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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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ten, wurde die wahre Gotseligkeit verabsäumet; Lehrer und Gemeinen bedurften einer ernstligen Ermunterung. Spener, der anfangs 1663 zum Lehrer einer Gemeine zu Strasburg und von da 1666 nach Frankfurt am Maine zum AEltesten und Aufseher dasiger Gemeinen berufen worden, erkante den Verfal, die Nothwendigkeit einer Bestung der Gemeine in den Sitten, eines beßern Gebrauchs der an sich heiligen und lautern Lehre; er äuserte deswegen seine frommen Wünsche, drung auf eine beßere Sittenzucht und Ausschließung der Unwürdigen vom heiligen Abendmale, Nothwendigkeit wahrer Erleuchtung und Bekerung zur Gotseligkeit und heilsamen Fürung des Lehramtes, nothwendige Vermeidung vorsäzliger Sünden, auch der Eitelkeiten, wodurch man sich der Welt gleichstelle, die solche als Mitteldinge zu entschuldigen pflegte, drung also vornemlig auf ein heiliges Leben und wolte, daß bei aller Warheitsliebe man unschuldige Meinungen, die der Heiligung des Menschen und seiner Seligkeit nicht nachtheilig wären, an andern dulden und nicht mit Heftigkeit bestreiten solte; er hofte beßere Zeiten, samt einer großen Bekerung der Juden und anderer Völker, verkündigte aus der Offenbarung den

ten, wurde die wahre Gotseligkeit verabsäumet; Lehrer und Gemeinen bedurften einer ernstligen Ermunterung. Spener, der anfangs 1663 zum Lehrer einer Gemeine zu Strasburg und von da 1666 nach Frankfurt am Maine zum AEltesten und Aufseher dasiger Gemeinen berufen worden, erkante den Verfal, die Nothwendigkeit einer Bestung der Gemeine in den Sitten, eines beßern Gebrauchs der an sich heiligen und lautern Lehre; er äuserte deswegen seine frommen Wünsche, drung auf eine beßere Sittenzucht und Ausschließung der Unwürdigen vom heiligen Abendmale, Nothwendigkeit wahrer Erleuchtung und Bekerung zur Gotseligkeit und heilsamen Fürung des Lehramtes, nothwendige Vermeidung vorsäzliger Sünden, auch der Eitelkeiten, wodurch man sich der Welt gleichstelle, die solche als Mitteldinge zu entschuldigen pflegte, drung also vornemlig auf ein heiliges Leben und wolte, daß bei aller Warheitsliebe man unschuldige Meinungen, die der Heiligung des Menschen und seiner Seligkeit nicht nachtheilig wären, an andern dulden und nicht mit Heftigkeit bestreiten solte; er hofte beßere Zeiten, samt einer großen Bekerung der Juden und anderer Völker, verkündigte aus der Offenbarung den

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ten, wurde die wahre Gotseligkeit verabsäumet; Lehrer und Gemeinen                      bedurften einer ernstligen Ermunterung. Spener, der anfangs 1663 zum Lehrer                      einer Gemeine zu Strasburg und von da 1666 nach Frankfurt am Maine zum AEltesten                      und Aufseher dasiger Gemeinen berufen worden, erkante den Verfal, die                      Nothwendigkeit einer Bestung der Gemeine in den Sitten, eines beßern Gebrauchs                      der an sich heiligen und lautern Lehre; er äuserte deswegen seine frommen                      Wünsche, drung auf eine beßere Sittenzucht und Ausschließung der Unwürdigen vom                      heiligen Abendmale, Nothwendigkeit wahrer Erleuchtung und Bekerung zur                      Gotseligkeit und heilsamen Fürung des Lehramtes, nothwendige Vermeidung                      vorsäzliger Sünden, auch der Eitelkeiten, wodurch man sich der Welt                      gleichstelle, die solche als Mitteldinge zu entschuldigen pflegte, drung also                      vornemlig auf ein heiliges Leben und wolte, daß bei aller Warheitsliebe man                      unschuldige Meinungen, die der Heiligung des Menschen und seiner Seligkeit nicht                      nachtheilig wären, an andern dulden und nicht mit Heftigkeit bestreiten solte;                      er hofte beßere Zeiten, samt einer großen Bekerung der Juden und anderer Völker,                      verkündigte aus der Offenbarung den
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[830/0842] ten, wurde die wahre Gotseligkeit verabsäumet; Lehrer und Gemeinen bedurften einer ernstligen Ermunterung. Spener, der anfangs 1663 zum Lehrer einer Gemeine zu Strasburg und von da 1666 nach Frankfurt am Maine zum AEltesten und Aufseher dasiger Gemeinen berufen worden, erkante den Verfal, die Nothwendigkeit einer Bestung der Gemeine in den Sitten, eines beßern Gebrauchs der an sich heiligen und lautern Lehre; er äuserte deswegen seine frommen Wünsche, drung auf eine beßere Sittenzucht und Ausschließung der Unwürdigen vom heiligen Abendmale, Nothwendigkeit wahrer Erleuchtung und Bekerung zur Gotseligkeit und heilsamen Fürung des Lehramtes, nothwendige Vermeidung vorsäzliger Sünden, auch der Eitelkeiten, wodurch man sich der Welt gleichstelle, die solche als Mitteldinge zu entschuldigen pflegte, drung also vornemlig auf ein heiliges Leben und wolte, daß bei aller Warheitsliebe man unschuldige Meinungen, die der Heiligung des Menschen und seiner Seligkeit nicht nachtheilig wären, an andern dulden und nicht mit Heftigkeit bestreiten solte; er hofte beßere Zeiten, samt einer großen Bekerung der Juden und anderer Völker, verkündigte aus der Offenbarung den

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 830. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/842>, abgerufen am 23.11.2024.