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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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das Schiksal, welches ein redliger Lehrer zuhaben pfleget: da er zu dem herschenden Unwesen nicht schweigen wolte, fiel er in die Ungnade des Fürsten; man fand gleichwol keine Gelegenheit ihn öffentlig zuverurtheilen, weil sein gesamtes Verfaren von ausnemender Behutsamkeit geleitet gewesen: der weitern Anschläge wieder ihn wurde der Hof und er des Verdrußes überhoben, da ihn der Kurfürst Fridrich von Brandenburg nach Köln an der Spree, einem Theile von Berlin, berief zum Vorsteher dasiger und benachbarter Gemeinen. Dieser Kurfürst nam auch Thomasen auf, einen Rechtsgelerten, welcher zu Leipzig mangerlei ungewönlige Meinungen geäusert und wieder die dasigen Schriftgelehrten spöttisch geschrieben hatte, von diesen mermals zu Dresden verklaget war, wiederum wieder sie, als gemeinschaftlige Feinde, ein Bedenken zum Vortheile der spenerischen Freunde, ausgefertiget hatte, dieserwegen abermals zu Dresden von jenen angegeben wurde, daß er den Verlust seiner Freiheit besorgte und seine Zuflucht zu Friedriche, Kurfürsten von Brandenburg nam, welcher ihm Freiheit gab zu Halle zulehren 1694und gar 1694 daselbst eine Hoheschule stiftete. Zu Lehrern der Gottesgelartheit wurden einige von Speners Freunden berufen, unter welchen Franke, der zugleich einer Gemeine daselbst als Lehrer vorstund, sich der Armen mögligst anzunemen suchte

das Schiksal, welches ein redliger Lehrer zuhaben pfleget: da er zu dem herschenden Unwesen nicht schweigen wolte, fiel er in die Ungnade des Fürsten; man fand gleichwol keine Gelegenheit ihn öffentlig zuverurtheilen, weil sein gesamtes Verfaren von ausnemender Behutsamkeit geleitet gewesen: der weitern Anschläge wieder ihn wurde der Hof und er des Verdrußes überhoben, da ihn der Kurfürst Fridrich von Brandenburg nach Köln an der Spree, einem Theile von Berlin, berief zum Vorsteher dasiger und benachbarter Gemeinen. Dieser Kurfürst nam auch Thomasen auf, einen Rechtsgelerten, welcher zu Leipzig mangerlei ungewönlige Meinungen geäusert und wieder die dasigen Schriftgelehrten spöttisch geschrieben hatte, von diesen mermals zu Dresden verklaget war, wiederum wieder sie, als gemeinschaftlige Feinde, ein Bedenken zum Vortheile der spenerischen Freunde, ausgefertiget hatte, dieserwegen abermals zu Dresden von jenen angegeben wurde, daß er den Verlust seiner Freiheit besorgte und seine Zuflucht zu Friedriche, Kurfürsten von Brandenburg nam, welcher ihm Freiheit gab zu Halle zulehren 1694und gar 1694 daselbst eine Hoheschule stiftete. Zu Lehrern der Gottesgelartheit wurden einige von Speners Freunden berufen, unter welchen Franke, der zugleich einer Gemeine daselbst als Lehrer vorstund, sich der Armen mögligst anzunemen suchte

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[832/0844] das Schiksal, welches ein redliger Lehrer zuhaben pfleget: da er zu dem herschenden Unwesen nicht schweigen wolte, fiel er in die Ungnade des Fürsten; man fand gleichwol keine Gelegenheit ihn öffentlig zuverurtheilen, weil sein gesamtes Verfaren von ausnemender Behutsamkeit geleitet gewesen: der weitern Anschläge wieder ihn wurde der Hof und er des Verdrußes überhoben, da ihn der Kurfürst Fridrich von Brandenburg nach Köln an der Spree, einem Theile von Berlin, berief zum Vorsteher dasiger und benachbarter Gemeinen. Dieser Kurfürst nam auch Thomasen auf, einen Rechtsgelerten, welcher zu Leipzig mangerlei ungewönlige Meinungen geäusert und wieder die dasigen Schriftgelehrten spöttisch geschrieben hatte, von diesen mermals zu Dresden verklaget war, wiederum wieder sie, als gemeinschaftlige Feinde, ein Bedenken zum Vortheile der spenerischen Freunde, ausgefertiget hatte, dieserwegen abermals zu Dresden von jenen angegeben wurde, daß er den Verlust seiner Freiheit besorgte und seine Zuflucht zu Friedriche, Kurfürsten von Brandenburg nam, welcher ihm Freiheit gab zu Halle zulehren und gar 1694 daselbst eine Hoheschule stiftete. Zu Lehrern der Gottesgelartheit wurden einige von Speners Freunden berufen, unter welchen Franke, der zugleich einer Gemeine daselbst als Lehrer vorstund, sich der Armen mögligst anzunemen suchte 1694

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 832. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/844>, abgerufen am 23.11.2024.