Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

halter376 seines Vaters wegen verübter Gewaltthätigkeiten öffentlig hinrichten: nebst solchen aber auch den Theodosius, einen verdienstvollen Befelshaber, auf blos falsches Angeben; dessen Sohn gleiches Namens, der sich auch bereits, als Herzog von Mösien, hervorgethan hatte, muste sich nach Spanien, seinem Vaterlande entfernen. Valens empfing 376im Osten damals 376 eine Gesandschaft von den Westgothen, welche verlangten ins Reich aufgenommen zu werden, da sie von den Hunnen vertrieben wurden. Dieses Volk, so an den Grenzen von Sina gewonet hatte, war von da vertrieben, war über die Wolga zu den Alanen kommen, hatte sie bezwungen und mit sich vereiniget, war ferner über den Tanais in der Ostgothen Land gefallen, welche sich über den Borysthenes zurükziehen und endlig unterwerfen müßen. (Der Hunnen oberster König hies damals Balamir, welchen Charaton, diesem aber Mundiuchus, des Attilä Vater, folgten: Hermanarich, König der Ostgothen, entleibte sich selbst, Vithimir blieb in einem Treffen, deßen unmündiger Sohn Vitherich stund unter Vormündern, die sich unterwarfen.) Die Westgothen versuchten erst am Nister, dan am Pruth sich zuwiedersezen: indes, bei aufgegebener Hofnung des Wiederstandes ging Uphilas, ein Christliget Bischofunter ihnen, mit andern Gesandten ab demüthig um die Aufname in Römische Länder zubitten mit Versprechung des Ge-

halter376 seines Vaters wegen verübter Gewaltthätigkeiten öffentlig hinrichten: nebst solchen aber auch den Theodosius, einen verdienstvollen Befelshaber, auf blos falsches Angeben; dessen Sohn gleiches Namens, der sich auch bereits, als Herzog von Mösien, hervorgethan hatte, muste sich nach Spanien, seinem Vaterlande entfernen. Valens empfing 376im Osten damals 376 eine Gesandschaft von den Westgothen, welche verlangten ins Reich aufgenommen zu werden, da sie von den Hunnen vertrieben wurden. Dieses Volk, so an den Grenzen von Sina gewonet hatte, war von da vertrieben, war über die Wolga zu den Alanen kommen, hatte sie bezwungen und mit sich vereiniget, war ferner über den Tanais in der Ostgothen Land gefallen, welche sich über den Borysthenes zurükziehen und endlig unterwerfen müßen. (Der Hunnen oberster König hies damals Balamir, welchen Charaton, diesem aber Mundiuchus, des Attilä Vater, folgten: Hermanarich, König der Ostgothen, entleibte sich selbst, Vithimir blieb in einem Treffen, deßen unmündiger Sohn Vitherich stund unter Vormündern, die sich unterwarfen.) Die Westgothen versuchten erst am Nister, dan am Pruth sich zuwiedersezen: indes, bei aufgegebener Hofnung des Wiederstandes ging Uphilas, ein Christliget Bischofunter ihnen, mit andern Gesandten ab demüthig um die Aufname in Römische Länder zubitten mit Versprechung des Ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0094" n="82"/>
halter<note place="right">376</note> seines Vaters wegen verübter Gewaltthätigkeiten öffentlig                      hinrichten: nebst solchen aber auch den Theodosius, einen verdienstvollen                      Befelshaber, auf blos falsches Angeben; dessen Sohn gleiches Namens, der sich                      auch bereits, als Herzog von Mösien, hervorgethan hatte, muste sich nach                      Spanien, seinem Vaterlande entfernen. Valens empfing <note place="left">376</note>im Osten damals 376 eine Gesandschaft von den Westgothen, welche                      verlangten ins Reich aufgenommen zu werden, da sie von den Hunnen vertrieben                      wurden. Dieses Volk, so an den Grenzen von Sina gewonet hatte, war von da                      vertrieben, war über die Wolga zu den Alanen kommen, hatte sie bezwungen und mit                      sich vereiniget, war ferner über den Tanais in der Ostgothen Land gefallen,                      welche sich über den Borysthenes zurükziehen und endlig unterwerfen müßen. (Der                      Hunnen oberster König hies damals Balamir, welchen Charaton, diesem aber                      Mundiuchus, des Attilä Vater, folgten: Hermanarich, König der Ostgothen,                      entleibte sich selbst, Vithimir blieb in einem Treffen, deßen unmündiger Sohn                      Vitherich stund unter Vormündern, die sich unterwarfen.) Die Westgothen                      versuchten erst am Nister, dan am Pruth sich zuwiedersezen: indes, bei                      aufgegebener Hofnung des Wiederstandes ging Uphilas, ein Christliget                      Bischofunter ihnen, mit andern Gesandten ab demüthig um die Aufname in Römische                      Länder zubitten mit Versprechung des Ge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0094] halter seines Vaters wegen verübter Gewaltthätigkeiten öffentlig hinrichten: nebst solchen aber auch den Theodosius, einen verdienstvollen Befelshaber, auf blos falsches Angeben; dessen Sohn gleiches Namens, der sich auch bereits, als Herzog von Mösien, hervorgethan hatte, muste sich nach Spanien, seinem Vaterlande entfernen. Valens empfing im Osten damals 376 eine Gesandschaft von den Westgothen, welche verlangten ins Reich aufgenommen zu werden, da sie von den Hunnen vertrieben wurden. Dieses Volk, so an den Grenzen von Sina gewonet hatte, war von da vertrieben, war über die Wolga zu den Alanen kommen, hatte sie bezwungen und mit sich vereiniget, war ferner über den Tanais in der Ostgothen Land gefallen, welche sich über den Borysthenes zurükziehen und endlig unterwerfen müßen. (Der Hunnen oberster König hies damals Balamir, welchen Charaton, diesem aber Mundiuchus, des Attilä Vater, folgten: Hermanarich, König der Ostgothen, entleibte sich selbst, Vithimir blieb in einem Treffen, deßen unmündiger Sohn Vitherich stund unter Vormündern, die sich unterwarfen.) Die Westgothen versuchten erst am Nister, dan am Pruth sich zuwiedersezen: indes, bei aufgegebener Hofnung des Wiederstandes ging Uphilas, ein Christliget Bischofunter ihnen, mit andern Gesandten ab demüthig um die Aufname in Römische Länder zubitten mit Versprechung des Ge- 376 376

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/94
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/94>, abgerufen am 09.11.2024.