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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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sich der Bereinigung mit mir zuentziehen und ich habe nunmer meines Theils ganz unvermeidlige Hinderniße, welche nicht gestatten, daß ich zu ihm stoße.) Die Bekenner in Schlesien erhielten jezt alle gottesdienstlige Freiheit: dabei wurde den Römischgesinten ihr Aberglaube ungestört gelaßen, ihnen aber untersaget etwas zu Rom zusuchen, indem der Bischof zu Breslau ihnen star eines Papstes sein, oder alle ihre Händel endlig und ohne Berufung entscheiden solte. Dem österreichischen Erbschaftskriege war der schlesische zunächst verwand, welcher doch am ersten ein Ende bekam; der schwedisch rußische wurde demnächst beigelegt; der frühere spanisch brittische daurete länger fort, vermischt mit jenem Erbschaftskriege. Elisabeth hatte ihrer Schwester Sohn, den jungen Herzog von Holstein, zu sich kommen laßen: und als er den 17 Novemb. sich zur griechischen in Ruslande herschenden Lehre bekant hatte, ernante sie diesen Peter Feodorowiz zum Grosfürsten und Nachfolger im rußischen Reiche. Die Schweden hatten zuspät ihn zum Nachfolger in ihrem Reiche bestimmet: Elisabeth bestimte 17431743 dazu seinen Vormund, seines Grosvatern Brudernsohn, den Fürsten Adolph Fridrich von Eutin; sie erbot sich, unter dieser Bedingung, das eroberte Finland fast völlig zurük zugeben und nur Nie-

sich der Bereinigung mit mir zuentziehen und ich habe nunmer meines Theils ganz unvermeidlige Hinderniße, welche nicht gestatten, daß ich zu ihm stoße.) Die Bekenner in Schlesien erhielten jezt alle gottesdienstlige Freiheit: dabei wurde den Römischgesinten ihr Aberglaube ungestört gelaßen, ihnen aber untersaget etwas zu Rom zusuchen, indem der Bischof zu Breslau ihnen star eines Papstes sein, oder alle ihre Händel endlig und ohne Berufung entscheiden solte. Dem österreichischen Erbschaftskriege war der schlesische zunächst verwand, welcher doch am ersten ein Ende bekam; der schwedisch rußische wurde demnächst beigelegt; der frühere spanisch brittische daurete länger fort, vermischt mit jenem Erbschaftskriege. Elisabeth hatte ihrer Schwester Sohn, den jungen Herzog von Holstein, zu sich kommen laßen: und als er den 17 Novemb. sich zur griechischen in Ruslande herschenden Lehre bekant hatte, ernante sie diesen Peter Feodorowiz zum Grosfürsten und Nachfolger im rußischen Reiche. Die Schweden hatten zuspät ihn zum Nachfolger in ihrem Reiche bestimmet: Elisabeth bestimte 17431743 dazu seinen Vormund, seines Grosvatern Brudernsohn, den Fürsten Adolph Fridrich von Eutin; sie erbot sich, unter dieser Bedingung, das eroberte Finland fast völlig zurük zugeben und nur Nie-

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[874/0886] sich der Bereinigung mit mir zuentziehen und ich habe nunmer meines Theils ganz unvermeidlige Hinderniße, welche nicht gestatten, daß ich zu ihm stoße.) Die Bekenner in Schlesien erhielten jezt alle gottesdienstlige Freiheit: dabei wurde den Römischgesinten ihr Aberglaube ungestört gelaßen, ihnen aber untersaget etwas zu Rom zusuchen, indem der Bischof zu Breslau ihnen star eines Papstes sein, oder alle ihre Händel endlig und ohne Berufung entscheiden solte. Dem österreichischen Erbschaftskriege war der schlesische zunächst verwand, welcher doch am ersten ein Ende bekam; der schwedisch rußische wurde demnächst beigelegt; der frühere spanisch brittische daurete länger fort, vermischt mit jenem Erbschaftskriege. Elisabeth hatte ihrer Schwester Sohn, den jungen Herzog von Holstein, zu sich kommen laßen: und als er den 17 Novemb. sich zur griechischen in Ruslande herschenden Lehre bekant hatte, ernante sie diesen Peter Feodorowiz zum Grosfürsten und Nachfolger im rußischen Reiche. Die Schweden hatten zuspät ihn zum Nachfolger in ihrem Reiche bestimmet: Elisabeth bestimte 1743 dazu seinen Vormund, seines Grosvatern Brudernsohn, den Fürsten Adolph Fridrich von Eutin; sie erbot sich, unter dieser Bedingung, das eroberte Finland fast völlig zurük zugeben und nur Nie- 1743

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 874. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/886>, abgerufen am 27.07.2024.