Ferdinands 6, der jezt in Spanien herschte, aber erblos dem ältern Stiefbruder Karle von Sicilien Hofnung lies ihm einst in Spanien zufolgen, da dan, jeziger Bestimmung nach, Philip zum Reiche beider Sicilien gelangen, Parma und Piazenz aber theils an Oesterreich, theils an Sardinien zurükfallen solte, und es schien, daß Karls von Sicilien Wiederspruch solches nicht würde hindern können. Die Franzosen solten einige der karibischen Inseln räumen, die sie angefangen hatten zubesezen; sie baueten sich aber noch weiter auf denselben an: Die Brirten schikren Volk nach Akadien oder Neuschotlande, solches beßer anzubauen; weil aber deßen Grenzen im Utrechter Frieden nicht bestimmet waren, gaben die Franzosen vor, daß Akadien eine schmale Küste der Halbinsel sei, welche die Britten für den kleinern Theil Akadiens ansahen, die alles bis an den Lorenzflus dazu rechneten, was die Franzosen zu Kanada ziehen wolten: im Innern des Landes waren die Grenzen noch weniger ausgemacht; die Franzosen baueten daselbst häufige Schanzen und Festungen, sonderlig am Ohio und von da bis an den Ausflus des Lorenzflußes, um die Britten einzuschränken und sich die weitläufigen Länder zwischen Kanada und Mißisippi zuzueignen: also wurden sogleich zu einem neuen kanadischen Kriege wiederum Vorbereitung gemacht: auch
Ferdinands 6, der jezt in Spanien herschte, aber erblos dem ältern Stiefbruder Karle von Sicilien Hofnung lies ihm einst in Spanien zufolgen, da dan, jeziger Bestimmung nach, Philip zum Reiche beider Sicilien gelangen, Parma und Piazenz aber theils an Oesterreich, theils an Sardinien zurükfallen solte, und es schien, daß Karls von Sicilien Wiederspruch solches nicht würde hindern können. Die Franzosen solten einige der karibischen Inseln räumen, die sie angefangen hatten zubesezen; sie baueten sich aber noch weiter auf denselben an: Die Brirten schikren Volk nach Akadien oder Neuschotlande, solches beßer anzubauen; weil aber deßen Grenzen im Utrechter Frieden nicht bestimmet waren, gaben die Franzosen vor, daß Akadien eine schmale Küste der Halbinsel sei, welche die Britten für den kleinern Theil Akadiens ansahen, die alles bis an den Lorenzflus dazu rechneten, was die Franzosen zu Kanada ziehen wolten: im Innern des Landes waren die Grenzen noch weniger ausgemacht; die Franzosen baueten daselbst häufige Schanzen und Festungen, sonderlig am Ohio und von da bis an den Ausflus des Lorenzflußes, um die Britten einzuschränken und sich die weitläufigen Länder zwischen Kanada und Mißisippi zuzueignen: also wurden sogleich zu einem neuen kanadischen Kriege wiederum Vorbereitung gemacht: auch
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0890"n="878"/>
Ferdinands 6, der jezt in Spanien herschte, aber erblos dem ältern Stiefbruder Karle von Sicilien Hofnung lies ihm einst in Spanien zufolgen, da dan, jeziger Bestimmung nach, Philip zum Reiche beider Sicilien gelangen, Parma und Piazenz aber theils an Oesterreich, theils an Sardinien zurükfallen solte, und es schien, daß Karls von Sicilien Wiederspruch solches nicht würde hindern können. Die Franzosen solten einige der karibischen Inseln räumen, die sie angefangen hatten zubesezen; sie baueten sich aber noch weiter auf denselben an: Die Brirten schikren Volk nach Akadien oder Neuschotlande, solches beßer anzubauen; weil aber deßen Grenzen im Utrechter Frieden nicht bestimmet waren, gaben die Franzosen vor, daß Akadien eine schmale Küste der Halbinsel sei, welche die Britten für den kleinern Theil Akadiens ansahen, die alles bis an den Lorenzflus dazu rechneten, was die Franzosen zu Kanada ziehen wolten: im Innern des Landes waren die Grenzen noch weniger ausgemacht; die Franzosen baueten daselbst häufige Schanzen und Festungen, sonderlig am Ohio und von da bis an den Ausflus des Lorenzflußes, um die Britten einzuschränken und sich die weitläufigen Länder zwischen Kanada und Mißisippi zuzueignen: also wurden sogleich zu einem neuen kanadischen Kriege wiederum Vorbereitung gemacht: auch
</p></div></body></text></TEI>
[878/0890]
Ferdinands 6, der jezt in Spanien herschte, aber erblos dem ältern Stiefbruder Karle von Sicilien Hofnung lies ihm einst in Spanien zufolgen, da dan, jeziger Bestimmung nach, Philip zum Reiche beider Sicilien gelangen, Parma und Piazenz aber theils an Oesterreich, theils an Sardinien zurükfallen solte, und es schien, daß Karls von Sicilien Wiederspruch solches nicht würde hindern können. Die Franzosen solten einige der karibischen Inseln räumen, die sie angefangen hatten zubesezen; sie baueten sich aber noch weiter auf denselben an: Die Brirten schikren Volk nach Akadien oder Neuschotlande, solches beßer anzubauen; weil aber deßen Grenzen im Utrechter Frieden nicht bestimmet waren, gaben die Franzosen vor, daß Akadien eine schmale Küste der Halbinsel sei, welche die Britten für den kleinern Theil Akadiens ansahen, die alles bis an den Lorenzflus dazu rechneten, was die Franzosen zu Kanada ziehen wolten: im Innern des Landes waren die Grenzen noch weniger ausgemacht; die Franzosen baueten daselbst häufige Schanzen und Festungen, sonderlig am Ohio und von da bis an den Ausflus des Lorenzflußes, um die Britten einzuschränken und sich die weitläufigen Länder zwischen Kanada und Mißisippi zuzueignen: also wurden sogleich zu einem neuen kanadischen Kriege wiederum Vorbereitung gemacht: auch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 878. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/890>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.