Schindler]: Der Gebirgspfarrer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–156. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Aus dem warmen Zimmer in den Sturm hinaus, sprach der Hofrichter, ich mag's nicht versuchen. --

Kleinigkeit, sagte der Förster, auf der Thierjagd --

Thierjagd! Wie Ihr wieder sprecht, unterbrach ihn der Kellermeister, Ihr seid abgehärtet und im Walde erzogen, unser Einer wächs't aber hinterm Ofen am Studirtische auf, wo der Körper verweichlicht und sich nicht gehörig entwickelt. Aber lassen wir die Klagen; heute sei ein Tag der Freude, den wir so heiter durchleben wollen, als gäbe es kein Leid und keine Beschwerden auf dieser Welt.

Heute wird man Sie nicht aus unserer Mitte holen, meinte der Hofrichter.

Ich weiß keine Kranken, versetzte der Pfarrer, und will eine so unwillkommene Störung nicht erwarten. Meine Gäste sollen leben!

Die Gläser klangen. Der Kellermeister rief: Auf des Hausherrn Wohlsein! Neues Geklirr. Der schnell genossene starke Wein röthete die Gesichter und beflügelte die Worte. Im Thale verdämmerte der Tag, und das Gemach verfinsterte sich immer mehr.

He, Förster! rief Malachias, geht doch in die Küche und sagt der Rosi, sie soll die alte Meßnerin nach Hause schicken und mit dem Confect heraufkommen. -- Der Waidmann gehorchte willig.

Das Mädel unterhält sich auch gern mit gebildeten Leuten, nahm der Pfarrer wieder das Wort, es hat gut

Aus dem warmen Zimmer in den Sturm hinaus, sprach der Hofrichter, ich mag's nicht versuchen. —

Kleinigkeit, sagte der Förster, auf der Thierjagd —

Thierjagd! Wie Ihr wieder sprecht, unterbrach ihn der Kellermeister, Ihr seid abgehärtet und im Walde erzogen, unser Einer wächs’t aber hinterm Ofen am Studirtische auf, wo der Körper verweichlicht und sich nicht gehörig entwickelt. Aber lassen wir die Klagen; heute sei ein Tag der Freude, den wir so heiter durchleben wollen, als gäbe es kein Leid und keine Beschwerden auf dieser Welt.

Heute wird man Sie nicht aus unserer Mitte holen, meinte der Hofrichter.

Ich weiß keine Kranken, versetzte der Pfarrer, und will eine so unwillkommene Störung nicht erwarten. Meine Gäste sollen leben!

Die Gläser klangen. Der Kellermeister rief: Auf des Hausherrn Wohlsein! Neues Geklirr. Der schnell genossene starke Wein röthete die Gesichter und beflügelte die Worte. Im Thale verdämmerte der Tag, und das Gemach verfinsterte sich immer mehr.

He, Förster! rief Malachias, geht doch in die Küche und sagt der Rosi, sie soll die alte Meßnerin nach Hause schicken und mit dem Confect heraufkommen. — Der Waidmann gehorchte willig.

Das Mädel unterhält sich auch gern mit gebildeten Leuten, nahm der Pfarrer wieder das Wort, es hat gut

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[0017] Aus dem warmen Zimmer in den Sturm hinaus, sprach der Hofrichter, ich mag's nicht versuchen. — Kleinigkeit, sagte der Förster, auf der Thierjagd — Thierjagd! Wie Ihr wieder sprecht, unterbrach ihn der Kellermeister, Ihr seid abgehärtet und im Walde erzogen, unser Einer wächs’t aber hinterm Ofen am Studirtische auf, wo der Körper verweichlicht und sich nicht gehörig entwickelt. Aber lassen wir die Klagen; heute sei ein Tag der Freude, den wir so heiter durchleben wollen, als gäbe es kein Leid und keine Beschwerden auf dieser Welt. Heute wird man Sie nicht aus unserer Mitte holen, meinte der Hofrichter. Ich weiß keine Kranken, versetzte der Pfarrer, und will eine so unwillkommene Störung nicht erwarten. Meine Gäste sollen leben! Die Gläser klangen. Der Kellermeister rief: Auf des Hausherrn Wohlsein! Neues Geklirr. Der schnell genossene starke Wein röthete die Gesichter und beflügelte die Worte. Im Thale verdämmerte der Tag, und das Gemach verfinsterte sich immer mehr. He, Förster! rief Malachias, geht doch in die Küche und sagt der Rosi, sie soll die alte Meßnerin nach Hause schicken und mit dem Confect heraufkommen. — Der Waidmann gehorchte willig. Das Mädel unterhält sich auch gern mit gebildeten Leuten, nahm der Pfarrer wieder das Wort, es hat gut

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:38:41Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:38:41Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Traun, Julius von der [d. i. Alexander Julius Schindler]: Der Gebirgspfarrer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–156. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/traun_gebirgspfarrer_1910/17>, abgerufen am 21.11.2024.