gen konte, hatte die westphälischen blos gegeben, die daher von den Franzosen 17571757 ungehindert in Besiz genommen wurden, wie auch die häßischen Länder, weil der Landgraf ein brittischer Bundesgenos war, imgleichen die hanoferschen, weil Georgs teutsche Völker weichen musten: Diese griffen aber bald wieder 1758zu den Waffen und schlugen jene 1758 heraus: worauf hier an der Weser und am Rheine der Krieg, wie dort in Schlesien und an der Elbe gefüret wurde, so, daß die Wiedersteher mit geringerer Macht ihren zalreichern Feinden gewachsen waren. Die Rußen waren anfangs langsam in ihren Unternemungen, bekamen indes das Königreich Preußen in Besiz, da der König seine Völker herausgezogen hatte, und rükten in Pommern, konten aber Kolberg nicht erobern. Auch Schweden, wo der Adel jezt alle Gewalt besas und nicht allemal zum gemeinen Besten gebrauchte, hatte sich in diesen Krieg wieder Bekentnisgenoßen einflechten laßen, belud sich dadurch mit Schulden und richtete nichts aus. Der Wiener Hof verschri und verurtheilte Fridrichs Einfal in die meisnischen Lande, brachte auch bei der Reichsversamlung, durch überlegene Zal römischgesinter und ihm ergebener Stimmen, es dahin, daß zur Volziehung seines Urtheils ein Heer aufgebracht wurde, wozu
gen konte, hatte die westphälischen blos gegeben, die daher von den Franzosen 17571757 ungehindert in Besiz genommen wurden, wie auch die häßischen Länder, weil der Landgraf ein brittischer Bundesgenos war, imgleichen die hanoferschen, weil Georgs teutsche Völker weichen musten: Diese griffen aber bald wieder 1758zu den Waffen und schlugen jene 1758 heraus: worauf hier an der Weser und am Rheine der Krieg, wie dort in Schlesien und an der Elbe gefüret wurde, so, daß die Wiedersteher mit geringerer Macht ihren zalreichern Feinden gewachsen waren. Die Rußen waren anfangs langsam in ihren Unternemungen, bekamen indes das Königreich Preußen in Besiz, da der König seine Völker herausgezogen hatte, und rükten in Pommern, konten aber Kolberg nicht erobern. Auch Schweden, wo der Adel jezt alle Gewalt besas und nicht allemal zum gemeinen Besten gebrauchte, hatte sich in diesen Krieg wieder Bekentnisgenoßen einflechten laßen, belud sich dadurch mit Schulden und richtete nichts aus. Der Wiener Hof verschri und verurtheilte Fridrichs Einfal in die meisnischen Lande, brachte auch bei der Reichsversamlung, durch überlegene Zal römischgesinter und ihm ergebener Stimmen, es dahin, daß zur Volziehung seines Urtheils ein Heer aufgebracht wurde, wozu
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0896"n="884"/>
gen konte, hatte die westphälischen blos gegeben, die daher von den Franzosen <noteplace="left">1757</note>1757 ungehindert in Besiz genommen wurden, wie auch die häßischen Länder, weil der Landgraf ein brittischer Bundesgenos war, imgleichen die hanoferschen, weil Georgs teutsche Völker weichen musten: Diese griffen aber bald wieder <noteplace="left">1758</note>zu den Waffen und schlugen jene 1758 heraus: worauf hier an der Weser und am Rheine der Krieg, wie dort in Schlesien und an der Elbe gefüret wurde, so, daß die Wiedersteher mit geringerer Macht ihren zalreichern Feinden gewachsen waren. Die Rußen waren anfangs langsam in ihren Unternemungen, bekamen indes das Königreich Preußen in Besiz, da der König seine Völker herausgezogen hatte, und rükten in Pommern, konten aber Kolberg nicht erobern. Auch Schweden, wo der Adel jezt alle Gewalt besas und nicht allemal zum gemeinen Besten gebrauchte, hatte sich in diesen Krieg wieder Bekentnisgenoßen einflechten laßen, belud sich dadurch mit Schulden und richtete nichts aus. Der Wiener Hof verschri und verurtheilte Fridrichs Einfal in die meisnischen Lande, brachte auch bei der Reichsversamlung, durch überlegene Zal römischgesinter und ihm ergebener Stimmen, es dahin, daß zur Volziehung seines Urtheils ein Heer aufgebracht wurde, wozu
</p></div></body></text></TEI>
[884/0896]
gen konte, hatte die westphälischen blos gegeben, die daher von den Franzosen 1757 ungehindert in Besiz genommen wurden, wie auch die häßischen Länder, weil der Landgraf ein brittischer Bundesgenos war, imgleichen die hanoferschen, weil Georgs teutsche Völker weichen musten: Diese griffen aber bald wieder zu den Waffen und schlugen jene 1758 heraus: worauf hier an der Weser und am Rheine der Krieg, wie dort in Schlesien und an der Elbe gefüret wurde, so, daß die Wiedersteher mit geringerer Macht ihren zalreichern Feinden gewachsen waren. Die Rußen waren anfangs langsam in ihren Unternemungen, bekamen indes das Königreich Preußen in Besiz, da der König seine Völker herausgezogen hatte, und rükten in Pommern, konten aber Kolberg nicht erobern. Auch Schweden, wo der Adel jezt alle Gewalt besas und nicht allemal zum gemeinen Besten gebrauchte, hatte sich in diesen Krieg wieder Bekentnisgenoßen einflechten laßen, belud sich dadurch mit Schulden und richtete nichts aus. Der Wiener Hof verschri und verurtheilte Fridrichs Einfal in die meisnischen Lande, brachte auch bei der Reichsversamlung, durch überlegene Zal römischgesinter und ihm ergebener Stimmen, es dahin, daß zur Volziehung seines Urtheils ein Heer aufgebracht wurde, wozu
1757
1758
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 884. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/896>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.