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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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die Wiedersteher zum Gehorsame des römischen Stules zubringen, anfangs Güte und, wen solche nichts fruchtete, Gewalt anzuwenden, wie er dan den 23 Decemb. mit dem Papste, den Königen von Frankreich und Engelland, verschiedenen Fürsten und Städten Italiens ein Bündnis einging zu Ausrottung der vermeinten Abtrünnigen, wobei er auch dem Herzoge Franz Meiland wiedergab, so doch nach deßen Tode 1535 an ihn zurükfiel: Das Ausschreiben zum Reichstage vom 21 Jan. 1530 lautete gleichwol1530 sehr gnädig, dahin, daß eines jeden Meinung in Güte solte gehöret werden: er demüthigte sich vor dem Papste nur etwas weniger, als vormals gebräuchlig, küßete ihm dreimal öffentlig die Füße und schwor ihn zubeschüzen; als er den 24 Febr. nicht in Rom, sondern zu Bononien gekrönet wurde, brach beim Rükgange bald hinter ihm die geschlagene hölzerne Brükke, welches viele für eine vorbedeutende Anzeige hielten, daß kein Kaiser mer zur Krönung nach Italien kommen würde: es blieb auch dieses Land lange Zeit vor den Königen aus österreichischem Stamme als verschloßen, daß deren keiner dahin kam, die Kaiser auch nichts in selbigem besaßen oder vermogten, bis der Flus vertroknere und ihnen der Weg wiederum gebanet ward 16, 12. Florenz, welches bisher frei gewefen, war fast ein Jahr belagert worden, als es den 10 Aug. sich

die Wiedersteher zum Gehorsame des römischen Stules zubringen, anfangs Güte und, wen solche nichts fruchtete, Gewalt anzuwenden, wie er dan den 23 Decemb. mit dem Papste, den Königen von Frankreich und Engelland, verschiedenen Fürsten und Städten Italiens ein Bündnis einging zu Ausrottung der vermeinten Abtrünnigen, wobei er auch dem Herzoge Franz Meiland wiedergab, so doch nach deßen Tode 1535 an ihn zurükfiel: Das Ausschreiben zum Reichstage vom 21 Jan. 1530 lautete gleichwol1530 sehr gnädig, dahin, daß eines jeden Meinung in Güte solte gehöret werden: er demüthigte sich vor dem Papste nur etwas weniger, als vormals gebräuchlig, küßete ihm dreimal öffentlig die Füße und schwor ihn zubeschüzen; als er den 24 Febr. nicht in Rom, sondern zu Bononien gekrönet wurde, brach beim Rükgange bald hinter ihm die geschlagene hölzerne Brükke, welches viele für eine vorbedeutende Anzeige hielten, daß kein Kaiser mer zur Krönung nach Italien kommen würde: es blieb auch dieses Land lange Zeit vor den Königen aus österreichischem Stamme als verschloßen, daß deren keiner dahin kam, die Kaiser auch nichts in selbigem besaßen oder vermogten, bis der Flus vertroknere und ihnen der Weg wiederum gebanet ward 16, 12. Florenz, welches bisher frei gewefen, war fast ein Jahr belagert worden, als es den 10 Aug. sich

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[707/0719] die Wiedersteher zum Gehorsame des römischen Stules zubringen, anfangs Güte und, wen solche nichts fruchtete, Gewalt anzuwenden, wie er dan den 23 Decemb. mit dem Papste, den Königen von Frankreich und Engelland, verschiedenen Fürsten und Städten Italiens ein Bündnis einging zu Ausrottung der vermeinten Abtrünnigen, wobei er auch dem Herzoge Franz Meiland wiedergab, so doch nach deßen Tode 1535 an ihn zurükfiel: Das Ausschreiben zum Reichstage vom 21 Jan. 1530 lautete gleichwol sehr gnädig, dahin, daß eines jeden Meinung in Güte solte gehöret werden: er demüthigte sich vor dem Papste nur etwas weniger, als vormals gebräuchlig, küßete ihm dreimal öffentlig die Füße und schwor ihn zubeschüzen; als er den 24 Febr. nicht in Rom, sondern zu Bononien gekrönet wurde, brach beim Rükgange bald hinter ihm die geschlagene hölzerne Brükke, welches viele für eine vorbedeutende Anzeige hielten, daß kein Kaiser mer zur Krönung nach Italien kommen würde: es blieb auch dieses Land lange Zeit vor den Königen aus österreichischem Stamme als verschloßen, daß deren keiner dahin kam, die Kaiser auch nichts in selbigem besaßen oder vermogten, bis der Flus vertroknere und ihnen der Weg wiederum gebanet ward 16, 12. Florenz, welches bisher frei gewefen, war fast ein Jahr belagert worden, als es den 10 Aug. sich 1530

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 707. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/719>, abgerufen am 22.11.2024.