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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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ihm, auch dem Könige von Sardinien einige Stükke des Meiländischen abtreten; Das bestätigte Gesez von der österreichischen Erbfolge ward von den Schließenden für gültig erkant und deßen Handhabung versprochen. Der Kaiser vermälete seine zur Erbin bestimte Tochter an den Herzog von Lotharingen, der also Stifter eines neuen österreichischen Hauses wurde, für welches der Weg nach Rom jezt weiter gebanet ward, indem er Toskana nach Absterben des lezten Grosherzogs 1737 in Besiz nam.1737 Die krimischen Tartern waren wärendes Krieges in Rusland eingefallen: die Kaiserin Anna forderte deswegen zu Constantinopel Gnugthuung, erhielt keine, kündigte daher 1736 den Türken Krieg an, an welchem der römische Kaiser, als ihr beständiger Bundesgenos, Theil nam, aber unglüklig kriegte: als 1739 auf einer1739 Seite die Rußen in der Moldau, auf der andern die Türken vor Belgrad stunden, schlos hieselbst im türkischen Lager ein römisch-kaiserliger Feldhauptman Frieden den 1 Septemb, nicht sowol nach des Kaisers, als nach seiner Erben Willen, welche sein Ableben und andere Kriege besorgten; der Kaiser verlor Belgrad samt seinem Antheile von der Walachei und Servien: Die rußische Kaiserin schlos auch Frieden mit esnigem Vortheile. Zwischen Britanien und Spanien war jezt, wegen weg-

ihm, auch dem Könige von Sardinien einige Stükke des Meiländischen abtreten; Das bestätigte Gesez von der österreichischen Erbfolge ward von den Schließenden für gültig erkant und deßen Handhabung versprochen. Der Kaiser vermälete seine zur Erbin bestimte Tochter an den Herzog von Lotharingen, der also Stifter eines neuen österreichischen Hauses wurde, für welches der Weg nach Rom jezt weiter gebanet ward, indem er Toskana nach Absterben des lezten Grosherzogs 1737 in Besiz nam.1737 Die krimischen Tartern waren wärendes Krieges in Rusland eingefallen: die Kaiserin Anna forderte deswegen zu Constantinopel Gnugthuung, erhielt keine, kündigte daher 1736 den Türken Krieg an, an welchem der römische Kaiser, als ihr beständiger Bundesgenos, Theil nam, aber unglüklig kriegte: als 1739 auf einer1739 Seite die Rußen in der Moldau, auf der andern die Türken vor Belgrad stunden, schlos hieselbst im türkischen Lager ein römisch-kaiserliger Feldhauptman Frieden den 1 Septemb, nicht sowol nach des Kaisers, als nach seiner Erben Willen, welche sein Ableben und andere Kriege besorgten; der Kaiser verlor Belgrad samt seinem Antheile von der Walachei und Servien: Die rußische Kaiserin schlos auch Frieden mit esnigem Vortheile. Zwischen Britanien und Spanien war jezt, wegen weg-

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[869/0881] ihm, auch dem Könige von Sardinien einige Stükke des Meiländischen abtreten; Das bestätigte Gesez von der österreichischen Erbfolge ward von den Schließenden für gültig erkant und deßen Handhabung versprochen. Der Kaiser vermälete seine zur Erbin bestimte Tochter an den Herzog von Lotharingen, der also Stifter eines neuen österreichischen Hauses wurde, für welches der Weg nach Rom jezt weiter gebanet ward, indem er Toskana nach Absterben des lezten Grosherzogs 1737 in Besiz nam. Die krimischen Tartern waren wärendes Krieges in Rusland eingefallen: die Kaiserin Anna forderte deswegen zu Constantinopel Gnugthuung, erhielt keine, kündigte daher 1736 den Türken Krieg an, an welchem der römische Kaiser, als ihr beständiger Bundesgenos, Theil nam, aber unglüklig kriegte: als 1739 auf einer Seite die Rußen in der Moldau, auf der andern die Türken vor Belgrad stunden, schlos hieselbst im türkischen Lager ein römisch-kaiserliger Feldhauptman Frieden den 1 Septemb, nicht sowol nach des Kaisers, als nach seiner Erben Willen, welche sein Ableben und andere Kriege besorgten; der Kaiser verlor Belgrad samt seinem Antheile von der Walachei und Servien: Die rußische Kaiserin schlos auch Frieden mit esnigem Vortheile. Zwischen Britanien und Spanien war jezt, wegen weg- 1737 1739

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 869. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/881>, abgerufen am 23.11.2024.