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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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indes, den 28 Nov. wieder alles was der Papst, welcher irren könte, voreilig wieder ihn beschließen mögte, auf eine gemeine Versamlung, so über den Papst sei: der Kurfürst hielt seinen Vorsaz der Entweichung anfangs genem, wolte ihn doch ungern von der Hohenschule verlieren, wurde durch seine Beantwortung des Schreibens mer für ihn eingenommen, beschlos endlig, daß er bleiben solte, verbot aber fürserste die Ausgabe der Augsburgischen Handlungen: da der Kurfürst einigen Muth gefaßet hatte, gab Luther die augsburgischen Handlungen heraus, zur Bekantmachung seiner guten Sache, kam damit einem vorhergesehenen abermaligen Verbote zuvor und verminderte die Furcht noch weiter: der Kurfürst schikte Luthers Beantwortung endlig an den Cardinal den 8 Decemb. äuserte dabei in seinem eigenen Schreiben sein Misfallen an dem unbillig von Luthern verlangten Wiederrufe solcher Säze, deren Falschheit auf keine Weise dargethan sei, denen vielmer viel gelerte Leute beipflichteten, erklärte, daß er ihn weder ausliefern, noch aus dem Lande schaffen könte, da seiner Hohenschule solches zum großen Nachtheile gereichen würde und er noch keines Irthums überwiesen sei. Inzwischen war die päpstlige Bulle zu Bestätigung des Ablashandels zu Rom den 9 Nov. ausgefertiget, in welcher doch Luther nicht genant worden: der Cardinal machte sie den 13

indes, den 28 Nov. wieder alles was der Papst, welcher irren könte, voreilig wieder ihn beschließen mögte, auf eine gemeine Versamlung, so über den Papst sei: der Kurfürst hielt seinen Vorsaz der Entweichung anfangs genem, wolte ihn doch ungern von der Hohenschule verlieren, wurde durch seine Beantwortung des Schreibens mer für ihn eingenommen, beschlos endlig, daß er bleiben solte, verbot aber fürserste die Ausgabe der Augsburgischen Handlungen: da der Kurfürst einigen Muth gefaßet hatte, gab Luther die augsburgischen Handlungen heraus, zur Bekantmachung seiner guten Sache, kam damit einem vorhergesehenen abermaligen Verbote zuvor und verminderte die Furcht noch weiter: der Kurfürst schikte Luthers Beantwortung endlig an den Cardinal den 8 Decemb. äuserte dabei in seinem eigenen Schreiben sein Misfallen an dem unbillig von Luthern verlangten Wiederrufe solcher Säze, deren Falschheit auf keine Weise dargethan sei, denen vielmer viel gelerte Leute beipflichteten, erklärte, daß er ihn weder ausliefern, noch aus dem Lande schaffen könte, da seiner Hohenschule solches zum großen Nachtheile gereichen würde und er noch keines Irthums überwiesen sei. Inzwischen war die päpstlige Bulle zu Bestätigung des Ablashandels zu Rom den 9 Nov. ausgefertiget, in welcher doch Luther nicht genant worden: der Cardinal machte sie den 13

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[664/0676] indes, den 28 Nov. wieder alles was der Papst, welcher irren könte, voreilig wieder ihn beschließen mögte, auf eine gemeine Versamlung, so über den Papst sei: der Kurfürst hielt seinen Vorsaz der Entweichung anfangs genem, wolte ihn doch ungern von der Hohenschule verlieren, wurde durch seine Beantwortung des Schreibens mer für ihn eingenommen, beschlos endlig, daß er bleiben solte, verbot aber fürserste die Ausgabe der Augsburgischen Handlungen: da der Kurfürst einigen Muth gefaßet hatte, gab Luther die augsburgischen Handlungen heraus, zur Bekantmachung seiner guten Sache, kam damit einem vorhergesehenen abermaligen Verbote zuvor und verminderte die Furcht noch weiter: der Kurfürst schikte Luthers Beantwortung endlig an den Cardinal den 8 Decemb. äuserte dabei in seinem eigenen Schreiben sein Misfallen an dem unbillig von Luthern verlangten Wiederrufe solcher Säze, deren Falschheit auf keine Weise dargethan sei, denen vielmer viel gelerte Leute beipflichteten, erklärte, daß er ihn weder ausliefern, noch aus dem Lande schaffen könte, da seiner Hohenschule solches zum großen Nachtheile gereichen würde und er noch keines Irthums überwiesen sei. Inzwischen war die päpstlige Bulle zu Bestätigung des Ablashandels zu Rom den 9 Nov. ausgefertiget, in welcher doch Luther nicht genant worden: der Cardinal machte sie den 13

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/676>, abgerufen am 22.11.2024.