Alle Gefar von Versamlungen, so den Päpsten zudrohen schienen, waren überstanden; die Päpste waren sicher und unbesorgt, beherschten und bedrükten die Völker, kereten sich dabei an keine Vergleiche, so ihren Forderungen Grenzen sezen solten; Teutschland, wo viele Fürsten und unter solchen viele Vorsteher des Gottesdienstes die Gewalt mit dem Kaiser theileten, wurde vor andern mitgenommen: Leo 10 gab vor, daß er die Peterskirche, so Julius zubauen angefangen, vollenden wolle, schrieb in solchem Vorgeben Ablas aus für alle, welche dazu etwas beitrugen, wies aber dieses Einkommen zum theile seiner Schwester an, welche vorher bei seiner Verschwendung ihm Geld vorgeschoßen hatte, brauchte selbst es theils zu fortgesezter Verschwendung, lies auch vieles, was des Tages zu Rom zum Baue bereitet war, des Nachts nach Florenz bringen, wo es zu einem ganz fürstligen Hause seines Geschlechts verwand wurde; die Volmachten Ablas in den verschiedenen Ländern feil zubieten wurden an die Meistbietenden überlaßen, welche dan als Hauptpächter ihre Unterpächter oder Gevolmächtigten dazu ausschikten: einer von den Hauptpächtern war Albrecht, Erzbischof zu Mainz und Magdeburg, Bischof zu Halberstadt, ein Bruder Kurfürst Joachims von Brandenburg, auch ein großer Verschwender, für den die Einkünfte drei reicher Stifter nicht hinreich-
Alle Gefar von Versamlungen, so den Päpsten zudrohen schienen, waren überstanden; die Päpste waren sicher und unbesorgt, beherschten und bedrükten die Völker, kereten sich dabei an keine Vergleiche, so ihren Forderungen Grenzen sezen solten; Teutschland, wo viele Fürsten und unter solchen viele Vorsteher des Gottesdienstes die Gewalt mit dem Kaiser theileten, wurde vor andern mitgenommen: Leo 10 gab vor, daß er die Peterskirche, so Julius zubauen angefangen, vollenden wolle, schrieb in solchem Vorgeben Ablas aus für alle, welche dazu etwas beitrugen, wies aber dieses Einkommen zum theile seiner Schwester an, welche vorher bei seiner Verschwendung ihm Geld vorgeschoßen hatte, brauchte selbst es theils zu fortgesezter Verschwendung, lies auch vieles, was des Tages zu Rom zum Baue bereitet war, des Nachts nach Florenz bringen, wo es zu einem ganz fürstligen Hause seines Geschlechts verwand wurde; die Volmachten Ablas in den verschiedenen Ländern feil zubieten wurden an die Meistbietenden überlaßen, welche dan als Hauptpächter ihre Unterpächter oder Gevolmächtigten dazu ausschikten: einer von den Hauptpächtern war Albrecht, Erzbischof zu Mainz und Magdeburg, Bischof zu Halberstadt, ein Bruder Kurfürst Joachims von Brandenburg, auch ein großer Verschwender, für den die Einkünfte drei reicher Stifter nicht hinreich-
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Alle Gefar von Versamlungen, so den Päpsten zudrohen schienen, waren überstanden; die Päpste waren sicher und unbesorgt, beherschten und bedrükten die Völker, kereten sich dabei an keine Vergleiche, so ihren Forderungen Grenzen sezen solten; Teutschland, wo viele Fürsten und unter solchen viele Vorsteher des Gottesdienstes die Gewalt mit dem Kaiser theileten, wurde vor andern mitgenommen: Leo 10 gab vor, daß er die Peterskirche, so Julius zubauen angefangen, vollenden wolle, schrieb in solchem Vorgeben Ablas aus für alle, welche dazu etwas beitrugen, wies aber dieses Einkommen zum theile seiner Schwester an, welche vorher bei seiner Verschwendung ihm Geld vorgeschoßen hatte, brauchte selbst es theils zu fortgesezter Verschwendung, lies auch vieles, was des Tages zu Rom zum Baue bereitet war, des Nachts nach Florenz bringen, wo es zu einem ganz fürstligen Hause seines Geschlechts verwand wurde; die Volmachten Ablas in den verschiedenen Ländern feil zubieten wurden an die Meistbietenden überlaßen, welche dan als Hauptpächter ihre Unterpächter oder Gevolmächtigten dazu ausschikten: einer von den Hauptpächtern war Albrecht, Erzbischof zu Mainz und Magdeburg, Bischof zu Halberstadt, ein Bruder Kurfürst Joachims von Brandenburg, auch ein großer Verschwender, für den die Einkünfte drei reicher Stifter nicht hinreich-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/667>, abgerufen am 22.11.2024.
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