sich standhaft weigerten, also, daß Georg von Brandenburg, der das Wort fürete, mit einem Eifer sagte: er wolle sich eher den Kopf abschlagen laßen, als Gott und seine Warheit verleugnen; der Befel wurde wiederholet, hernach in eine Bitte verwandelt und endlig erfolgte der Umgang ohne ihr Beisein: Das öffentlige Lehren ward leztlig beiden Theilen verboten. Nach Eröfnung des Reichstages den 20 Jun. drungen die Wiedersteher darauf, daß von den beiden abermals vorgestelten Geschäften, dem Türkenkriege und gottesdienstligen Zwiste, lezteres zuerst vorgenommen würde, weil sie bereit wären, ihre Verantwortung oder ihr Bekentnis teutsch und lateinisch vorzulegen, wie verlanget worden: Melanchthon hatte aus den Schwobacher Stükken und andern Aufsäzen, mit Rathe der übrigen Gottesgelehrten, das Bekentnis verfertiget, aber noch immer an den Ausdrükken gebessert, nachdem es schon an Luthern gesand und von selbigem gutgeheissen worden, mit Geständniße, daß er nichts ändern, auch nicht so leise treten oder so behutsam sich ausdrükken könte; als nun den 22 Jun. eine kurze Zeit angesezet und kein Aufschub zuerhalten war, eilte man das Bekentnis ins Reine zubringen, daß es den 23 von den fünf Fürsten und zweien Städten konte unterschrieben werden: alles wurde von jener Seite zur Hin-
sich standhaft weigerten, also, daß Georg von Brandenburg, der das Wort fürete, mit einem Eifer sagte: er wolle sich eher den Kopf abschlagen laßen, als Gott und seine Warheit verleugnen; der Befel wurde wiederholet, hernach in eine Bitte verwandelt und endlig erfolgte der Umgang ohne ihr Beisein: Das öffentlige Lehren ward leztlig beiden Theilen verboten. Nach Eröfnung des Reichstages den 20 Jun. drungen die Wiedersteher darauf, daß von den beiden abermals vorgestelten Geschäften, dem Türkenkriege und gottesdienstligen Zwiste, lezteres zuerst vorgenommen würde, weil sie bereit wären, ihre Verantwortung oder ihr Bekentnis teutsch und lateinisch vorzulegen, wie verlanget worden: Melanchthon hatte aus den Schwobacher Stükken und andern Aufsäzen, mit Rathe der übrigen Gottesgelehrten, das Bekentnis verfertiget, aber noch immer an den Ausdrükken gebessert, nachdem es schon an Luthern gesand und von selbigem gutgeheissen worden, mit Geständniße, daß er nichts ändern, auch nicht so leise treten oder so behutsam sich ausdrükken könte; als nun den 22 Jun. eine kurze Zeit angesezet und kein Aufschub zuerhalten war, eilte man das Bekentnis ins Reine zubringen, daß es den 23 von den fünf Fürsten und zweien Städten konte unterschrieben werden: alles wurde von jener Seite zur Hin-
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sich standhaft weigerten, also, daß Georg von Brandenburg, der das Wort fürete, mit einem Eifer sagte: er wolle sich eher den Kopf abschlagen laßen, als Gott und seine Warheit verleugnen; der Befel wurde wiederholet, hernach in eine Bitte verwandelt und endlig erfolgte der Umgang ohne ihr Beisein: Das öffentlige Lehren ward leztlig beiden Theilen verboten. Nach Eröfnung des Reichstages den 20 Jun. drungen die Wiedersteher darauf, daß von den beiden abermals vorgestelten Geschäften, dem Türkenkriege und gottesdienstligen Zwiste, lezteres zuerst vorgenommen würde, weil sie bereit wären, ihre Verantwortung oder ihr Bekentnis teutsch und lateinisch vorzulegen, wie verlanget worden: Melanchthon hatte aus den Schwobacher Stükken und andern Aufsäzen, mit Rathe der übrigen Gottesgelehrten, das Bekentnis verfertiget, aber noch immer an den Ausdrükken gebessert, nachdem es schon an Luthern gesand und von selbigem gutgeheissen worden, mit Geständniße, daß er nichts ändern, auch nicht so leise treten oder so behutsam sich ausdrükken könte; als nun den 22 Jun. eine kurze Zeit angesezet und kein Aufschub zuerhalten war, eilte man das Bekentnis ins Reine zubringen, daß es den 23 von den fünf Fürsten und zweien Städten konte unterschrieben werden: alles wurde von jener Seite zur Hin-
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sich standhaft weigerten, also, daß Georg von Brandenburg, der das Wort fürete, mit einem Eifer sagte: er wolle sich eher den Kopf abschlagen laßen, als Gott und seine Warheit verleugnen; der Befel wurde wiederholet, hernach in eine Bitte verwandelt und endlig erfolgte der Umgang ohne ihr Beisein: Das öffentlige Lehren ward leztlig beiden Theilen verboten. Nach Eröfnung des Reichstages den 20 Jun. drungen die Wiedersteher darauf, daß von den beiden abermals vorgestelten Geschäften, dem Türkenkriege und gottesdienstligen Zwiste, lezteres zuerst vorgenommen würde, weil sie bereit wären, ihre Verantwortung oder ihr Bekentnis teutsch und lateinisch vorzulegen, wie verlanget worden: Melanchthon hatte aus den Schwobacher Stükken und andern Aufsäzen, mit Rathe der übrigen Gottesgelehrten, das Bekentnis verfertiget, aber noch immer an den Ausdrükken gebessert, nachdem es schon an Luthern gesand und von selbigem gutgeheissen worden, mit Geständniße, daß er nichts ändern, auch nicht so leise treten oder so behutsam sich ausdrükken könte; als nun den 22 Jun. eine kurze Zeit angesezet und kein Aufschub zuerhalten war, eilte man das Bekentnis ins Reine zubringen, daß es den 23 von den fünf Fürsten und zweien Städten konte unterschrieben werden: alles wurde von jener Seite zur Hin-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/722>, abgerufen am 23.11.2024.
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