Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

haben wolte, sondern selbst Hinderungen machte. Die Versamlung zu Basel hielt ihre erste Sizung den 14 Decemb. und Eugenius erklärte sie, aus obigen Ursachen, zu Rom den 18 für aufgehoben, machte auch 14321432 solches durch viele Schreiben bekant: als das an die Versamlung selbst gerichtete den 14 Febr. zu Basel verlesen war, wiederholte man den 15 in der 2 Siz. den Schlus von Costniz, daß einer algemeinen Versamlung auch der Papst gehorchen müße, in Dingen, die den Glauben, die Spaltung oder Besrung der Gemeine, beträfen, sezte fest in der 3 Siz. den 29 Apr. daß die angemaste Aufhebung auf keine Weise stat habe, lud auch Papst und Cardinäle in drei Monathen bei Strafe der Absezung, oder durch Bevolmächtigte zuerscheinen, welche Ladung hernach mermals mit Verlängerung der Frist wiederholet ward. In Bömen waren die Taboriten und Waisen meistens nur zu schriftliger Unterhandlung willig; aber die Calixriner brachtens dahin, daß man sich weiter mit der Versamlung einlies, und verlangten, wegen auszumachenden sicheren Geleites, eine Zusammenkunft in Eger, wo nach den Gesandten der Versamlung auch den 8 Maj die Hussirischen eintrafen: verschiedene der angesehensten Fürsten und König Sigismund selbst übernamen die Bürgschaft, der Geleitsbrief ward von der Versamlung nach Verlangen ausgefertiget und mit einem schmeichelhaften Schrei-

haben wolte, sondern selbst Hinderungen machte. Die Versamlung zu Basel hielt ihre erste Sizung den 14 Decemb. und Eugenius erklärte sie, aus obigen Ursachen, zu Rom den 18 für aufgehoben, machte auch 14321432 solches durch viele Schreiben bekant: als das an die Versamlung selbst gerichtete den 14 Febr. zu Basel verlesen war, wiederholte man den 15 in der 2 Siz. den Schlus von Costniz, daß einer algemeinen Versamlung auch der Papst gehorchen müße, in Dingen, die den Glauben, die Spaltung oder Besrung der Gemeine, beträfen, sezte fest in der 3 Siz. den 29 Apr. daß die angemaste Aufhebung auf keine Weise stat habe, lud auch Papst und Cardinäle in drei Monathen bei Strafe der Absezung, oder durch Bevolmächtigte zuerscheinen, welche Ladung hernach mermals mit Verlängerung der Frist wiederholet ward. In Bömen waren die Taboriten und Waisen meistens nur zu schriftliger Unterhandlung willig; aber die Calixriner brachtens dahin, daß man sich weiter mit der Versamlung einlies, und verlangten, wegen auszumachenden sicheren Geleites, eine Zusammenkunft in Eger, wo nach den Gesandten der Versamlung auch den 8 Maj die Hussirischen eintrafen: verschiedene der angesehensten Fürsten und König Sigismund selbst übernamen die Bürgschaft, der Geleitsbrief ward von der Versamlung nach Verlangen ausgefertiget und mit einem schmeichelhaften Schrei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0610" n="598"/>
haben wolte,                      sondern selbst Hinderungen machte. Die Versamlung zu Basel hielt ihre erste                      Sizung den 14 Decemb. und Eugenius erklärte sie, aus obigen Ursachen, zu Rom den                      18 für aufgehoben, machte auch <note place="left">1432</note>1432 solches                      durch viele Schreiben bekant: als das an die Versamlung selbst gerichtete den 14                      Febr. zu Basel verlesen war, wiederholte man den 15 in der 2 Siz. den Schlus von                      Costniz, daß einer algemeinen Versamlung auch der Papst gehorchen müße, in                      Dingen, die den Glauben, die Spaltung oder Besrung der Gemeine, beträfen, sezte                      fest in der 3 Siz. den 29 Apr. daß die angemaste Aufhebung auf keine Weise stat                      habe, lud auch Papst und Cardinäle in drei Monathen bei Strafe der Absezung,                      oder durch Bevolmächtigte zuerscheinen, welche Ladung hernach mermals mit                      Verlängerung der Frist wiederholet ward. In Bömen waren die Taboriten und Waisen                      meistens nur zu schriftliger Unterhandlung willig; aber die Calixriner brachtens                      dahin, daß man sich weiter mit der Versamlung einlies, und verlangten, wegen                      auszumachenden sicheren Geleites, eine Zusammenkunft in Eger, wo nach den                      Gesandten der Versamlung auch den 8 Maj die Hussirischen eintrafen: verschiedene                      der angesehensten Fürsten und König Sigismund selbst übernamen die Bürgschaft,                      der Geleitsbrief ward von der Versamlung nach Verlangen ausgefertiget und mit                      einem schmeichelhaften Schrei-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[598/0610] haben wolte, sondern selbst Hinderungen machte. Die Versamlung zu Basel hielt ihre erste Sizung den 14 Decemb. und Eugenius erklärte sie, aus obigen Ursachen, zu Rom den 18 für aufgehoben, machte auch 1432 solches durch viele Schreiben bekant: als das an die Versamlung selbst gerichtete den 14 Febr. zu Basel verlesen war, wiederholte man den 15 in der 2 Siz. den Schlus von Costniz, daß einer algemeinen Versamlung auch der Papst gehorchen müße, in Dingen, die den Glauben, die Spaltung oder Besrung der Gemeine, beträfen, sezte fest in der 3 Siz. den 29 Apr. daß die angemaste Aufhebung auf keine Weise stat habe, lud auch Papst und Cardinäle in drei Monathen bei Strafe der Absezung, oder durch Bevolmächtigte zuerscheinen, welche Ladung hernach mermals mit Verlängerung der Frist wiederholet ward. In Bömen waren die Taboriten und Waisen meistens nur zu schriftliger Unterhandlung willig; aber die Calixriner brachtens dahin, daß man sich weiter mit der Versamlung einlies, und verlangten, wegen auszumachenden sicheren Geleites, eine Zusammenkunft in Eger, wo nach den Gesandten der Versamlung auch den 8 Maj die Hussirischen eintrafen: verschiedene der angesehensten Fürsten und König Sigismund selbst übernamen die Bürgschaft, der Geleitsbrief ward von der Versamlung nach Verlangen ausgefertiget und mit einem schmeichelhaften Schrei- 1432

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/610
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/610>, abgerufen am 22.11.2024.