beßerten sich auch nicht von ihrem Morden, Zaubern, Huren und Rauben.
1452
Fridrich 3 hatte sich 1452 den 18 März vom Papste zum Kaiser krönen laßen, nachdem er selbigem vorher die gewönligen Eide geleistet, die Füße geküßet, den Steigbügel gehalten: bei seiner Heimkunft nach Oesterreich war er genöthiget worden Vladislaven den Spätlingen die dasigen Landstände daßelbe zuübergeben und hatte Graf Ulrich von Cillei die Verwaltung von Oesterreich bekommen; in Ungern blieb Johan Corvin und in Bömen Georg Podiebrad Stathalter. Rokyzan sprach noch unterweilen gar eifrig; da die verlangte Vereinigung mit Constantinopel sich verzogen und verloren, hatte er, bei Bestrafung verschiedener Misbräuche sich verlauten laßen: wir halten uns nur bei dem Aeusern auf, es werden aber in kurzem Leute auftreten, welche die Warheit aus den tiefsten Gründen hervorsuchen: er schien zuweißagen, wenigstens wie Caiphas, und eine nahe Verbesrung zuverkündigen, da die, so nach selbiger säufzeten, seine Meinung näher vernemen wolten, erklärte er nach ihrem Wunsche; er hätte nun alles überleget und fände, daß man sich von den Calixtinern sowol, als von den Papisten gänzlig absondern müße, den das Ybel sei unheilbar und alles voller Gräuel; wen aber jene sagten: so
beßerten sich auch nicht von ihrem Morden, Zaubern, Huren und Rauben.
1452
Fridrich 3 hatte sich 1452 den 18 März vom Papste zum Kaiser krönen laßen, nachdem er selbigem vorher die gewönligen Eide geleistet, die Füße geküßet, den Steigbügel gehalten: bei seiner Heimkunft nach Oesterreich war er genöthiget worden Vladislaven den Spätlingen die dasigen Landstände daßelbe zuübergeben und hatte Graf Ulrich von Cillei die Verwaltung von Oesterreich bekommen; in Ungern blieb Johan Corvin und in Bömen Georg Podiebrad Stathalter. Rokyzan sprach noch unterweilen gar eifrig; da die verlangte Vereinigung mit Constantinopel sich verzogen und verloren, hatte er, bei Bestrafung verschiedener Misbräuche sich verlauten laßen: wir halten uns nur bei dem Aeusern auf, es werden aber in kurzem Leute auftreten, welche die Warheit aus den tiefsten Gründen hervorsuchen: er schien zuweißagen, wenigstens wie Caiphas, und eine nahe Verbesrung zuverkündigen, da die, so nach selbiger säufzeten, seine Meinung näher vernemen wolten, erklärte er nach ihrem Wunsche; er hätte nun alles überleget und fände, daß man sich von den Calixtinern sowol, als von den Papisten gänzlig absondern müße, den das Ybel sei unheilbar und alles voller Gräuel; wen aber jene sagten: so
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beßerten sich auch nicht von ihrem Morden, Zaubern, Huren und Rauben.</p><noteplace="left">1452</note><p>Fridrich 3 hatte sich 1452 den 18 März vom Papste zum Kaiser krönen laßen, nachdem er selbigem vorher die gewönligen Eide geleistet, die Füße geküßet, den Steigbügel gehalten: bei seiner Heimkunft nach Oesterreich war er genöthiget worden Vladislaven den Spätlingen die dasigen Landstände daßelbe zuübergeben und hatte Graf Ulrich von Cillei die Verwaltung von Oesterreich bekommen; in Ungern blieb Johan Corvin und in Bömen Georg Podiebrad Stathalter. Rokyzan sprach noch unterweilen gar eifrig; da die verlangte Vereinigung mit Constantinopel sich verzogen und verloren, hatte er, bei Bestrafung verschiedener Misbräuche sich verlauten laßen: wir halten uns nur bei dem Aeusern auf, es werden aber in kurzem Leute auftreten, welche die Warheit aus den tiefsten Gründen hervorsuchen: er schien zuweißagen, wenigstens wie Caiphas, und eine nahe Verbesrung zuverkündigen, da die, so nach selbiger säufzeten, seine Meinung näher vernemen wolten, erklärte er nach ihrem Wunsche; er hätte nun alles überleget und fände, daß man sich von den Calixtinern sowol, als von den Papisten gänzlig absondern müße, den das Ybel sei unheilbar und alles voller Gräuel; wen aber jene sagten: so
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beßerten sich auch nicht von ihrem Morden, Zaubern, Huren und Rauben.
Fridrich 3 hatte sich 1452 den 18 März vom Papste zum Kaiser krönen laßen, nachdem er selbigem vorher die gewönligen Eide geleistet, die Füße geküßet, den Steigbügel gehalten: bei seiner Heimkunft nach Oesterreich war er genöthiget worden Vladislaven den Spätlingen die dasigen Landstände daßelbe zuübergeben und hatte Graf Ulrich von Cillei die Verwaltung von Oesterreich bekommen; in Ungern blieb Johan Corvin und in Bömen Georg Podiebrad Stathalter. Rokyzan sprach noch unterweilen gar eifrig; da die verlangte Vereinigung mit Constantinopel sich verzogen und verloren, hatte er, bei Bestrafung verschiedener Misbräuche sich verlauten laßen: wir halten uns nur bei dem Aeusern auf, es werden aber in kurzem Leute auftreten, welche die Warheit aus den tiefsten Gründen hervorsuchen: er schien zuweißagen, wenigstens wie Caiphas, und eine nahe Verbesrung zuverkündigen, da die, so nach selbiger säufzeten, seine Meinung näher vernemen wolten, erklärte er nach ihrem Wunsche; er hätte nun alles überleget und fände, daß man sich von den Calixtinern sowol, als von den Papisten gänzlig absondern müße, den das Ybel sei unheilbar und alles voller Gräuel; wen aber jene sagten: so
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/636>, abgerufen am 22.11.2024.
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