freiten und gesicherten Gemeine gehörten; da indes der Arge noch allerlei Versuche machte, um das Heidentum wieder zuerheben, die Christen aber zudrükken und wo möglig zuunterdrükken, sowol im Römischen Reiche, sonderlig deßen östligen Ländern, als außer demselben unter den andern Völkern. (Nach Veisch denheit von Zusammenhange und Umständen ist unter dem Himmel zuverstehen die unsichtbare, die rechtgläubige und hier die gesicherte herschende Gemeine: wogegen die Erde den Haufen der Mundbekenner, Irgläubigen und hier die gedrükke oder dem Drukke ausgesezte Gemeine anzeiget, samt Ländern, wo sie sich in solcher Unsicherheit befindet: durch das Meer werden allerlei fremde ungesittete Völker und weltlige Verfaßungen von heidnischer Art bezeichnet.)
Licinius bekante einen einigen Gott, verachtete den Gözendienst und beschüzte die Christen, solange das gute Vernemen mit Constantino daurete: es richtete sich aber sein Betragen gegen sie nach Umständen und Absichten: den er bekante sich niemals zu ihnen. Sein Gemüth war heftig und grausom; dieser Neigung, der Herschsucht und Rachbegierde gab er Raum, da er die Christen an Maximins Geschlechte und Gefolge rächete: es muste auch das Geschlecht Galerii, so ihm empfolen war, seine Wuth empfinden; auch an der tugendhaften Valeria übte er seine Rache aus, weil sie sowenig mit
freiten und gesicherten Gemeine gehörten; da indes der Arge noch allerlei Versuche machte, um das Heidentum wieder zuerheben, die Christen aber zudrükken und wo möglig zuunterdrükken, sowol im Römischen Reiche, sonderlig deßen östligen Ländern, als außer demselben unter den andern Völkern. (Nach Veisch denheit von Zusammenhange und Umständen ist unter dem Himmel zuverstehen die unsichtbare, die rechtgläubige und hier die gesicherte herschende Gemeine: wogegen die Erde den Haufen der Mundbekenner, Irgläubigen und hier die gedrükke oder dem Drukke ausgesezte Gemeine anzeiget, samt Ländern, wo sie sich in solcher Unsicherheit befindet: durch das Meer werden allerlei fremde ungesittete Völker und weltlige Verfaßungen von heidnischer Art bezeichnet.)
Licinius bekante einen einigen Gott, verachtete den Gözendienst und beschüzte die Christen, solange das gute Vernemen mit Constantino daurete: es richtete sich aber sein Betragen gegen sie nach Umständen und Absichten: den er bekante sich niemals zu ihnen. Sein Gemüth war heftig und grausom; dieser Neigung, der Herschsucht und Rachbegierde gab er Raum, da er die Christen an Maximins Geschlechte und Gefolge rächete: es muste auch das Geschlecht Galerii, so ihm empfolen war, seine Wuth empfinden; auch an der tugendhaften Valeria übte er seine Rache aus, weil sie sowenig mit
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0075"n="63"/>
freiten und gesicherten Gemeine gehörten; da indes der Arge noch allerlei Versuche machte, um das Heidentum wieder zuerheben, die Christen aber zudrükken und wo möglig zuunterdrükken, sowol im Römischen Reiche, sonderlig deßen östligen Ländern, als außer demselben unter den andern Völkern. (Nach Veisch denheit von Zusammenhange und Umständen ist unter dem Himmel zuverstehen die unsichtbare, die rechtgläubige und hier die gesicherte herschende Gemeine: wogegen die Erde den Haufen der Mundbekenner, Irgläubigen und hier die gedrükke oder dem Drukke ausgesezte Gemeine anzeiget, samt Ländern, wo sie sich in solcher Unsicherheit befindet: durch das Meer werden allerlei fremde ungesittete Völker und weltlige Verfaßungen von heidnischer Art bezeichnet.)</p><p>Licinius bekante einen einigen Gott, verachtete den Gözendienst und beschüzte die Christen, solange das gute Vernemen mit Constantino daurete: es richtete sich aber sein Betragen gegen sie nach Umständen und Absichten: den er bekante sich niemals zu ihnen. Sein Gemüth war heftig und grausom; dieser Neigung, der Herschsucht und Rachbegierde gab er Raum, da er die Christen an Maximins Geschlechte und Gefolge rächete: es muste auch das Geschlecht Galerii, so ihm empfolen war, seine Wuth empfinden; auch an der tugendhaften Valeria übte er seine Rache aus, weil sie sowenig mit
</p></div></body></text></TEI>
[63/0075]
freiten und gesicherten Gemeine gehörten; da indes der Arge noch allerlei Versuche machte, um das Heidentum wieder zuerheben, die Christen aber zudrükken und wo möglig zuunterdrükken, sowol im Römischen Reiche, sonderlig deßen östligen Ländern, als außer demselben unter den andern Völkern. (Nach Veisch denheit von Zusammenhange und Umständen ist unter dem Himmel zuverstehen die unsichtbare, die rechtgläubige und hier die gesicherte herschende Gemeine: wogegen die Erde den Haufen der Mundbekenner, Irgläubigen und hier die gedrükke oder dem Drukke ausgesezte Gemeine anzeiget, samt Ländern, wo sie sich in solcher Unsicherheit befindet: durch das Meer werden allerlei fremde ungesittete Völker und weltlige Verfaßungen von heidnischer Art bezeichnet.)
Licinius bekante einen einigen Gott, verachtete den Gözendienst und beschüzte die Christen, solange das gute Vernemen mit Constantino daurete: es richtete sich aber sein Betragen gegen sie nach Umständen und Absichten: den er bekante sich niemals zu ihnen. Sein Gemüth war heftig und grausom; dieser Neigung, der Herschsucht und Rachbegierde gab er Raum, da er die Christen an Maximins Geschlechte und Gefolge rächete: es muste auch das Geschlecht Galerii, so ihm empfolen war, seine Wuth empfinden; auch an der tugendhaften Valeria übte er seine Rache aus, weil sie sowenig mit
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/75>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.