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Trakl, Georg: Gedichte. Leipzig, 1913.

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IM HERBST
Die Sonnenblumen leuchten am Zaun,
Still sitzen Kranke im Sonnenschein.
Im Acker mühn sich singend die Frau'n,
Die Klosterglocken läuten darein.
Die Vögel sagen dir ferne Mär',
Die Klosterglocken läuten darein.
Vom Hof tönt sanft die Geige her.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Da zeigt der Mensch sich froh und lind.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Weit offen die Totenkammern sind
Und schön bemalt vom Sonnenschein.
IM HERBST
Die Sonnenblumen leuchten am Zaun,
Still sitzen Kranke im Sonnenschein.
Im Acker mühn sich singend die Frau’n,
Die Klosterglocken läuten darein.
Die Vögel sagen dir ferne Mär’,
Die Klosterglocken läuten darein.
Vom Hof tönt sanft die Geige her.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Da zeigt der Mensch sich froh und lind.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Weit offen die Totenkammern sind
Und schön bemalt vom Sonnenschein.
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[23/0021] IM HERBST Die Sonnenblumen leuchten am Zaun, Still sitzen Kranke im Sonnenschein. Im Acker mühn sich singend die Frau’n, Die Klosterglocken läuten darein. Die Vögel sagen dir ferne Mär’, Die Klosterglocken läuten darein. Vom Hof tönt sanft die Geige her. Heut keltern sie den braunen Wein. Da zeigt der Mensch sich froh und lind. Heut keltern sie den braunen Wein. Weit offen die Totenkammern sind Und schön bemalt vom Sonnenschein.

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Zitationshilfe: Trakl, Georg: Gedichte. Leipzig, 1913, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trakl_gedichte_1913/21>, abgerufen am 29.03.2024.