nus das Christenthum unter Juliano standhaft bekant; er nam seinen Bruder Valens zum Gehülfen an und überlies ihn die östligen Länder. Die Bischöfe zu Rom, samt übrigen Vorstehern und Dienern des Gottesdienstes daselbst, hatten jezt bereits Yberflus, waren stolz, trieben große Pracht, wozu die Demuth und Enthaltsamkeit anderer Bischöfe und Geistligen sich wenig reimete: daher entstund 366 ein blutiger Streit über der Bischosswahl366 zwischen zwei ehrgeizigen Leuten, aus welchen Damasus von der obersten Gewalt geschüzet und Ursinus verwiesen, auch deßen Anhang in der Kirche von jenen überfallen ward, da den aus demselben über hundert erschlagen wurden. Prätextatus, ein billiger Heide, der 367 Befehlshaber von367 Rom, nachmals von Italien und hiezu gehörigen Virtheile des Reichs wurde, sagte zum Damaso einst, er wolle auch ein Christ werden, wen man ihn zu Rom zum Bischofe machte. Die zwei herschenden Brüder indes kriegeten wieder die Teutschen Völker am Rheine und an der Donau wieder die Perser, auch wieder einige Aufrürer mit zimligem Glükke. Valentinianus insonderheit war zwar etwas zum Jagzorne und zur Grausamkeit geneigt; würde aber dennoch der Unterthanen Bestes befördert haben; wen er alles hätte übersehen können und nicht von seinen Stathaltern und Hofbedienten wäre hintergangen worden, welche die Unterthanen plün-
nus das Christenthum unter Juliano standhaft bekant; er nam seinen Bruder Valens zum Gehülfen an und überlies ihn die östligen Länder. Die Bischöfe zu Rom, samt übrigen Vorstehern und Dienern des Gottesdienstes daselbst, hatten jezt bereits Yberflus, waren stolz, trieben große Pracht, wozu die Demuth und Enthaltsamkeit anderer Bischöfe und Geistligen sich wenig reimete: daher entstund 366 ein blutiger Streit über der Bischosswahl366 zwischen zwei ehrgeizigen Leuten, aus welchen Damasus von der obersten Gewalt geschüzet und Ursinus verwiesen, auch deßen Anhang in der Kirche von jenen überfallen ward, da den aus demselben über hundert erschlagen wurden. Prätextatus, ein billiger Heide, der 367 Befehlshaber von367 Rom, nachmals von Italien und hiezu gehörigen Virtheile des Reichs wurde, sagte zum Damaso einst, er wolle auch ein Christ werden, wen man ihn zu Rom zum Bischofe machte. Die zwei herschenden Brüder indes kriegeten wieder die Teutschen Völker am Rheine und an der Donau wieder die Perser, auch wieder einige Aufrürer mit zimligem Glükke. Valentinianus insonderheit war zwar etwas zum Jagzorne und zur Grausamkeit geneigt; würde aber dennoch der Unterthanen Bestes befördert haben; wen er alles hätte übersehen können und nicht von seinen Stathaltern und Hofbedienten wäre hintergangen worden, welche die Unterthanen plün-
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nus das Christenthum unter Juliano standhaft bekant; er nam seinen Bruder Valens zum Gehülfen an und überlies ihn die östligen Länder. Die Bischöfe zu Rom, samt übrigen Vorstehern und Dienern des Gottesdienstes daselbst, hatten jezt bereits Yberflus, waren stolz, trieben große Pracht, wozu die Demuth und Enthaltsamkeit anderer Bischöfe und Geistligen sich wenig reimete: daher entstund 366 ein blutiger Streit über der Bischosswahl<noteplace="right">366</note> zwischen zwei ehrgeizigen Leuten, aus welchen Damasus von der obersten Gewalt geschüzet und Ursinus verwiesen, auch deßen Anhang in der Kirche von jenen überfallen ward, da den aus demselben über hundert erschlagen wurden. Prätextatus, ein billiger Heide, der 367 Befehlshaber von<noteplace="right">367</note> Rom, nachmals von Italien und hiezu gehörigen Virtheile des Reichs wurde, sagte zum Damaso einst, er wolle auch ein Christ werden, wen man ihn zu Rom zum Bischofe machte. Die zwei herschenden Brüder indes kriegeten wieder die Teutschen Völker am Rheine und an der Donau wieder die Perser, auch wieder einige Aufrürer mit zimligem Glükke. Valentinianus insonderheit war zwar etwas zum Jagzorne und zur Grausamkeit geneigt; würde aber dennoch der Unterthanen Bestes befördert haben; wen er alles hätte übersehen können und nicht von seinen Stathaltern und Hofbedienten wäre hintergangen worden, welche die Unterthanen plün-
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nus das Christenthum unter Juliano standhaft bekant; er nam seinen Bruder Valens zum Gehülfen an und überlies ihn die östligen Länder. Die Bischöfe zu Rom, samt übrigen Vorstehern und Dienern des Gottesdienstes daselbst, hatten jezt bereits Yberflus, waren stolz, trieben große Pracht, wozu die Demuth und Enthaltsamkeit anderer Bischöfe und Geistligen sich wenig reimete: daher entstund 366 ein blutiger Streit über der Bischosswahl zwischen zwei ehrgeizigen Leuten, aus welchen Damasus von der obersten Gewalt geschüzet und Ursinus verwiesen, auch deßen Anhang in der Kirche von jenen überfallen ward, da den aus demselben über hundert erschlagen wurden. Prätextatus, ein billiger Heide, der 367 Befehlshaber von Rom, nachmals von Italien und hiezu gehörigen Virtheile des Reichs wurde, sagte zum Damaso einst, er wolle auch ein Christ werden, wen man ihn zu Rom zum Bischofe machte. Die zwei herschenden Brüder indes kriegeten wieder die Teutschen Völker am Rheine und an der Donau wieder die Perser, auch wieder einige Aufrürer mit zimligem Glükke. Valentinianus insonderheit war zwar etwas zum Jagzorne und zur Grausamkeit geneigt; würde aber dennoch der Unterthanen Bestes befördert haben; wen er alles hätte übersehen können und nicht von seinen Stathaltern und Hofbedienten wäre hintergangen worden, welche die Unterthanen plün-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/91>, abgerufen am 23.11.2024.
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